INV-OBR912 Busslingerstrasse 4, 1852 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBR912
Signatur Archivplan:OBR912
Titel:Busslingerstrasse 4
Bezirk:Baden
Gemeinde:Oberrohrdorf
Adresse:Busslingerstrasse 4
Versicherungs-Nr.:1
Parzellen-Nr.:610
Koordinate E:2666231
Koordinate N:1252190
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2666231&y=1252190

Chronologie

Entstehungszeitraum:1852
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Bäuerlicher Vielzweckbau von 1852, dessen gemauerter Wohnteil in gepflegten spätklassizistisch-biedermeierlichen Formen gehalten ist. An der Stelle eines Vorgängerbaus gelegen, nimmt das Gebäude zusammen mit seinem nördlichen, rund 50 Jahre jüngeren Nachbarn (Bauinventarobjekt OBR912) eine prägende Stellung am alten Dorfeingang von Oberrohrdorf ein. Der weitgehend intakt erhaltene Wohnteil fällt durch seine hübsche Eingangssituation mit Pflästerung, rahmender Platanenbepflanzung und vorgelagerter Steintreppe auf; der Hauseingang selbst besitzt ein klassizistisch profiliertes Gewände und ein schönes Biedermeier-Türblatt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das am Türsturz in das Jahr 1852 datierte Vielzweckgebäude entstand wie sein jüngeres nördliches Nachbarhaus anstelle eines Vorgängers, der auf der Michaelis-Karte von 1840 verzeichnet ist. Die äussere Partie der Scheune soll früher eine Schmiedewerkstatt beherbergt haben [1]. Der Stallteil wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jh. erneuert.
Beschreibung:Das Bauernhaus leitet am südlichen Dorfeingang in traufständiger Lage die strassenbegleitende Bebauung des alten Dorfkerns von Oberrohrdorf ein. Traufständig zur Strasse gestellt, liegt der langgestreckte Baukörper unter einem durchlaufenden, ungebrochenen Satteldach, das am Oekonomieteil kurze Vorschermen besitzt (Eindeckung mit Falzziegeln erneuert). Der spätklassizistisch-biedermeierliche Wohnteil ist aus verputztem Bruchsteinmauerwerk erstellt und mit handwerklich gefertigten Hausteingewänden versehen. Er wendet sich mit seiner fünfachsigen östlichen Traufseite zur Strasse. Ausgesprochen schmuck präsentiert sich der axial angelegte Hauseingang, der von einer Freitreppe aus Muschelkalk erschlossen wird. Das profilierte Rechteckgewände zeigt am Sturz das Baudatum 1852 und darüber eine kräftige Verdachung. Das eichene Biedermeier-Türblatt entstammt samt den Messingbeschlägen der Erbauungszeit und ist in vier Feldern mit Fächern, Herzschildern, Pyramiden und Rosetten reich beschnitzt. Wirkungsvoll wird der Eingangsbereich auf dem mit Kopfsteinpflaster versehenen Vorplatz von zwei geschnittenen Platanen flankiert. Die südliche Stirnseite ist dreiachsig befenstert und besitzt im Giebel eine typisch biedermeierliche Lünette (Halbkreisfenster).
Das Innere zeigt ein verbreitetes Grundrissmuster mit zentralem durchlaufenden Quergang und beidseits anschliessenden Wohnräumen. Im hinteren Teil des Gangs befindet sich der Treppenaufgang ins Obergeschoss, das wohl bereits ursprünglich als zweite Wohnung eingerichtet war. Stube und Küche besetzen jeweils den südlichen Hausteil, zwei Zimmer sind tennseitig angelegt. Beide Stuben bewahren biedermeierliche Kachelöfen, die wohl aus der Bauzeit des Hauses stammen (Inneres nach Bauernhausforschung 1989).
Der nördlich an den Wohnteil anschliessende Ökonomietrakt mit Tenn, Stall und Werkstatt ist trotz einiger baulicher Veränderungen in der Grundanlage noch gut ablesbar. Während er an der nördlichen Stirnseite mit der gemauerten Werkstatt noch weitgehend seinen bauzeitlichen Zustand zeigt, stammt der dazwischenliegende Stallteil aus der zweiten Hälfte des 20. Jh.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Oberrohrdorf 4037-5.
Anmerkungen:[1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Oberrohrdorf II-16/4.
Literatur:- Peter Hoegger, Baden, Ennetbaden und die oberen Reusstalgemeinden (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VI), Basel 1976, S. 449.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Oberrohrdorf II-16/4.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44328
 

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