Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1873 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Weintrotte |
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Dokumentation |
Würdigung: | Die 1873 erbaute, in ihrem äusseren Erscheinungsbild weitgehend original erhaltene Trotte ist ein schlichter spätklassizistischer Zweckbau von blockhafter Erscheinung, der teilweise noch die ursprüngliche Raumorganisation aufweist. Als wichtiger Zeuge für den in der Gemeinde im 19. Jahrhundert betriebenen Rebbau sollte das Gebäude erhalten und einer schonenden Nutzung zugeführt werden. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Möriker Reben brachten in den sechziger und siebziger Jahren des 19. Jh. reichen und guten Ertrag, so dass die alte Trotte im Schulhaus nicht mehr genügte. Darum erstellte die Ortsbürgergemeinde 1873 eine neue Trotte mit Baum- und Schraubenpresse. Bereits im Jahrzehnt vor 1900 wurde der gewerbliche Rebbau wieder aufgegeben. DieTrotte fand eine Verwendung als Werkhof und Spritzenhaus [1]. Vermutlich wurde aber weiterhin Most gepresst. Auch der Leichenwagen war hier zeitweilig untergebracht. 1952 entstand im südwestlichen Teil des Erdgeschosses eine Militärküche mit einem Vorratsraum und einer neuen Aussentür mit flankierenden Fenstern. 1953 wurde zur Unterbringung des Schneepflugs der bestehende Torbogen zum Korbbogen verbreitert. 1973 erneuerte man die Ziegeleindeckung. Es wurde eine Toilette eingebaut. Mit dieser einfachen Massnahme konnte die Trotte neu für verschiedenste Anlässe und Zusammenkünfte (Kerzenziehen, Korbflechtkurse, Vereins- und Jungschartreffen etc.) genutzt werden. 1993 erfolgte der Verkauf des Hauses von der Ortsbürgergemeinde an die Einwohnergemeinde Möriken-Wildegg. In jüngster Zeit wurde der Dachstuhl mit einer Stützkonstruktion im ersten und zweiten Dachgeschoss versehen. Die Trotte wird noch heute als Obstpresse genutzt (Einrichtung modern). Teile des Gebäudes dienen als Lagerräume. |
Beschreibung: | Über quadratischem Grundriss aufragender, grossvolumiger Mauerbau, der von einem hohen, ziegelbedeckten Satteldach bedeckt wird. Die Giebelfronten sind über der Binderebene des liegenden Dachstuhls mit einer Bretterverschalung versehen. Die Strassenfassade zeigt ein mittig angelegtes, 1953 verbreitertes Korbbogentor als Fuhrwerk-Einfahrt mit einer darüber angeordneten Aufzugsöffnung. Der von zwei Lichtern flankierte Eingang daneben führt in die 1952 erstellte Militärküche. Die Stirnseiten und die Rückfront sind mit je zwei Achsen schlichter, gefalzter Rechteckfenster mit Brettläden bestückt, die wie die Gewände der Vorderfront in Muschelsandstein ausgeführt sind. Der Trottenraum wurde ursprünglich von zwei quer zur Firstrichtung angeordneten Unterzügen mit Stützenreihen unterteilt. Anstelle der westlichen errichtete man später eine Trennmauer, um diesen Hausteil separat nutzen zu können. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Im Folgenden gemäss Hanak 2012. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0423-25, 1850 - 1938, Brandkataster Möriken-Wildegg. - Michael Hanak, lic. phil. I, Trotte Möriken, Architekturgeschichtliche Dokumentation im Auftrag der Gemeinde Möriken-Wildegg, September 2012. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43266 |
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