INV-OFT926 Schulhaus Küngoldingen, 1845 (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT926
Signatur Archivplan:OFT926
Titel:Schulhaus Küngoldingen
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Küngoldingen
Adresse:Schulhausstrasse 1
Versicherungs-Nr.:514
Parzellen-Nr.:913
Koordinate E:2638212
Koordinate N:1239495

Chronologie

Entstehungszeitraum:1845
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Würdigung:Das Schulhaus von Küngoldingen ist ein ursprünglich zweigeschossiger spätklassizistischer Mauerbau von 1845, der 1895 um ein drittes Geschoss aufgestockt und mit einem Walmdach sowie einem rückwärtigen Quergiebelanbau versehen wurde. In seinem äusseren Erscheinungsbild zeigt das Gebäude eine nüchtern-sachliche Ausprägung mit streng axialer Befensterung. Nebst dem bauzeitlichen Türblatt bewahrt es im Innern zwei mächtige Gewölbekeller und eine interessante Dachkonstruktion aus der Zeit der Aufstockung. Der grossvolumige Baukörper bildet das eigentliche Zentrum von Küngoldingen und ist somit auch von grosser ortsbildprägender Bedeutung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die älteste bekannte Urkunde über ein Schulhaus in Küngoldingen geht auf das Jahr 1764 zurück [1]. Aufgrund der stark anwachsenden Bevölkerungszahlen in der ersten Hälfte des 19. Jh. ergab sich die Notwendigkeit zur Errichtung eines grösseren Neubaus. 1843 konnte an der von Oftringen nach Zofingen führenden Strasse ein Grundstück erworben werden. 1845 war der Neubau fertiggestellt und wurde im Brandkataster als "Schulgebäude von Mauer, 2 Stock hoch, 2 gewölbte Keller, mit angebautem Abtritt von Holz, mit Ziegeldach" eingetragen [2]. 1895 erfolgte die Aufstockung zum bestehenden dreigeschossigen Baukörper mit Walmdach, und gleichzeitig fügte man rückwärtig einen Quergiebelanbau mit Treppenhaus und Sanitärräumen an [3].
Wie auf einer historischen Fotoaufnahme von 1914 schön zu ersehen ist, stand das Schulhaus von Küngoldingen anfänglich nahezu auf freiem Feld (vgl. Fotodokumentation). Erst im Laufe der Zeit entstanden um das zentrumsbildende Gebäude herum weitere Häuser, die heute den Dorfkern der einstigen Streusiedlung Küngoldingen bilden.
1991/92 erfolgte eine umfassende Innenrenovation des Schulgebäudes. 2011wurde an den nördlichen Quergiebelanbau ein neuer Gebäudeflügel in Holzbauweise angefügt.
Beschreibung:Das Schulgebäude erhebt sich als grossvolumiger, länglicher Baukörper mit drei Vollgeschossen unter geradem Walmdach. Die Hauptfassade blickt nach Süden und zählt neun Achsen gefalzter Rechteckfenster mit Blockbänken, die beiden Schmalseiten sind mit zwei Fensterachsen besetzt. Die Mittelachse der Hauptfront nimmt das Eingangsportal mit einer kräftig profilierten, klassizistischen Gesimsbekrönung ein. Das ebenfalls noch aus der Bauzeit stammende zweiflüglige Biedermeier-Türblatt ist als Brettertür mit aufgedoppeltem Rahmenwerk und zeittypisch zierbeschnitzten Feldern ausgeführt.
Die Erschliessung des Erdgeschosses erfolgt über einen durchlaufenden Mittelgang, von dem man in die seitlich anschliessenden Schulzimmer gelangt. Für ein Schulgebäude aus der Mitte des 19. Jh. eher ungewöhnlich sind die zwei grossen, in Firstrichtung angelegten Gewölbekeller. Bei dem anlässlich der Aufstockung von 1895 erstellten Dachstuhl handelt es sich um eine interessante Zimmermannsarbeit (gemäss Kurzinventar von 1998/99).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Zur Schulgeschichte in Küngoldingen vgl. Eich 1957, S. 33-37; Hüssy 1993, S. 105.
[2] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
[3] Brandkatastereintrag von 1895: "1 Stockwerk höher gebaut, neuer Hinterbau mit Treppen".
Literatur:- Martin Eich, Oftringen einst und jetzt, Kleine Chronik der Gemeinde, Oftringen 1957.
- Annelies Hüssy, Oftringen, Die Geschichte eines Dorfes, Ofringen 1993.
- Josef Mäder, Oftringen in alten Ansichten, Zaltbommel (NL) 1984 (Nr. 77).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44688
 

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