INV-OBK913 Maurhübelstrasse 1, Südfassade, 1758 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBK913
Signatur Archivplan:OBK913
Titel:Maurhübelstrasse 1, Südfassade
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Oberkulm
Ortsteil / Weiler / Flurname:Maurhübel
Adresse:Maurhübelstrasse 1
Versicherungs-Nr.:69
Parzellen-Nr.:1020
Koordinate E:2652593
Koordinate N:1238552

Chronologie

Entstehungszeitraum:1758
Grundlage Datierung:Inschrift (Ofenplatte)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Bestandteile und Zugehör von Bauten

Dokumentation

Inschriften:"1758" (Ofenplatte); "JA[kob] MÜL[ler] 1851" (Ofenplatte)
Würdigung:Weitgehend erhaltenes, hölzernes Wandgefüge am Wohnteil eines ehemals wohl bis auf die vorkragende Westmauer in Ständerbohlenbauweise errichteten, früher strohgedeckten Vielzweckbaus [1]. Eine unter dem Kachelofen eingemauerte Sandsteinplatte mit der Inschrift "1758" und eine wohl dazugehörende blau bemalte Frieskachel verweisen auf die Entstehung des Bauernhauses im mittleren 18. Jahrhundert [2]. Während im Lauf des 20. Jahrhunderts die Hochstudkonstruktion ersetzt und nahezu sämtliche Aussenwände in Mauerwerk erneuert wurden, blieb die nach Südosten ausgerichtete Stubenfront als einzige bauzeitliche Fassade erhalten [3]. Die mit liegenden Bohlen ausgefachte, an der Brüstung des Obergeschosses mit stehenden Brettern verkleidete Ständerwand ist mittels angeblatteter Kopfhölzer verstrebt und weist profilierte Brust- und Sturzriegel auf. Die Reihenfenster sind als Rarität in der ursprünglichen Anordnung samt Lüftungsflügeln und bleigefassten Wabenscheiben erhalten. Das Türblatt mit überschobenen Füllungen und gusseisernen Fenstergittern stammt aus der Zeit um 1900.
Anmerkungen:[1] Die Beschreibung im Brandkataster von 1829, "Ein Wohnhaus mit Bescheurung von Stein und Holz, mit gewölbtem Keller und Strohdach" könnte ein Hinweis darauf sein, dass die vorkragende westliche Bruchsteinmauer zum ursprünglichen Baubestand gehört, vgl. Staatsarchiv Aargau, BA.05/0075: Brandkataster Gemeinde Oberkulm 1829-1849 (Vers.-Nr. 41).
[2] Die aus dem 18. Jh. stammende, blau bemalte Frieskachel, die nebst weiteren wiederverwendeten Kacheln die Feuerwand ziert, zeigt eine idyllische Landschaft in der Art des Aarauer Hafners Johann Jakob Fischer. Von einem spätklassizistisch-biedermeierlichen Ofen der Zeit um 1830/40 haben sich am Kachelofen Frieskacheln erhalten, die in der Art des Aarauer Ofenmalers Johann Heinrich Egli mit manganfarbenen Girlanden, Landschaftsmedaillons und Vasen verziert sind. Die zugehörigen grün glasierten Füll- und Gesimskacheln wurden seit der letzten Inventarisierung durch Kacheln aus dem frühen 20. Jh. ersetzt. Ebenfalls zum Haus gehört eine weitere, über der Sitzkunst in die Feuerwand eingemauerte Sandsteinplatte, welche die Inschrift "JA MÜL 1851" trägt. Jakob Müller, war gemäss Brandkataster ab 1855 Eigentümer des Hauses, dürfte das Haus davor jedoch mit der Mutter bewohnt haben (der Vater Martin Müller war bereits vor 1850 verstorben). Die weitere historische Ausstattung des Hauses stammt aus anderen Kontexten und wurde von den Eigentümern in Zweitverwendung eingebaut (gemäss freundlicher Mitteilung des Eigentümers). - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0257: Brandkataster Gemeinde Oberkulm 1829-1938 (Vers.-Nr. 56).
[3] Gottlieb Hunziker, der Grossvater des heutigen Eigentümers, liess 1917 die Scheune in Backstein aufmauern (Jahrzahl am Tenntor). 1980 wurde das Dachwerk des Vielzweckbaus vollständig ersetzt. Es erfolgte ein Umbau (einschliesslich Erhöhung) des Obergeschosses sowie die Aufmauerung der Nordfassade.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05/0075; CA.0001/0257-0259: Brandkataster Gemeinde Oberkulm 1829-1938 (Vers.-Nr. 41; 56; 65; 69).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44250
 

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