Identifikation |
Signatur: | INV-OFT941 |
Signatur Archivplan: | OFT941 |
Titel: | Baslerstrasse 12 |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Strassenseitige Ansicht von Südwesten (2017) |
Bezirk: | Zofingen |
Gemeinde: | Oftringen |
Adresse: | Baslerstrasse 12 |
Versicherungs-Nr.: | 184 |
Parzellen-Nr.: | 68 |
Koordinate E: | 2636228 |
Koordinate N: | 1240518 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1888 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Repräsentatives Wohnhaus, Villa |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2017 |
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Dokumentation |
Würdigung: | In Anlehnung an den italienischen Villenstil gestaltetes stattliches Wohnhaus von 1888, das aus einem regelmässigen Hauptbaukörper, verschiedenen Anbauten und einer als Blickfang an die südöstliche Hausecke gestellten Gartenlaube besteht. Die in der Art des Schweizer Holzstils sorgfältig gestaltete Laube zeigt eine exotische, orientalisch anmutende Ornamentik. Das Hausinnere weist eine grosszügige Disposition mit dreifacher Raumabfolge entlang der strassenseitigen Stubenfront auf. Die originale Wohnungsausstattung ist teilweise noch vorhanden, teils wurde diese in historisierender Form erneuert. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkatastereintrag wurde das Gebäude 1888 als "Wohnhaus mit zwei Laubenanbauten, von Stein und Holz" erstellt [1]. Als Bauherr ist ein gewisser Johann Braunwald-Zumbrunn verzeichnet, zu dessen Biographie nichts Näheres bekannt ist. Das Gebäude kam aufs damals noch unüberbaute Unterfeld zu stehen, wo es die im späten 19. Jh. einsetzende Siedlungserweiterung nordwestlich der Kreuzstrasse bezeugt. |
Beschreibung: | Das villenartige Wohnhaus steht nordwestlich des historischen Kreuzungspunktes unmittelbar an der Baslerstrasse. Es ist eingebettet in ein grosszügiges Grundstück, dessen hoher Baumbestand heute grosse Teile der Fassaden verdeckt. Über unregelmässigem Grundriss ist der längliche Baukörper firstparallel zur Strasse angeordnet und schliesst mit einem schwach geneigten Walmdach, das auf alle Seiten hin von Zwerchgiebeln durchbrochen wird. Diverse Anbauten und Vorsprünge, die wohl alle als bauzeitlich einzustufen sind, geben dem Gebäude ein unverwechselbares, malerisch-unregelmässiges Erscheinungsbild. Die solide Basis bildet ein hoch aufragendes, durch einen grossfeldrigen Fugenputz hervorgehobenes Sockelgeschoss, welches die halb eingetieften Kellerräume enthält. Das darüber liegende Hochparterre mit den Hauptwohnräumen weist sich durch eine auffallende Geschosshöhe mit entsprechenden Fensteröffnungen aus. Ein kantig profiliertes Gurtgesims vermittelt zum Mezzaningeschoss, welches sich zur Hälfte in den Dachraum erstreckt (heute als eigenständige Wohnung ausgebildet). Das Mezzanin kennzeichnen zum einen die niedrigen seitlichen Zwillingsfenster, zum andern die zentral gesetzten Zwerchgiebel mit gekoppelten Rundbogenlichtern und in der Art des Schweizer Holzstils ausgeführter Giebelzier. Die südwestliche, strassenseitige Hauptfassade zeigt drei weit auseinanderliegende Fensterachsen, welche der dreiteiligen Raumabfolge im Innern entsprechen. Die Mittelachse mit der dahinter liegenden Hauptstube betont ein polygonaler Standerker mit grossformatigen Fensteröffnungen. Darauf gesetzt ist ein kleiner Balkon mit hübsch gestaltetem Eisengeländer, der über das zu einer Tür erweiterte Rundbogenfenster des Zwerchgiebels betreten wird. Die nur unwesentlich geringer dimensionierten Schmalseiten des Hauses treten mit den zwei weitgestellten Fensterachsen im Hauptgeschoss und dem mittig gesetzten Zwerchgiebel im Grunde ebenfalls dreiachsig in Erscheinung. An der nordwestlichen Stirnfront schliesst unter niedrigerem Flachdach eine als Erschliessungszone und Wintergarten gedachte Laube mit grossflächiger Verglasung und stattlichem Aussenaufgang an (Laube grösstenteils erneuert). Die strassenabgewandte Hausrückseite nimmt eine eingeschossige Erweiterung unter Schleppdach ein, wo man ebenerdig das rückwärtig gelegene Treppenhaus betritt. Längsseitig führt hier eine interne Verbindungszone zur südöstlich gelegenen Gartenlaube, welche den eigentlichen Blickfang des Anwesens bildet. Der aufwendig in der Art des Schweizer Holzstils gehaltene Pavillon zeigt mit seinen arkadenartigen Öffnungen, den gitterförmigen halbtransparenten Wänden und kunstvoll verschnörkelter Ornamentik eine orientalisch inspirierte Formensprache. Das Hausinnere ist teilweise modernisiert (Küche), teilweise im historisierenden Sinn erneuert (Parkettboden, Stuckdecken). An nennenswerter alter Ausstattung haben sich ein weisser neoklassizistischer Kachelofen in der Hauptstube sowie einzelne kunstvoll gestaltete Heizungsradiatoren erhalten. Auch der Küchenausgang in die nordwestliche Laube dürfte mit seinen farbigen und geätzten Glaseinsätzen noch aus der Bauzeit des Hauses stammen. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=133142 |
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