Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1870 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Hauseingang) |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schul- und Gemeindehaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Klassizismus |
|
Dokumentation |
Inschriften: | Hauseingang |
Würdigung: | Das 1870 erbaute Schul- und Gemeindehaus ist ein kleines, spätklassizistisch-biedermeierlich geprägtes Landschulhaus mit zeittypisch strenger Achsenbildung. Das äussere Erscheinungsbild prägen das sorgfältig gestaltete, zentral gesetzte Eingangsportal und eine zurückhaltende Putzgliederung an den Hausecken. Das lokalgeschichtlich bedeutende Gebäude nimmt eine zentrale Stellung im Ortsbild ein. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | In früheren Zeiten wurde der Schulunterricht im Pfarrhaus (Bauinventarobjekt UEN910) und teilweise in Privathäusern abgehaltern. 1870 erfolgte dann der Bau eines eigenen Schulhauses, zu dem Andreas Hauenstein ein Stück Land als Bauplatz zur Verfügung stellte [1]. Im September 1870 war der Bau vollendet und am 16. Januar 1871 fand der erste Schultag statt. In den 1920er Jahren wurden ein rückwärtiger Anbau mit Abortanlage und Schopf erstellt sowie ein Turnplatz eingerichtet. Mit dem Anstieg der Bevölkerung erfolgte in den 1960er Jahren eine Aufteilung der bis dahin bestehenden Gesamtschule, wobei der Kindergarten und die Unterstufe im Alten Schulhaus verblieben. Um die Mitte des 20. Jh. richtete man in den Räumen des Erdgeschosses die Gemeindeverwaltung ein. Die Kanzlei verblieb hier, bis kürzlich ein Neubau auf der gegenüberliegenden Strassenseite (Brühlstrasse 20) erstellt wurde. Vor einigen Jahren fand eine umfassende Renovation des Gebäudes statt. Bei dieser Gelegenheit wurde das Dachgeschoss ausgebaut und eine Neugestaltung des Eingangsbereichs vorgenommen. |
Beschreibung: | Das Alte Schulhaus ist prägender Bestandteil der historischen Zeilenbebauung, welche quer zur Talebene von Westen nach Osten verläuft. Das kubische Gebäude erhebt sich als zweigeschossiger spätklassizistischer Mauerbau unter geradem, nur knapp vorspringendem Satteldach. Die Fassaden sind mit einem groben Kellenwurfverputz und mit rahmenden Putzlisenen an den Gebäudeecken versehen. Sie weisen in zeittypischer Manier eine streng axiale Gliederung durch grosse, hochrechteckige Fenster auf, deren gefalzte Gewände aus Sandstein gearbeitet und mit akzentuierten Blockgesimsen ausgestattet sind. Prominent in der fünfachsigen strassenseitigen Schaufront sitzt das Zugangsportal mit spätklassizistischer Türrahmung und profilierter Gesimsbekrönung. Das Brüstungsfeld darüber trägt die Inschrift "Schul- und Gemeindehaus", am Türsturz ist das Baudatum 1870 eingemeisselt. Anlässlich des jüngsten Umbaus wurde die Eingangstür hinter einen Windfang zurückversetzt. Die beiden Stirnseiten des Gebäudes sind jeweils mit zwei Fensterachsen besetzt und zeigen im Giebelfeld zusätzliche runde Lüftungsöffnungen. Auf der Rückseite schliesst in der Mittelachse in jüngerer Abortanbau mit Satteldach an. Hausinneres mehrfach modernisiert. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Ein Plan des Bauplatzes befindet sich im Gemeindearchiv Unterendingen. Zur Schulgeschichte von Unterendingen vgl. Mathis 2009, S. 53-57. |
Literatur: | - Thomas Mathis, Dorfchronik Unterendingen, Zofingen 2009. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=45606 |
|
Social Media |
Share | |
|