INV-OFT925 Obere Hauptstrasse 40, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT925
Signatur Archivplan:OFT925
Titel:Obere Hauptstrasse 40
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Küngoldingen
Adresse:Obere Hauptstrasse 40
Versicherungs-Nr.:494 A, B
Parzellen-Nr.:529, 2069
Koordinate E:2638221
Koordinate N:1238918

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Freistehendes bäuerliches Wohnhaus wohl aus dem 18. Jahrhundert, das in seiner ursprünglichen Form vermutlich als Bohlenständerbau mit Strohdach bestand. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts erfuhr das Gebäude eine westseitige Erweiterung unter Schleppdach, die hölzernen Fassaden wurden durch Fachwerk mit Einzelfenstern ersetzt und das Dach neu mit Ziegeln eingedeckt. Sprechendes Beispiel für die Transformation eines strohgedeckten Holzhauses in einen Fachwerkbau mit Ziegeldach.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine nicht mehr vollständig entzifferbare Jahreszahl "17…" an einem Bug der Südfassade lässt auf eine Entstehungszeit des Hauses im 18.Jh. schliessen. Gestützt wird diese Einschätzung auch durch die Ausgestaltung des Fluggespärres. Die ursprüngliche Erscheinungsform des Hauses ist nicht vollständig geklärt, doch könnte es sich um einen Bohlenständerbau mit Strohdach gehandelt haben. Reste einer Bohlenwand sind auf einer historischen Fotoaufnahme im Obergeschoss der Südfassade noch erkennbar (vgl. Fotodokumentation). Ebenso wird im Brandkataster von 1850 erwähnt, dass noch Reste einer Strohbedachung bestanden hätten ("Ziegeldach und etwas Strohdach") [1]. Dies deutet auf eine sukzessivere Umwandlung eines ehemals strohgedeckten Holzhauses in einen Fachwerkbau mit Ziegeldach hin. Ebenfalls unklar ist, ob zum Wohnhaus seit jeher eine freistehende Scheune gehörte, als Vorgänger des bestehenden, aus dem frühen 20. Jh. stammenden Ökonomiegebäudes Vers.-Nr. 686.
Vermutlich schon im frühen 19. Jh. dürfte eine westseitige Erweiterung unter Schleppdach stattgefunden haben, möglicherweise im Zusammenhang mit der eigentumsrechtlichen Aufteilung zu einem Doppelwohnhaus. Wohl gleichzeitig erhielt das Gebäude seine bestehenden Fachwerkwände. So wird es im Brandkataster von 1850 bereits als "2-stökiges Wohnhaus von Riegel, Mauer und Holz" beschrieben [2]. Damalige Eigentümer waren Johann Jakob Gaberthüel, Lehrer, und Samuel Gaberthüel, Spengler.
Beschreibung:Der traufständig zur Strasse gestellte Baukörper trägt ein Halbwalmdach mit hoch ansetzendem Knick und nachträglich hinzugefügten Schleppgauben, welche allerdings auf einer älteren Fotoaufnahme bereits vorhanden sind (vgl. Fotodokumentation). Die als Schauseite ausgebildete südliche Stirnfront zeigt eine offene Flugsparrenkonstruktion mit tropfenförmig abschliessenden Hängesäulen. Das Fluggespärre ruht auf zierbeschnitzten Bügen, von denen der südwestliche die Initialen "IA W" und eine nicht mehr vollständig erkennbare Jahreszahl "17…" trägt.
Unter dem nördlichen Vorschermen ist eine Giebellaube geborgen.
Ursprünglich handelte es sich wohl um einen Ständerbau mit liegend eingefügten Bohlen, welcher im 19.Jh. sukzessive durch Fachwerk ersetzt und westseitig unter Schleppdach erweitert wurde. Reste der alten Bohlenwand mit verblattetem Kopfholz blieben im Obergeschoss der Südfassade noch bis ins frühe 20. Jh. erhalten. Das konstruktive Grundgerüst bildet ein Schwellenkranz auf gemauertem Fundament (heute ganz durch einen Betonsockel ersetzt). Darauf gesetzt ist ein zweigeschossig hochgeführtes Ständergerüst, das mehrheitlich wohl noch vom ursprünglichen Holzbau stammt. Die im 19. Jh. eingefügten Fachwerkwände weisen eine zeittypisch schlichte Riegelzeichnung und ebenfalls in die Umbauphase zu datierende Einzelfenster auf.
Der heutige Hauseingang befindet sich auf der Hausrückseite im Bereich der westlichen Schleppdacherweiterung. Hausinneres nicht gesehen.
Vor der südlichen Stubenfront erstreckt sich der ehemalige Bauerngarten, welcher heute mit Grünflächen und Büschen bestockt ist. Die nordöstliche Gebäudeecke verstellt ein unschöner Betonvorbau mit Flachdach.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
[2] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44682
 

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