INV-NIL909 Leinenweberei Hetex, 1917-1918 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-NIL909
Signatur Archivplan:NIL909
Titel:Leinenweberei Hetex
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Niederlenz
Adresse:Lenzburgerstrasse 2
Versicherungs-Nr.:216
Parzellen-Nr.:22
Koordinate E:2655755
Koordinate N:1249981

Chronologie

Entstehungszeitraum:1917 - 1918
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Färberei, Bleiche

Dokumentation

Autorschaft:Theodor Bertschinger, Lenzburg
Würdigung:Durch die Lenzburger Baufirma Theodor Bertschinger errichteter Neubau von 1917/18, welcher anlässlich der Verlegung der Weberei vom schaffhausischen Schleitheim an den Standort in Niederlenz notwendig wurde. Bedingt durch die neue, schwerere Maschinengeneration, entstand eine flächig ausgedehnte Anlage. Das in verputztem Backsteinmauerwerk errichtete Gebäude weist eine monumentale Lisenengliederung mit dazwischen gesetzten Fensterflächen auf. Die grosszügig bemessenen Webräume werden zusätzlich über gläserne Giebel-Oberlichter erhellt. Heute dient die ehemalige Weberei als multifunktionales Gewerbe- und Dienstleistungszentrum
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die im Volksmund "Pfupfi" genannte Leinenweberei schloss sich 1900 mit der Schaffhauser Leinenspinnerei Schleitheim zur Vereinigten Leinenspinnerei Schleitheim-Niederlenz zusammen [1]. 1918 kam als zusätzlicher Produktionszweig die in Schleitheim aufgegebene Weberei nach Niederlenz. Hierzu wurde westlich des ehemaligen Direktorenhauses (2005 abgebrochen) ein grosszügiger Neubau durch die Lenzburger Baufirma Theodor Bertschinger erstellt.
Der fortan unter dem Namen Schweizerische Leinenindustrie SLI AG Niederlenz geführte Betrieb erfuhr nach dem Zweiten Weltkriegs einen neuerlichen Ausbauschub, so dass er um 1960 über 600 Angestellte beschäftigte. 1972 ging das Unternehmen an die Heberlein & Co. in Wattwil über, welche am Zweigstandort in Niederlenz Kunstfasergarne herstellte. Nach der 1995 erfolgten Betriebsschliessung wurde die ehemalige Weberei zu einem Gewerbe- und Dienstleistungscenter umfunktioniert.
Beschreibung:Der Webereineubau wurde gleichzeitig wie das Kesselhaus auf der Nordseite des Spinnerei-Hochbaus (Kantonales Denkmalschutzobjekt NIL006) durch die Lenzburger Baufirma Theodor Bertschinger errichtet und erfuhr bereits kurze Zeit später eine südseitige Erweiterung. Er fällt durch seine strenge Gliederung im Sinne der Reformarchitektur auf. Wegen der neuen, schweren Webstühle war das ursprüngliche Hochbau-Konzept für die neue Generation von Fabrikationsgebäuden nicht mehr tauglich, weshalb man auf die Fläche auswich. Der ausgedehnte, niedrige Baukörper ist aus verputztem Backsteinmauerwerk erstellt und zeigt eine geschossübergreifende Lisenengliederung. Zur Belichtung der Websäle wurde das minimal geneigte Satteldach mit 2 x 11 gläsernen Giebeloberlichtern versehen.
Inneres anlässlich der Umnutzung zu einem Gewerbepark verändert.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zur jüngeren Geschichte der Leinenweberei vgl. Niederlenz Dorfchronik 1961, S. 150-151; Chronik Gemeinde Niederlenz 1989, S. 64-79; www.vamus.ch. Die ältere Geschichte der Leinenweberei wird im Inventartext von NIL907 abgehandelt.
Literatur:- Niederlenz Dorfchronik, Niederlenz 1961.
- Chronik der Gemeinde Niederlenz, Niederlenz 1989.
- www.vamus.ch (Industriearchitektur Aargau).
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43524
 

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