Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-OFE919 |
Signatur Archivplan: | OFE919 |
Titel: | Wallenlandstrasse 17 |
Bezirk: | Aarau |
Gemeinde: | Oberentfelden |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Wallenland |
Adresse: | Wallenlandstrasse 17 |
Versicherungs-Nr.: | 238 |
Parzellen-Nr.: | 1082 |
Koordinate E: | 2644657 |
Koordinate N: | 1245162 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 17th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Auf das 17. oder 18. Jahrhundert zurückgehendes, ursprünglich strohgedecktes Hochstudhaus, das nachträglich nach Süden verlängert und erst 1919 auf Ziegel umgedeckt wurde. Erhalten geblieben ist der Wohnteil, der eine weitgehend intakte, vollständig russgeschwärzte Dachkonstruktion mit zwei Hochstüden im Bereich des Kernbaus und einem weiteren im Bereich der südseitigen Erweiterung bewahrt, während der Ökonomieteil 1999 im gleichen Volumen durch einen Wohnhausneubau ersetzt wurde (Neubau nicht Bestandteil des Schutzumfangs). An der Südseite besitzt das Haus ebenso wie sein nahegelegenes Pendant Wallenlandstrasse 25 (Bauinventarobjekt OFE920) als baugeschichtliche Seltenheit einen Raum, der in der eines «Stocks» (feuersicherer Raum in Strohdachhäusern) halbgeschossig versetzt ist und so auch die Anlage eines Kellers ermöglichte; vielleicht erst später erfolgte die südseitige Verlängerung des Hauptbaukörpers. Als Teil der locker gereihten Zeile von früher durchgehend strohgedeckten Vielzweckbauten bildet das Gebäude zudem einen Teil der siedlungsgeschichtlich weit zurückreichenden bäuerlichen Ansiedlung im Wallenland (vgl. Bauinventarobjekte OFE920/921). |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Gebäude weist eine interessante, bislang nicht in allen Teilen geklärte Baugeschichte auf. Es dürfte nach seinen Bauformen als ursprünglich strohgedecktes Hochstudhaus auf das 17. oder 18. Jh. zurückgehen. Analog zum Haus Wallenlandstrasse 25 (Bauinventarobjekt OFE920) wurde der Wohnteil nachträglich nach Süden verlängert, wobei ein in die Erweiterung einbezogener stockartiger Raum in der Südostecke hier wie auch beim nahegelegenen Pendant vielleicht schon von Anfang an bestand. Die Jahrzahl 1781 am stockartigen Raum des Hauses Wallenlandstrasse 25 könnte sich unter dieser Voraussetzung auch auf das Baujahr jenes Hauses beziehen und damit auch einen Hinweis für den Entstehungszeitraum des hier beschriebenen, ähnlichen Gebäudes geben. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1875 wird das Gebäude als «Wohnhaus mit 2 Wohnungen, Scheune Stall & Futtertenn, von Stein, Rieg & Holz, 2stökig, mit Tremkeller» beschrieben und besass noch durchgehend weiche Bedachung. Eigentümer war Johannes Bodmer, Jakobs, von dem die Liegenschaft 1886 an Samuel Bodmer, Bannwarts, 1897 Franz Christian Karcher, Schuhmacher und später an dessen weitere Nachkommen überging [1]. Wohl im Lauf des 19. Jh. erfolgte eine teilweise Erneuerung der Fassaden in verputztem Fachwerk und in Mauerwerk. Die Umdeckung erfolgte gemäss einer wesentlichen Wertsteigerung im Brandkataster wohl 1919. Im mittleren 20. Jh. erfuhren die Wohnräume eine Modernisierung. 1999 wurde der Ökonomieteil in gleicher Kubatur durch einen Neubau zu Wohnzwecken ersetzt [2]. |
Beschreibung: | Der ehemalige bäuerliche Vielzweckbau gibt sich mit dem markant hochragenden Vollwalmdach als ursprünglich strohgedecktes Hochstudhaus zu erkennen. Zusammen mit einer Reihe von typenähnlichen, teils stärker veränderten Nachbarhäusern bildet er ein lockere Zeile, welche als alte bäuerliche Ansiedlung im Wallenland die dem Hangfuss und dem Waldrand entlangführende Fahrstrasse von Unterentfelden nach Kölliken säumt. Erhalten ist von der früheren bäuerlichen Liegenschaft der südseitig angelegte Wohnteil, während die nordseitige Ökonomie 1999 im gleichen Volumen durch einen Wohnhausneubau ersetzt wurde (Neubau nicht Bestandteil des Schutzumfangs; im Volumen zu erhalten). Der Kernbau umfasste ursprünglich drei Hochstüde (Firstständer) und wurde nachträglich um einen vierten Hochstud nach Süden verlängert. Davon sind