INV-NIL915 Dorfrain 13, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

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Identifikation Signatur: INV-NIL915 Signatur Archivplan: NIL915 Titel: Dorfrain 13 Bezirk: Lenzburg Gemeinde: Niederlenz Adresse: Dorfrain 13 Versicherungs-Nr.: 81 Parzellen-Nr.: 52 Koordinate E: 2655565 Koordinate N: 1250350
Chronologie Entstehungszeitraum: 19th cent. Grundlage Datierung: Schätzung
Typologie Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): Einzelobjekt Nutzung (Stufe 1): Landwirtschaftliche Bauten Nutzungstyp (Stufe 2): Bäuerlicher Vielzweckbau
Dokumentation Würdigung: Ehemaliges Bauernhaus aus der Zeit um 1840, das im stark ansteigenden Gelände westlich des Zehntenhauses (Kantonales Denkmalschutzobjekt NIL001) eine prominente ortsbauliche Wirkung entfaltet. Der äusserlich weitgehend intakte Wohnteil ist ein grossvolumiger Mauerbau biedermeierlicher Prägung, mit zeittypisch zurückhaltender, axialer Fassadengestaltung. Im stärker veränderten Scheunentrakt ist heute eine Kleintierpraxis eingerichtet (Scheunentrakt nicht Teil des Schutzumfangs). Wie bei den nahezu gleichaltrigen, typenähnlichen Gebäuden Rössligasse 3 (Bauinventarobjekt NIL911) und Dorfrain 16 (Bauinventarobjekt NIL916) handelt es sich um einen wichtigen Zeitzeugen des ländlich-bäuerlichen Bauens um die Mitte des 19. Jahrhunderts in der Region. Bau- und Nutzungsgeschichte: Nach seiner biedermeierlichen Formensprache dürfte das ehemalige Bauernhaus um die Mitte des 19. Jh. entstanden sein [1]. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 werden mit gesonderten Versicherungsnummern ein "2-stöckiges Wohnhaus mit 2 gewölbten Kellern, von Stein und Ziegeldach" sowie eine "Scheune von Stein und Holz mit Ziegeldach" aufgeführt [2]. Damaliger Eigentümer war Jakob Lüscher, von dem die Liegenschaft 1873 an Jakob Keller, alt Ammann, überging. 1881 brannte die Scheune ab und wurde in der Folge wiederum in Stein und Holz neu aufgebaut. Der Wohnteil umfasst heute Geschosswohnungen, während die stärker umgebaute ehemalige Ökonomie als Kleintierpraxis genutzt wird. Beschreibung: Das ehemalige Bauernhaus erhebt sich mit Firstrichtung Ost-West in leicht abgewinkelter Stellung traufständig zum nach Westen stark ansteigenden Dorfrain. Es ist Teil einer alten, auf der Michaeliskarte von 1840 anschaulich dargestellten Häuserzeile (vgl. Bilddokumentation). Der massiv gemauerte Baukörper ruht unter einem mittelsteilen, ungeknickten Giebeldach, das namentlich am gemauerten Wohnteil nur knappe Vorsprünge zeigt. Die Fassaden sind in zeittypisch biedermeierlicher Art streng axial gegliedert. Bedingt durch die stark abfallende Geländesituation, ragt die talseitige Stirnfront hoch über einem freistehenden Kellersockel auf. Ein ebenerdiger Aussenzugang führt hier in zwei firstparallel angelegte Gewölbekeller, die über schmale breitrechteckige Öffnungen belüftet werden. Sämtliche Tür- und Fensteröffnungen sind mit schlichten Rechteckgewänden aus Mägenwiler Muschelkalk, mit leicht vorkragenden Blockgesimsen, gefasst. Als typisches Merkmal biedermeierlichen Bauens ziert eine halbkreisförmige Lüftungsöffnung (Lünette) das Giebelfeld. Die innere Raumordnung folgt einem gängigen Nutzungsmuster mit scheunenseitig durchlaufendem Quergang sowie vierteiligem Grundriss mit Stube, Nebenstube, Küche und Kammer (Hausinneres gemäss Kurzinventar von 2000). Erwähnung in anderen Inventaren: - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. Anmerkungen: [1] Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 wird mit einer hohen Versicherungsnummer auf das nächstältere (nicht mehr vorhandene) Brandkataster von 1828 verwiesen. Dies gibt den Hinweis, dass das Gebäude kurz vor 1850 in das ältere Brandkataster eingetragen wurde. Es kann somit von einer Entstehungszeit in den 1840er Jahren ausgegangen werden. [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0427-0429: Brandkataster Gemeinde Niederlenz 1850-1938. Quellen: - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0427-0429: Brandkataster Gemeinde Niederlenz 1850-1938.
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URL:	http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43560
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