Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1850 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Biedermeier |
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Dokumentation |
Würdigung: | Zweigeschossiger biedermeierlicher Putzbau, der kurz vor 1850 errichtet wurde und mit strenger Achsenbildung sowie nüchterner Gesamtgestalt zeittypische Gestaltungsmerkmale zeigt. Mit seiner prägenden, erhöhten Eckstellung ist das äusserlich weitgehend intakte Haus für das Ortsbild von besonderer Bedeutung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Im Brandkataster von 1850 wird das Gebäude „Wohnhaus mit gewölbten Kellern von Stein unter Ziegeldach“, im Besitz der Brüder Goar und Josef Leonz Frei, erwähnt [1]. Nach seinen Architekturformen kann es nur kurz zuvor entstanden sein. Die zum Haus gehörige, hangaufwärts gelegene Stallscheune brannte um 1990 ab; wenig später wurde ein weiteres Nebengebäude durch ein neues Wohnhaus ersetzt. |
Beschreibung: | In einer durch das ansteigende Terrain leicht erhöhten Lage besetzt das freistehende bäuerliche Wohnhaus eine für das Ortsbild wichtige Stelle in der Verzweigung von Aettenbergstrasse und Gammerstallstrasse. Der grosszügig dimensionierte biedermeierliche Mauerbau ragt über einem hohen, auf der Nordseite ebenerdig zugänglichen Kellersockel zweigeschossig auf und trägt ein knappes, ungebrochenes Satteldach. In zeittypischer Weise streng gegliedert, zeigt der kompakte Baukörper traufseitig drei und stirnseitig vier Achsen von Einzelfenstern mit Muschelkalkgewänden und Blockbänken. Den Hauptakzent der nach Osten zur Wegverzweigung gerichteten Trauffassade bildet der mittig angelegte Hauseingang mit klassizistischer Türrahmung, zu dem eine alte Sandsteintreppe emporführt. Analog erschliesst eine nachträglich erneuerte Treppe an der westlichen Trauffassade den anderen Hausteil. Der Belichtung des oberen Dachbodens dienen als typisch spätklassizistisch-biedermeierliches Motivzwei paarweise gekuppelte Rundbogenfensterchen. Neben dem hinteren Hauseingang befand sich früher ein hölzerner Abortturm. Das Gebäude war vielleicht schon ursprünglich mit einer unter dem First verlaufenden Trennung für zwei Parteien konzipiert. Entsprechend weisen die parallel in Längsrichtung liegenden Gewölbekeller je einen separaten Innen- und Aussenzugang auf (Torfassungen erneuert). Der stirnseitige Eingang des östlichen Kellers bewahrt noch das biedermeierliche Türblatt. Der Innenzugang befindet sich jeweils in der Hausmitte im Bereich der Küche. Eine der beiden nach Süden orientierten Stuben bewahrt einen klassizistischen Einbauschrank aus Nussbaumholz mit in der Mitte angeordneter Giessfassnische. Teilweise erhalten hat sich das biedermeierliche Intérieur mit schlichtem, gefeldertem Wand- und Deckentäfer samt „Zythüsli“ (Inneres nach Kurzinventar 1998). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42534 |
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