INV-MUR913 Badweiherstrasse 2, 1834 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-MUR913
Signatur Archivplan:MUR913
Titel:Badweiherstrasse 2
Bezirk:Muri
Gemeinde:Muri (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Wey
Adresse:Badweiherstrasse 2
Versicherungs-Nr.:56
Parzellen-Nr.:642
Koordinate E:2667967
Koordinate N:1235993
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2667967&y=1235993

Chronologie

Entstehungszeitraum:1834
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Schweizer Holzbaustil

Dokumentation

Würdigung:In Mischbauweise aus Stein, Fachwerk und Holz errichtetes, wohlproportioniertes Giebeldachhaus, das 1834 als Schulhaus von Wey erbaut wurde und seit 1857 als Wohnhaus dient. Wohl 1863 erhielt es sein heutiges Erscheinungsbild, das sich mit dem von Ecklisenen gerahmten Schindelschirm, den in Sägezier gestalteten Trauf- und Giebelbrettern und weiteren Zierformen an den damals beliebten Schweizer Holzstil hält. Mit seinem intakten äusseren Erscheinungsbild und den reichen, gut erhaltenen Zierformen kommt dem Gebäude ein beträchtlicher baugeschichtlicher Zeugenwert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde als Schulhaus von Wey errichtet, nachdem das Kloster der Gemeinde 1834 unentgeltlich einen Bauplatz nördlich des Badweihers abgetreten hatte [1]. Im Januar 1857 beschloss die Gemeinde, die Schulen in den mittlerweile säkularisierten Konventsbauten unterzubringen. Die Räume für die Schüler aus Wey standen noch im gleichen Jahr bereit, womit das ehemalige Schulhaus seine ursprüngliche Funktion einbüsste [2]. In der Folge wurde es für Wohnzwecke genutzt und erhielt wohl etwas später, vielleicht bei einer 1863 im Brandkataster erwähnten „Verbesserung“, sein heutiges, von den Formen des Schweizer Holzstils geprägtes Erscheinungsbild [3]. In den 1990er Jahren wurde es einer schonenden Aussenrenovation unterzogen.
Beschreibung:Traufständig zur Badweiherstrasse gestellt, erhebt sich das äusserlich weitgehend in den Formen des 19. Jh. erhaltene Haus in einem grossen Nutz- und Ziergarten mit bauzeitlicher schmiedeeiserner Einfriedung, der mit zum schmucken Gesamtbild beiträgt. Der kompakte zweigeschossige Baukörper ist mit drei mal drei Fensterachsen regelmässig gegliedert und wird von einem eher schwach geneigten Rafendach mit traufseitigen Zwerchhäusern abgeschlossen. Das massiv aufgeführte Erdgeschoss ist verputzt, während der mit einem grau gefassten Schindelschirm versehene Oberbau nach Angabe im Brandkataster in Fachwerktechnik ausgeführt ist [4]. Bemerkenswert ist die sorgfältige Detailgestaltung mit dem als Zahnschnittleiste gestalteten Stockwerkgesims und den Ecklisenen in Pilasterform. Auffällige Akzente setzen Trauf- und Giebelbretter wie auch die Balkonbrüstung im strassenseitigen Zwerchhaus, welche sich mit ihrer Sägezier an den im späten 19. Jh. sehr beliebten Schweizer Holzstil halten. Gleiches gilt für die radförmigen Schmuckmotive an der Traufseite und die rautenförmige Sägezier am Fuss der Giebelfelder wie auch die dekorativ ausgesägten Fenstergewände über den nördlichen Giebellichtern. Am Balkon finden sich hingegen gusseiserne Konsolen. Der axial in der nördlichen Giebelfassade gelegene Hauseingang bewahrt noch das schöne bauzeitliche Türblatt in biedermeierlichen Formen samt ornamental gesprosstem Oberlicht.
Die Erschliessung erfolgt über das mittig an der Nordfassade angelegte Treppenhaus, in dem sich die alte Holzstiege samt dem zugehörigen Staketengeländer erhalten hat. Das Innere ist mit Ausnahme der Dachwohnung unter weitgehender Berücksichtigung der alten Wohnungsgrundrisse modernisiert. Das weitgespannte Tonnengewölbe des Kellers weist in Längsrichtung einen Unterzug auf, der von einem Eichenpfosten und langen Bügen gestützt wird (Inneres nach Kurzinventar 1998).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Muri 4236-60.
Anmerkungen:[1] Müller 1989, S.139.
[2] Müller 1989, S. 144.
[3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938.
[4] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938.
Literatur:- Hugo Müller, Die Geschichte der Gemeinde Muri seit 1798 (Muri in den Freien Ämtern, Bd. 2; Unsere Heimat, Bd. 59), Aarau 1989, S. 139f., 144.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42504
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds