INV-OFT918 Türgewände Loohof, 1604 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT918
Signatur Archivplan:OFT918
Titel:Türgewände Loohof
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Loohof
Adresse:Loogasse 14
Versicherungs-Nr.:352
Parzellen-Nr.:1781
Koordinate E:2637057
Koordinate N:1241394

Chronologie

Entstehungszeitraum:1604
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Bestandteile und Zugehör von Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Tür, Tor

Dokumentation

Inschriften:1604 (Türsturz)
Würdigung:Vom Gründungsbau des Loohofs stammendes spätgotisches Türgewände aus Sandstein, an dessen Kielbogensturz die Jahreszahl 1604 und ein Wappenschild mit den Initialen "I L " der Erbauerfamilie Lang angebracht sind. Wahrscheinlich wurde das Werkstück vom Zofinger Werkmeister Antoni Stab angefertigt. Das im Laufe der Zeit erheblich veränderte Wohnhaus bildet zusammen mit der vermutlich ebenfalls noch aus der Gründungszeit stammenden Stallscheune (Vers.-Nr. 351), einem zu Wohnzwecken umgebauten ehemaligen Steinspeicher (Vers.-Nr. 353) sowie zusätzlichen Gebäuden eine geschlossene Baugruppe im offenen Kulturland, an prächtiger Aussichtslage auf einer Geländekuppe über dem Dorf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Gründung des Loohof geht vermutlich auf das adelige Geschlecht von Loo zurück [1]. Als Bauherr des bestehenden Gehöfts ist die Familie Lang überliefert, welche sich mit Wappenschild samt Initialen "IL" und der Jahreszahl 1604 am spätgotischen Eingang des Wohnhauses Loogasse 14 verewigt hat. Angeblich handelte es sich um einen Vorfahren von Barbara Lang, welche 1672 Melchior Zimmerli, den Begründer der Zimmerli-Chronik geheiratet hat [2].
Von der ursprünglichen Hofanlage aus dem frühen 17. Jh. dürften nebst dem Türgewände noch die auffallend steilgieblige gemauerte Scheune Vers.-Nr. 351 (an den Traufseiten verändert) und der 1911 zu Wohnzwecken umgebaute ehemalige Speicher Vers.-Nr. 353 erhalten sein.
Beschreibung:n die Nordfassade des Wohnhauses eingebundenes stattliches Türgewände aus Sandstein, dessen Scheitel mit dem Wappen Lang, den Initialen I L[ang] und der Jahreszahl 1604 geschmückt ist. Der Türsturz ist als blinder, doppelt gewellter Kielbogen ("Eselsrücken") ausgebildet und gleicht exakt den Portalen bei der Helferei (1598-99) und dem ehemaligen Lateinschulhauses in Zofingen, die beide von Werkmeister Antoni Stab geschaffen wurden [3]. Das vierfeldrige eichene Türblatt ist ins späte 18.Jh. einzuschätzen. Als originaler Bestandteil des Kernbaus von 1604 dürfte auch das schmale gekehlte Fenster im zweiten Obergeschoss der Nordfassade einzuschätzen sein. Im Übrigen wurde das Wohngebäude im frühen 20. Jh. durchgreifend umgestaltet [4].

Die auf der Streichlinie des Hangs stehende mächtige Stallscheune Vers.-Nr.351 hat vermutlich ebenfalls Bausubstanz aus der Gründungszeit des Loohofs bewahrt. Die hochragenden, aus Bruchsteinmauerwerk gefügten Stirnfronten tragen ein auffälliges Steildach mit westseitigem Gehrschild und ostseitiger Hocheinfahrt. Die Trauffassaden hingegen sind mehrfach verändert.

Beim nördlich von Wohnhaus und Scheune gelegenen Nebengebäude Vers.-Nr. 353 handelt es sich um einen ehemaligen Steinspeicher, der 1911 zu einem Wohnhaus umgenutzt wurde [5]. Auf seinen spätgotischen Ursprung weist ein gekehltes Fenstergewände im südlichen Giebelfeld hin.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Bronner 1844, Band 2, S. 349.
[2] Chronik des Bernhard Zimmerli auf Luterbach (1755), in: Zofinger Neujahrsblätter 1958, S. 86.
[3] Stettler 1948, S. 363ff. Ähnliche Türgewände finden sich am 1609/10 datierten ehemaligen Siechenhaus von Zofingen sowie am alten Wohnhaus von Bad Lauterbach (Bauinventarobjekt OFT919), hier mit der Jahreszahl 1627.
[4] Gemäss mündlicher Auskunft des Eigentümers soll es früher einen Treppengiebel besessen haben (Kurzinventar 1999).
[5] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
Literatur:- Franz Xaver Bronner, Der Kanton Aargau, historisch, geographisch, statistisch geschildert, St. Gallen und Bern 1844.
- Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1948.
- Chronik des Bernhard Zimmerli auf Luterbach (1755), in: Zofinger Neujahrsblätter 1958, S. 86ff.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44640
 

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