Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1963 - 1964 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kirche (ev.-ref.) |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Nachkriegsmoderne |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Leuenberger & Nägeli, Architekten, Emmenbrücke |
Würdigung: | Durch die Architekten Leuenberger & Nägeli, Emmenbrücke, errichtete Pfarrkirche von 1963/64, die in zurückhaltend modernen Formen gestaltet ist. Das Kirchenschiff, das sich auf trapezförmigem Grundriss erhebt, fällt durch sein markantes, in Übereinstimmung mit der inneren Raumaufteilung asymmetrisch nach innen geknicktes Dach auf und wird durch einen freistehenden Glockenträger begleitet. Dem Einzugsgebiet über den ganzen Rohrdorferberg entsprechend, erhebt sich die Kirche in prominenter Lage zwischen den Dorfkernen von Nieder- und Oberrohrdorf. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Bis in die 1950er Jahre bildeten die Protestanten am Rohrdorferberg eine kleine Minderheit [1].1894 wurde eine „Evangelisch reformierte Genossenschaft Mellingen und Umgebung“ gegründet, die 1929 zur Kirchgemeinde erhoben wurde. 1910 errichtete man nach Plänen von Architekt Eugen Schneider, Ennetbaden, eine reformierte Kirche an der Lenzburgerstrasse in Mellingen (Bauinventarobjekt MEL902). Aus dem Wunsch nach einem eigenen Kirchenbau erfolgte 1925 die Gründung einer eigenen „Protestantenvereinigung Rohrdorfer-Berg“, die man 1957 in einen „Reformierten Kirchenbauverein“ unwandelte. 1960 legte die Architektengemeinschaft Leuenberger & Nägeli, Emmenbrücke ein Projekt vor, das 1963/64 realisiert wurde. Um 1990 erfolgte eine Renovation. |
Beschreibung: | Die Pfarrkirche steht etwa auf halber Strecke zwischen den Ortskernen von Ober- und Niederrohrdorf an der Gemeindegrenze leicht erhöht auf einem Moränenhügel seitlich der Hauptstrasse. In zurückhaltend modernen Formen gestaltet, nimmt sie mit dem Kirchenschiff die Längsrichtung des Hügels auf und wird von einem freistehenden Glockenträger begleitet. Das über einem trapezförmigen Grundriss errichtete Schiff trägt ein knappes, asymmetrisch nach innen geknicktes Dach, das die innere Gliederung des Baukörpers spiegelt. Das Fassadenmauerwerk besteht aus beidseitig verputzten, 30 cm starken Isolierbacksteinen. In die Betonstirnfront des Chors ist aussen ein fassadengrosses Kreuz eingeformt. Bei einem Umbau um 1990 wurde der nach Westen gerichtete Eingangspavillon durch einen Neubau ersetzt und die Südwestfassade mit einem zusätzlichen, vertikalen Fensterstreifen geöffnet. Der Glockenturm wird von einem U-förmigen, im oberen Teil konisch sich verjüngenden Eisenbetonträger mit frei aufgehängten Glocken gebildet. Der Eingangspavillon öffnet sich auf den hinteren Gebäudeteil, der eine Vorhalle mit Garderobe, Teeküche und WC-Anlage sowie einen Unterrichtsraum umfasst. Der im vorderen Gebäudeteil gelegene eigentliche Gottesdienstraum blickt nach Südosten und wird in seiner sakralen Wirkung mittels der ansteigenden Naturholzdecke gesteigert. Licht erhält er durch die ostseitige, zwischen vorfabrizierte Betonlamellen gestellte Verglasung aus Rohglas. Auf der gegenüberliegenden Seite sorgt ein schräg ansteigendes Fensterband unter der Decke für eine gute Querbelüftung des Raums. Der vertikale Fensterstreifen nahe der Südostwand ist jüngeren Datums. Der mit Faltschiebewänden abgetrennte Unterrichtsraum kann bei Bedarf den Kirchenraum erweitern oder – falls die Bestuhlung des Gottesdienstraums um 180 Grad gedreht wird – als Bühne für Aufführungen genutzt werden. Ein Fresko „Die wartende Gemeinde“ von Otto Kuhn, Baden, schmückt den Raum. Die drei Glocken wurden von der Giesserei Rüetschi, Aarau, geliefert. |
Anmerkungen: | [1] Geschichtliches nach Reformierte Kirche Rohrdorf 1965, S. 13-19 sowie Furter / Handschin / Rorato 2011, S: 244f. |
Literatur: | - Reformierte Kirche Rohrdorf, Mellingen 1965. - Anton Egloff et al., Chronik Niederrohrdorf, Niederrohrdorf 1979, S. 282. - Fabian Furter / Martin Handschin / Miriam Rorato: Drei Gemeinden, eine Geschichte. Die grossen Schritte von 1850 bis zur Gegenwart, in Fabian Furter et al., Rohrdorferberg. Geschichte von Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Remetschwil, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Remetschwil 2011, S. 154-325, hier S. 244f. |
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URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43614 |
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