INV-OFT922 Schopf Aeschwuhrweg, 1700 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT922
Signatur Archivplan:OFT922
Titel:Schopf Aeschwuhrweg
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Asch
Adresse:Aeschwuhrweg
Versicherungs-Nr.:102
Parzellen-Nr.:4608
Koordinate E:2637119
Koordinate N:1238704

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1700
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Schopf, Remise

Dokumentation

Würdigung:Vermutlich aus dem frühen 18. Jahrhundert stammendes Remisengebäude, das wohl seit jeher zur Unterbringung von Gerätschaften für den Unterhalt des Aeschwuhrs und des Aarburger Mühleteichs diente. Der eingeschossige längliche Baukörper ist eine Bohlenständerkonstruktion mit eichener Schwelle und verblatteten Kopfhölzern, geborgen unter einem ausladenden Giebeldach, das ursprünglich mit Stroh eingedeckt war. Typologisch interessantes Gebäude,das im Raum Aargau einzigartig ist.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Beim Aarburger Mühleteich handelt es sich um einen am Aesch-Wuhr von der Wigger abgezweigten, bereits im 14.Jh. nachgewiesenen Kanal, mit dessen Wasser die Aarburger Mühlen gespiesen wurden. Den "Tych" überquert noch heute eine steinerne Bogenbrücke (Bauinventar OFT939A), die auf einer Karte von 1707 bereits eingezeichnet ist (vgl. Fotodokumentation). Der Fahrweg, welcher die beiden Fliessgewässer quert, wird unter dem Namen "Zürichstrasse" erstmals 1345 erwähnt. Er verband, von Safenwil über den Strigel her kommend, die Dörfer Oftringen und Wil (heute Rothrist) in einer indirekten, Richtung Zofingen vom heutigen Strassenverlauf abweichenden Linienführung [1].
Der frühere Standort des Gebäudes befand sich nördlich des Aeschwuhrwegs am "Tych" (Aarburger Mühleteich). Auf der genannten Karte von 1707 ist an jener Stelle bereits ein Gebäude eingezeichnet. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 ist von einem "Ladenhaus von Holz, mit Strohdach" die Rede [2]. Kurz darauf muss die Umdeckung auf Hartbelag erfolgt sein, denn im Brandkataster von 1875 ist nun von einem "Ladenmagazin und Werkstätte, von Holz mit Ziegeldach" die Rede.
Mit dem Ausbau der Wiggertalstrasse und der Erneuerung der Brücke 2009 wurde das Gebäude an den heutigen Standort versetzt.
Beschreibung:Der eingeschossige Ständerbau trägt ein ausladendes, ungeknicktes Satteldach, das heute mit einer doppelten Lage von Biberschwanzziegeln eingedeckt ist, ursprünglich aber ein Strohdach besass. Die Basis der Wandkonstruktion bildet ein kräftiger eichener Schwellenkranz mit durchgezapften Schwellenschlössern. Darin eingelassen ist das Ständergerüst, welches teilweise durch verblattete Kopfhölzer ausgesteift wird. Die Wandfüllungen bestehen aus liegend eingenuteten Bohlen, teilweise auch aus jüngeren Kanthölzern (Flecklingen). An der einen Stirnseite (ehemalige Strassenseite) befindet sich ein breites Brettertor, beschirmt durch den vorkragenden Dachgiebel. Im offenen Dachraum ist die auf Strohbedachung ausgelegte Dachkonstruktion mit Firstständern, Firstpfette, vereinzelten Längs- und Querverstrebungen sowie den paarweise verlegten Rafen weitgehend noch im Originalzustand erhalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Heinrich Fehr, Geschichte der Gemeinde Strengelbach, Strengelbach 1960, S.60 (zum "Aeschwuhr"). Fritz Heitz, Von Strassen und Brücken in und um Aarburg, Aarburg 1991, S.22 (zur "Zürichstrasse"). Die heutige, direktere Verbindungsstrasse ("Bernstrasse") entstand erst um 1760/70.
[2] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
Literatur:- Fritz Heitz, Von Strassen und Brücken in und um Aarburg, Aarburg 1991.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002, S. 423 (Abb. 801).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44664
 

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