INV-MUR923 Zürcherstrasse 62, 1850-1852 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MUR923
Signatur Archivplan:MUR923
Titel:Zürcherstrasse 62
Bezirk:Muri
Gemeinde:Muri (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Egg
Adresse:Zürcherstrasse 62
Versicherungs-Nr.:298
Parzellen-Nr.:342
Koordinate E:2669012
Koordinate N:1236608
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2669012&y=1236608

Chronologie

Entstehungszeitraum:1850 - 1852
Grundlage Datierung:Brandkataster; Inschrift (Schindelschirm Ostfassade)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"1850", "1991" (Schindelschirm Ostfassade)
Würdigung:Freistehendes bäuerliches Wohnhaus von 1850-52, das durch seine gepflegten spätklassizistisch-biedermeierlichen Formen auffällt. Der teilweise noch mit Holzschindeln verrandete Bau hat seine bauzeitliche Gestalt im wesentlichen intakt bewahrt. Als zeittypische Merkmale sind ebenso die straffe Symmetrie und die strenge Achsenbildung zu nennen wie auch die Giebellichter, die in Form von Lünetten und einer Serliana die Giebelflächen und die strassenseitige Dachlukarne akzentuieren. Durch seine Stellung am historischen Ortseingang von Muri-Egg kommt dem Gebäude ein erheblicher Situationswert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das „Wohnhaus von Stein und Holz mit gewölbtem Keller & Ziegeldach“ im Jahr 1852 für Johann Joseph Stöckli errichtet, während eine Inschrift am Schindelschirm auf 1850 lautet. 1875 entstand ein benachbartes „Oekonomiegebäude mit Waschhaus und Sennerei, Speicher und Schweinställen“ (Vers.-Nr. 299) [1]. 1937 und 1991 (Jahrzahl im Giebel) erfolgten Aussenrenovationen des Hauptgebäudes. Das Ökonomiegebäude mit integrierter Kleinwohnung wurde um 1990 vollständig umgebaut.
Beschreibung:Das südlich der Zürcherstrasse gelegene bäuerliche Wohnhaus bildet von Osten her den Auftakt der historischen Strassenbebauung von Muri-Egg und ist in gepflegten biedermeierlich-spätklassizistischen Formen gehalten. Traufständig zur Strasse gestellt, trägt das zweigeschossige Gebäude ein knappes, ungebrochenes Satteldach, dessen Giebelfelder von einem Klebdach auf Traufhöhe ausgeschieden werden. Über einem Mauersockel erhebt sich der wohl als Ständerbau mit Fleckling-(Kantholz-)Füllungen errichtete Baukörper. Hälftig ist er noch mit Holzschindeln verrandet, während die West- und Südfassade Eternitschindeln tragen. In zeittypischer Weise ist der Bau mit fünfachsiger, traufseitiger Strassenfassade und vierachsigen Giebelfronten streng symmetrisch durchgebildet, wobei sich die weiss gefassten Fenstergewände und die grünen Jalousieläden in charakteristischem Farbkontrast vom dunkelbraunen Schindelschirm abheben. Einen typisch biedermeierlichen Akzent setzen die Lünetten (Halbkreisfensterchen), von denen drei die Zwickel des östlichen Giebeldreiecks markieren, eine einzige die Spitze des westlichen Giebelfelds. In die gleichen Stilformen gehört das schmucke Fenster in der grossen Lukarne über der Mittelachse der Strassenfassade, das in Form einer Serliana (Rundbogen, flankiert von zwei Öffnungen mit geradem Sturz) gestaltet ist und gleichfalls von einer Lünette bekrönt wird. Der Hauseingang liegt in der Mittelachse der Strassenfassade und wird von einer doppelläufigen Steintreppe mit bauzeitlichem Eisengeländer erschlossen. Unter dem Treppenpodest befindet sich der äussere Zugang zu zwei imposanten tonnengewölbten Kellern. Der rückwärtigen, nach Süden gerichteten Trauffassade ist ein Treppenhausrisalit mit niedrigerem Quergiebel vorgestellt. Vor dem Haus steht an der Strasse ein Wegkreuz von 1867 (Bauinventarobjekt MUR931B).
Das Innere zeigt ein für diesen Bautyp gängiges Grundrissmuster mit durchlaufendem Mittelgang und je zwei beidseits angeordneten Räumen. Die östlich gelegene Hauptstube bewahrt das für die Entstehungszeit typische schlichte Wand- und Deckentäfer. Schmuckstück des Raums ist das über Eck gestellte, eingebaute „Zythüsli“ aus Nussbaumholz. Das Zifferblatt des Uhrwerks ist in einen aus Messingblech getriebenen Rahmen eingepasst. Der Treppenhausrisalit beherbergt noch die alte Holztreppe; auf den Zwischenpodesten waren früher neben Abstellkammern auch die Aborte untergebracht (Inneres nach Kurzinventar 1998).
Südlich liegt neben dem Haus das stattliche Oekonomiegebäude von 1875, das heute weitgehend erneuert ist. Im Obergeschoss der östlichen Haushälfte besass es ursprünglich eine integrierte Kleinwohnung, die sich durch die unverputzten Fachwerkwände abhob.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0522-0524; Brandkataster Gemeinde Muri, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42564
 

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