im Bereich des Wohnteils noch zwei ursprüngliche sowie der jüngere Hochstud vorhanden. Sie tragen eine im wesentlichen intakt erhaltene, vollständig russgeschwärzte Dachkonstruktion mit First, Unterfirst, Sperrrafen, Windstreben sowie Teilen der alten Rafenlage. Die Russschwärzung umfasst auch den Bereich des südseitigen Anbaus und weist darauf hin, dass das Haus auch nach der Verlängerung noch längere Zeit eine offene Rauchküche ohne Kaminabzug besass. Am Äusseren hat der Wohnteil seine vollständig geschlossenen Dachflächen bis heute bewahrt. Der Wohnteil zeigt durchgehend verputzte, teils massiv gemauerte und teils in Fachwerk erstellte Fassaden, die ihr heutiges Aussehen mit unregelmässiger Einzelbefensterung wohl sukzessive im Lauf des 19. Jh. erhalten haben. Die Stubenfront ist nach Osten auf das freie Feld orientiert. An der zur Strasse gerichteten Südwestecke fällt ein halbgeschossig versetzter, über die Trauffront vorspringender Bereich in der Art eines «Stocks» auf. Entwicklungsgeschichtlich handelt es sich um einen in Strohdachhäusern mitunter zu beobachtenden feuersicheren Raum, der als Mauergeviert mit halbgeschossig eingetieftem Keller in den ursprünglich rein hölzernen Baukörper eingreift [3]. In Abweichung von der üblichen Bauweise wird die Abtrennung zu den übrigen Räumen im Inneren hier nur von einfachen, wenig feuersicheren Fachwerkwänden gebildet, während die Aussenmauern des stockartigen Raums massiv gemauert sind. Dessen Anlage könnte durchaus auch auf die Entstehungszeit des Hauses zurückgehen. Sicherlich nachträglich wurde der Hauptbaukörper in der Firstlinie erweitert, so dass er heute an der Südseite mit dem «Stock» fluchtet und ostseitig über die alte Stubenfront vorspringt. Zusammen mit dem «Stock» ergibt sich damit dieselbe Disposition wie beim nahegelegenen Haus Wallenlandstrasse 25 (Bauinventarobjekt OFE920). Die Fassaden sind in diesem Bereich gemauert und mit gefalzten Sandsteingewänden besetzt. Im Obergaden der Stubenfront besteht noch ein Fenster mit Butzenscheiben in allerdings prekärem Erhaltungszustand. Das Innere zeigt im Bereich des Kernbaus noch das verbreitete vierteilige Grundrissmuster mit Stube und Nebenstube in dem nach Südosten orientierten Vorderhaus sowie Küche mit Kammer im westseitigen Hinterhaus. Der Hauseingang führte sicherlich schon ursprünglich westseitig direkt in die Küche. Südseitig schliessen der halbgeschossig versetzte «Stock» und auf der Stubenseite eine zusätzliche Kammer an. Dazwischen bestand ein Stichgang mit zusätzlichem Eingang von Süden, der später allerdings für den Einbau eines Bades zu einer Fensteröffnung reduziert wurde. Von einem engen Vorplatz unmittelbar hinter dem Hauseingang sind über zwei parallele Treppenläufe die halbgeschossig versetzte Kammer und der darunter gelegene Keller zugänglich. Ein quer dazu gerichteter Treppenlauf führt weiter in den Obergaden. Einzelne der teilweise sehr niedrigen Obergadenkammern zeigen noch die alten russgeschwärzten Bohlenwände und schlichte, von Einschubleisten zusammengehaltene Brettertüren. Im Bereich des Anbaus ist noch die Bohlenständerkonstruktion der ursprünglichen südlichen Stirnseite des Kernbaus zu erkennen. Nennenswerte ältere Ausstattung ist nicht mehr vorhanden. |
Anmerkungen: | [1] StAAG, Brandkataster Oberentfelden. Aufgrund einer Lücke in der Überlieferung der Brandkatasterbände zwischen 1850 und 1875 lässt sich das Gebäude in den früheren Bänden nicht eindeutig identifizieren. [2] Umbaupläne im Archiv der Abteilung für Baubewilligungen. [3] Vgl. zum Stockhaus Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 214f. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): Bezirksamt Aarau, ZwA 1936.0001/0224-0227, Brandkataster Gemeinde Oberentfelden, 1809-1849, 1875-1899; CA.0001/0024, Brandkataster Gemeinde Oberentfelden, 1899-1938 (alte Vers.-Nrn.: 1850: 198, 1875: 216). - Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung für Baubewilligungen, Archiv: Umbaupläne 1998/99. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44508 |
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