INV-UNS905 Steinenbühlstrasse 2, 1880 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-UNS905
Signatur Archivplan:UNS905
Titel:Steinenbühlstrasse 2
Bezirk:Baden
Gemeinde:Untersiggenthal
Ortsteil / Weiler / Flurname:Obersiggingen
Adresse:Steinenbühlstrasse 2
Versicherungs-Nr.:46
Parzellen-Nr.:1565
Koordinate E:2662137
Koordinate N:1261364
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2662137&y=1261364

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1880
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Das vermutlich um 1880 anstelle eines Vorgängerbaus errichtete Bauernhaus ist als Mittertennhaus mit zwei unterschiedlich dimensionierten, über einen gemeinsamen Mittelgang erschlossenen Wohnteilen unter geradem Satteldach konzipiert. Der längs zum Hang gestellte Baukörper grenzt mit der westlichen Stirnseite direkt an die Steinenbühlstrasse und definiert so zusammen mit dem gegenüber stehenden landwirtschaftlichen Nebengebäude (Bauinventarobjekt UNS906) den Strassenraum. Im Zusammenwirken mit den Obstgärten, die sich nach Süden und Norden ausdehnen, und mit dem Wegkreuz an der Dorfstrasse (Bauinventarobjekt UNS926B) kommt dem an sich schlichten Gebäude eine erhebliche ortsbauliche Bedeutung für Obersiggingen zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Bauernhaus wurde vermutlich kurz vor 1880 anstelle eines auf der Michaeliskarte von 1840 eingezeichneten Vorgängerbaus errichtet. Eigentümer war gemäss Brandkataster von 1898 Meinrad Scherer, Schlosser. Nach dessen Tod ging die Liegenschaft 1917 an Jos. Ignaz Flück-Scherer, Gottl[iebs] [1], in dessen Familienbesitz sich die Liegenschaft bis vor kurzem befand.
Beschreibung:Der in einem nur locker bebauten Spickel zwischen Dorfstrasse, Steinenbühlstrasse und Dorfbach stehende bäuerliche Vielzweckbau ist mit der Scheune direkt an die Steinenbühlstrasse gestellt. Von hier aus erstreckt sich der Baukörper unter geradem Satteldach mit einer beachtlichen Länge parallel zum Hang nach Osten. Die südwärts orientierte Traufseite ist als Hauptfassade ausgebildet. Sie tritt hinter einer grossen mit Bäumen bepflanzten Wiese von der Dorfstrasse zurück; ebenso schliesst hinter dem Gebäude eine Grünfläche an. Ungefähr drei Fünftel des zweigeschossigen Baukörpers werden vom aussergewöhnlich grosszügigen Wohnteil eingenommen, der über zwei Kamine verfügt. Dieser gliedert sich in zwei ungleich dimensionierte Einheiten, die beidseits einer durchgehenden Erschliessungsachse angelegt sind. Die kleinere, nur zwei Fensterachsen zählende Wohnung umfasst eine Raumbreite mit vermutlich zwei hintereinander liegenden Kammern je Geschoss. Die grössere, nach Osten orientierte Wohnung dürfte mit drei rhythmisch verteilten Fensterachsen in der Länge und zwei Achsen in der Breite über eine vierteilige Raumstruktur verfügen, wobei die Fenstergruppierung auf eine südseitig angelegte Stube mit Nebenstube schliessen lässt. Die bestehende Befensterung geht aufgrund der grossen Fensterformate und der erneuerten Einfassungen auf einen Umbau im frühen 20. Jh. zurück, bei dem an der Fassade gleichzeitig ein neuer Verputz angebracht wurde. Aus dieser Zeit stammt auch das mit einem vergitterten Fenster versehene Türblatt auf der Vorderseite. Kleinere, ältere Fensterformate haben sich auf der östlichen Stirnseite und am Obergaden auf der Rückseite erhalten, während hier am Erdgeschoss vor allem jüngere, teilweise in den nächträglich aufgemauerten hinteren Tennbereich greifende Nasszellenfenster ein uneinheitliches Fassadenbild ergeben.
Der vergleichsweise bescheiden dimensionierte Scheunenteil schliesst mit einem Tenn und einem aussenliegenden Stall an den Wohntrakt an. Mit Ausnahme des ummauerten Stalls ist er in Ständerbauweise erstellt und mit einer luftdurchlässigen Bretterverschalung versehen. Stalltür und –fenster sind mit hölzernen Gewänden eingefasst. Die vordere Stalltür besitzt ein Türblatt mit aufgedoppeltem Rautenmuster. Der in die hintere Stallwand integrierte Futtertrog mit verschliessbarem Holztürchen zur Einfütterung von aussen gehört zu einem Schweinestall. Hinter dem Stall ist unter dem leicht angehobenen und verlängerten Dach eine Wagenremise mit Holzschopf und verschliessbarer Ausfahrt auf die Steinenbühlstrasse angebaut.
Auffallend ist der ausladende Vorschermen am ganzen Gebäude, der an der Scheune nur wenige Ziegellängen weiter ausfällt als am Wohnteil, wo er unterseitig verschalt ist.
Die Pfetten-Rafenkonstruktion des Dachwerks wurde Anfang 20. Jh. vermutlich ebenfalls erneuert, wobei die Giebelwand leicht erhöht wurde und die Balkenvorstösse der älteren Pfetten erhalten blieben.
Der im Mauersockel unter der schmalen Wohneinheit als winzige Öffnung zutage tretende Keller ist wohl über eine mit Falltür verschlossene Aussentreppe zugänglich.
Störender eingeschossiger Flachdachanbau an der Stirnseite des Wohnhauses.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0067: Brandkataster Gemeinde Untersiggenthal 1899-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0067: Brandkataster Gemeinde Untersiggenthal 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=45942
 

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