INV-OFT940 Wasserrad Aeschwuhrstrasse, 1900 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT940
Signatur Archivplan:OFT940
Titel:Wasserrad Aeschwuhrstrasse
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Aesch
Adresse:Aeschwuhrstrasse
Parzellen-Nr.:2032
Koordinate E:2636995
Koordinate N:1238901

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1900

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Bestandteile und Zugehör von Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wasserrad

Dokumentation

Würdigung:Imposantes Wasserrad von etwa 8 Metern Durchmesser, welches am Aarburger Mühletych einst die Schleifmaschinen der 1905 gegründeten Uhrenglasfabrik Gasser antrieb. Das mehrheitlich aus Eisen gefertigte Zuppinger-Rad war für den unterschlächtigen Betrieb ausgelegt. Nach dem Abbruch der Fabrikgebäudes 1991 steht das Rad zurzeit etwas isoliert auf dem Firmengelände. Bestrebungen zur Restaurierung des wertvollen industriegeschichtlichen Zeugen sind im Gang.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Uhrengläserfabrik Robert Gasser & Co. nahm 1905 in einem grossen Fabrikgebäude im Aesch am Aarburger Mühletych die Produktion auf. Die Zulieferung der maschinell geschliffenen Uhrengläser aus Mineralglas an die Uhrenindustrie erfolgte per Bahn, weshalb für das Fabrikgelände wohl auch ein Standort in der Nähe des Bahnhofs Zofingen gesucht wurde. Wohl in Zusammenhang mit der Errichtung des Fabrikgebäudes dürfte auch das Wasserrad entstanden sein.
Im Ersten Weltkrieg geriet die Rohmaterialbeschaffung in Schwierigkeiten, und man richtete in der Folge eine eigene Glasfabrik ein. Nach dem Krieg setzte die Einfuhr von billigen Konkurrenzprodukten aus dem Ausland ein, weshalb die Firma auf die Herstellung von Kunststoffen auswich. 1933 übernahm die Kappeler AG das Unternehmen, das noch heute auf die Kunststoffherstellung spezialisiert ist [1].
Heute befindet sich das Rad in baufälligem Zustand. Es steht unmittelbar neben einem Trafohäuschen auf dem Firmengelände. Bestrebungen zur Restaurierung des wertvollen industriearchäologischen Zeugnisses sind im Gang.
Beschreibung:Das Fabrikgebäude der "Uhrenglasi" stand quer zur Strasse an einem vom Aarburger Mühletych abgezweigten Kanal. Mit 11 x 3 Fensterachsen hatte der viergeschossige Mauerbau eindrucksvolle Abmessungen (vgl. historische Aufnahme in der Fotodokumentation). Beim Abbruch des Gebäudes 1991 blieb als einziges Relikt der alten Uhrenglasfabrik das riesige Wasserrad übrig. Es handelt sich um ein unterschlächtiges Zuppinger-Rad mit einem Durchmesser von nahezu 8 Meter und einer Breite von ungefähr 2 Metern. Die Achse, die Nabe, die dreimal acht Speichen sowie die Felgenreifen sind aus Eisen gefertigt. Die über fünfzig Schaufeln bestehen aus Holzbrettern, die auf gekrümmte Eisenträger verschraubt sind.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte der Uhrengläserfabrik Robert Gasser vgl. Mäder 1984, S. 40; Hüssy 1993, S. 211; Vamus Industriekultur Aargau.
Literatur:- Josef Mäder, Oftringen in alten Ansichten, Zaltbommel (NL) 1984 (Nr. 40).
- Annelies Hüssy, Oftringen, Die Geschichte eines Dorfes, Ofringen 1993.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44922
 

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