INV-MUR914 Kirchbühlstrasse 18, 1855 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MUR914
Signatur Archivplan:MUR914
Titel:Kirchbühlstrasse 18
Bezirk:Muri
Gemeinde:Muri (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Muri-Wey
Adresse:Kirchbühlstrasse 18
Versicherungs-Nr.:162
Parzellen-Nr.:636
Koordinate E:2668118
Koordinate N:1235919
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668118&y=1235919

Chronologie

Entstehungszeitraum:1855
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Historismus

Dokumentation

Würdigung:Spätklassizistisches Wohnhaus von 1855, das sein heutiges Erscheinungsbild im wesentlichen wohl 1881 erhalten hat. Der schlanke dreigeschossige Baukörper, der im abfallenden Terrain des Kirchbühls hoch aufragt, hat seine gepflegten bauzeitlichen Gliederungselemente im wesentlichen bewahrt. Bemerkenswert ist der originell instrumentierte Hauseingang, der die Mittelachse der Strassenfassade betont.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das „Wohnhaus von Stein mit Tremkeller und Ziegeldach“ 1855 für Leonz Joseph Leuthard errichtet. 1873 ging es an Witwe Brunner, Gerichtsschreibers, über, 1881 an Zahnarzt Karl Rey. Dieser veranlasste umfangreiche Bauarbeiten, womit das Haus wohl im wesentlichen sein heutiges Erscheinungsbild erhielt [1]. 1923 ging das nun als „Reyhof“ bekannte Gebäude an den gleichnamigen Sohn über, 1949 an Hans Käppeli-Siegrist [2]. 2015 Ersatz der gartenseitigen Laube durch einen grossvolumigeren, vom Haus abgesetzten Anbau.
Beschreibung:Südlich der Pfarrkirche traufständig an die Kirchbühlstrasse gestellt, ragt das Haus durch seine Lage an der Hangkante strassenseitig als schlanker Baukörper von drei Geschossen auf, während es gartenseitig nur zwei Geschosse besitzt. Der spätklassizistisch geprägte, verputzte Mauerbau wird über einem Kniestock von einem Rafendach abgeschlossen, in dem sich ein niedriger Zwerchgiebel mit Rundbogenfenster zur Strasse wendet. Mit Ausnahme der nur zweiachsig befensterten Nordfassade gliedern drei auf drei Fensterachsen mit hölzernen Gewänden den Bau. Das talseitig freistehende Sockelgeschoss war ursprünglich wohl an allen Seiten mit einer genuteten Putzfassade versehen, wie sie noch im Sockelbereich zum Garten hin zu erkennen ist. Die Wohngeschosse werden von Ecklisenen mit auffälligen Volutenkapitellen gerahmt.
Den Hauptakzent der Strassenfassade bildet der in die Mittelachse gesetzte, von Rundbogenlichtern flankierte Hauseingang. Das profilierte Türgewände wird von einem aufwendig ornamentierten Aufsatz überhöht. Dabei handelt es sich um einen armierten Abguss aus unbekanntem Material, der mit Steinschrauben auf das Mauerwerk montiert ist [3]. Unterhalb eines Frauenkopfs zeigt er eine von Gesimsstücken und Voluten gerahmte mittige Kartusche, die früher das Wappen Rey, seit der Handänderung von 1949 das Wappen Käppeli trägt. Das originelle Türblatt ist im oberen Feld mit einem Relief aus Eichenholz aufgedoppelt, das eine illusionistische Darstellung eines tonnengewölbten und von Arkaden begleiteten, zentralperspektivisch in die Tiefe fluchtenden Korridors zeigt. Die rückwärtige Traufseite besass bis vor kurzem eine verglaste Laube mit Gartenausgang, an deren Stelle zur Zeit (2015) ein grösserer, vom Haus abgesetzter Flachdachanbau entsteht. Jugendstilmalereien, die ehemals an der Dachuntersicht vorhanden waren, wurden bei einer Aussenrenovation um 1970 übermalt.
Das grösstenteils modernisierte Hausinnere wird über ein Treppenhaus in der südwestlichen Gebäudeecke erschlossen. Ein Zimmer bewahrt noch Ausstattungselemente des ausgehenden 19.Jh., so einen historistischen Turmofen aus crèmefarbenen Reliefkacheln und eine Gipsdecke mit umlaufendem Stuckprofil sowie Mittelmotiv (Inneres nach Kurzinventar 1998).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938.
[2] Auskunft des Grundbuchamts Muri, 1998.
[3] Mitteilung von Restaurator Josef Brühlmann, Muri, 1998.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42510
 

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