INV-OFT933 Aecherligasse 29, 1754 (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT933
Signatur Archivplan:OFT933
Titel:Aecherligasse 29
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Aecherligasse 29
Versicherungs-Nr.:330
Parzellen-Nr.:3446
Koordinate E:2636689
Koordinate N:1240948

Chronologie

Entstehungszeitraum:1754
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:1754 (Haustürsturz)
Würdigung:Grossvolumiges gemauertes Wohnhaus von 1754, dessen stattliche Erscheinung auf eine begüterte Bauherrschaft hindeutet. Mit den axial gestalteten Fassaden und dem Ründedach auf zierbeschnitzten Bügen weist das Gebäude charakteristische Merkmale des Spätbarocks auf. Hingegen sind in den beiden Giebelfeldern noch ältere, spätgotisch gekehlte Fensteröffnungen sichtbar, deren Herkunft ungewiss ist. Das äusserlich intakte Erscheinungsbild und die sorgfältig bearbeiteten Bauteile machen das Gebäude zu einem wichtigen Zeugen der gehobenen ländlichen Architektur im 18. Jahrhundert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:In seiner heutigen, spätbarock geprägten Erscheinungsform mit regelmässigen Fensterachsen und Giebelründe dürfte das Haus aus der Mitte des 18. Jh. stammen; die Jahreszahl 1754 am Sturz des Hauseingangs kann als plausibles Baudatum gelten. Spätgotisch gekehlte Fenster in den Giebelfeldern weisen indessen auf ein älteres Datum im 17. Jh. hin. Aus diesen Beobachtungen ergeben sich zwei Interpretationsmöglichkeiten: Entweder sind im bestehenden Gebäude tatsächlich noch Reste eines älteren Vorgängerbaus vorhanden, oder aber die besagten Fenstergewände wurden in Zweitverwendung hier eingesetzt ("Spolien").
Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 wird das Gebäude als "Wohnhaus von Mauer, mit angebauter Laube und doppeltem Schweinestall von Holz, 2 gewölbten und 1 Tremkeller, mit Ziegeldach" aufgeführt [1]. Damaliger Eigentümer war Johann Heinrich Beriger; 1862 ging die Liegenschaft an Rudolf Hilfiker und 1937 an die Familie Stampfli über.
Zur grossbäuerlichen Hofanlage gehörten damals noch eine strohgedeckte Scheune (möglicherweise der Vorgängerbau des bestehenden Gebäudes Aecherligasse 27), ferner ein heute nicht mehr bestehender Speicher und ein Ofenhaus samt Werkstätte.
Beschreibung:Der stattliche, langgestreckte Baukörper nimmt mit Firstrichtung Südwest-Nordost eine leicht abgewinkelte Stellung zur Aecherligasse ein, die hier entlang dem Dorfbach verläuft. Das zweigeschossig aufgeführte Gebäude aus verputztem Bruchsteinmauerwerk zeigt mit 6 x 3 Fensterachsen eine zeittypisch regelmässige Fassadengliederung bei ungewöhnlich grosszügigen Abmessungen, was auf eine wohlhabende Bauherrschaft schliessen lässt. Das ausladende, geknickte Gehrschilddach wird durch eine Konstruktion mit liegendem Stuhl und Aufschieblingen gebildet. Zu beiden Seiten ist es mit einer Giebelründe versehen, abgestützt auf karniesartig beschnitzte Büge. Auf der Hausrückseite sind es jeweils sogar Doppelbüge, die Bezug auf die durchlaufende Laubenfront nehmen (Laube weitgehend erneuert). Die sorgfältig behauenen, mit Ladenfalz versehenen Fenstergewände in den beiden Vollgeschossen dürften wie auch die Türrahmung des vorderen Hauseingangs von 1754 stammen. Letzterer hat am Sturz das Baudatum eingemeisselt. Als spätbarocke Gestaltungelemente sind auch die querovalen Lüftungsöffnungen ("Ochsenaugen") in den Giebelfeldern anzusprechen. Einen älteren Baustil vertreten die mit spätgotischen Kehlungen versehenen schmaleren Fensterpaare in den Giebelfeldern, wobei diejenigen auf der Südwestseite durch ein jüngeres Licht getrennt sind. Vermutlich handelt es sich hier um zweitverwendete Bauteile, über deren Herkunft indessen nichts bekannt ist.
Das Hausinnere ist mehrheitlich modernisiert; erhalten sind zwei quer zur Firstrichtung angelegte tonnengewölbte Keller (Inneres gemäss Kurzinventar von 2001).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44730
 

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