INV-MWI919 Gasthaus zum Rössli, 17. Jh. (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MWI919
Signatur Archivplan:MWI919
Titel:Gasthaus zum Rössli
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Möriken-Wildegg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Möriken
Adresse:Rössligasse 2
Versicherungs-Nr.:111
Parzellen-Nr.:590
Koordinate E:2656141
Koordinate N:1251886
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656141&y=1251886

Chronologie

Entstehungszeitraum:17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof

Dokumentation

Würdigung:Das Gasthaus zum Rössli ist ein behäbiger Mauerbau mit barocker Ründi, welcher mit seiner markanten Erscheinung den Dorfkern prägt. Eine partiell erhaltene spätgotische Befensterung an der Traufseite weist auf einen älteren Kernbau wohl aus dem frühen 17. Jahrhundert hin. Die komplexe Baugeschichte sollte bei der nächsten grösseren Renovation durch eine bauarchäologische Untersuchung geklärt werden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine Taverne zu Möriken erscheint im 1484 gesiegelten Kaufbrief, mit dem Johann Caspar Effinger von Brugg dem bernischen Rat die Herrschaft Wildegg abkaufte. Standort und Name des Wirtshauses sind nicht bekannt. Der Name "Rössli" taucht erstmals 1697 auf. 1692 erhält die Möriker Taverne Konkurrenz durch das von Bernhard von Effinger am Fusse des Schlosses bei der Hellmühle in Wildegg errichtete Gasthaus Bären (Kantonales Denkmalschutzobjekt MWI002).
Gegen Ende des 18. Jh. ist das "Rössli" im Besitz der drei Brüder Bryner, von denen einer eine Metzgerei baut. Verschiedene Nachfolger gehen Konkurs, erst der aus Kölliken stammende Bäcker und Wirt Daniel Matter kann ab 1856 und dann in den 1860er Jahren, begünstigt durch den Bau der neuen Landstrasse von Wildegg nach Lenzburg, den Betrieb mit Gewinn führen. Samuel Kirchhofer-Frey lässt das "Rössli" 1874 umbauen, wobei die gemauerte Metzg abgetragen wird [1]. Rudolf Rohr-Weber nimmt 1938 im Hausinneren Modernisierungen vor (Umbau Küche, Erneuerung Treppenhaus, Einbau Sitzungssäli). Weitere Erneuerungsarbeiten erfolgen in den 1960er Jahren. Um 1975 erhält die Südfassade einen eingeschossigen Saalanbau, der das Erscheinungsbild des Gasthauses beeinträchtigt [2].
Beschreibung:Das um Gartentiefe von der Dorfstrasse zurückversetzte Gasthaus "Zum Rössli" setzt einen wichtigen Akzent im Ortskern. Das Gebäude enthält noch Bausubstanz wohl aus dem frühen 17.Jh., wie spätgotisch gekehlte Fensteröffnungen am Obergeschoss der Nordfassade vermuten lassen. Der breitbehäbige zweigeschossige Mauerbau, dessen gedrungene Gestalt durch massige Eckstrebepfeiler betont wird, trägt ein kräftig geknicktes Giebeldach, das über der westlichen Stirnfront abgewalmt ist. Die auf schlichten, unbeschnitzten Bügen ruhende Ründiverschalung ist als nachträgliche Zutat wohl aus dem 18. Jh. zu interpretieren.
Die Gaststube des traufseitig erschlossenen Gebäudes weist noch älteres, gefeldertes Wandtäfer und eine Balkendecke auf. Im Innern wurde das Haus mehrfach verändert. Der hohe, firstparallele Gewölbekeller verfügt über einen breiten, stichbogig ausgeschnittenen Zugang auf der westlichen Giebelseite. Im Brandkataster figuriert noch ein zweiter Gewölbekeller.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Initialen und Jahrzahl waren laut Hartmann über dem südlichen Hauseingang zu lesen. Brandkataster Gemeinde Möriken Wildegg.
[2] Die Besitzergeschichte des Gasthauses "Zum Rössli" in Möriken wurde wie jene des "Bären" zu Wildegg im Gemeinde-Jahrbuch Möriken-Wildegg 1959/60 (vgl. Lit.) detailliert geschildert und soll hier nur noch in groben Zügen nachgezeichnet werden.
Literatur:- Karl Hartmann, Unsere Tavernen und Gasthöfe, in: Gemeinde-Jahrbuch Möriken-Wildegg 1959/60, S.109-118.
- Chronik Möriken-Wildegg, 1992, Hsg. Gemeindekanzelei Möriken-Wildegg.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0423-25, 1850 - 1938, Brandkataster Möriken-Wildegg.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43248
 

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