INV-UNS915 Speicher, 1700 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-UNS915
Signatur Archivplan:UNS915
Titel:Speicher
Bezirk:Baden
Gemeinde:Untersiggenthal
Ortsteil / Weiler / Flurname:Untersiggingen
Adresse:Lierenstrasse, bei Dorfstrasse 60, 62, 64
Versicherungs-Nr.:131 A, B
Parzellen-Nr.:1659
Koordinate E:2661534
Koordinate N:1261593
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661534&y=1261593

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1700
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Würdigung:Aus dem 17. oder 18. Jahrhundert stammender Steinspeicher von ungewöhnlich stattlichen Abmessungen. Der aus Bruch- und Bollensteinen gefügte und mit kleinen schartenartigen Öffnungen versehene Bau wurde 1990 einer Gesamtsanierung unterzogen und dabei mit einem Verputz versehen. Er ist quer zum Hang gestellt und tritt aufgrund des Gefälles zweigeschossig in Erscheinung. Auf der nach Süden ausgerichteten Talseite ist der Keller durch ein Segmentbogenportal aus Sandstein ebenerdig zugänglich, während sich der Eingang in die oberen Speicherräume im Ober- und Dachgeschoss auf der hinteren Giebelseite befindet. Ein vermauerter Aussenzugang im Giebelfeld und Konsolsteine im Innern des Gebäudes verweisen auf eine vielfältige Bau- und Nutzungsgeschichte. Der Speicher gehört zu einer Gruppe von landwirtschaftlichen Kleinbauten, die sich – vom Strassenraum und den Hauptgebäuden meist etwas abgesetzt - in Untersiggenthal noch relativ zahlreich erhalten haben und die kleinstrukturierte Bebauung der alten massgeblich Ortskerne prägen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der aus Bruch- und Bollensteinen gemauerte, am talseitigen Kellereingang mit einem Segmentbogenportal aus Sandstein ausgestattete Speicher stammt vermutlich aus dem 17. Jh. [1]. Die Räume im Kellergeschoss zeigen eine interessante Längsunterteilung. Gemäss Brandkataster von 1898 war der Speicher eigentumsrechtlich jeweils auf mindestens zwei Parteien aufgeteilt, von welchen eine die östliche und die andere die westliche Hälfte besass [2]. Er ist vermutlich dem ehemals südöstlich benachbarten Doppelbauernhaus (Dorfstrasse 56, 58) zuzuordnen, das bereits vor einiger Zeit einem Mehrfamilienhaus von gleichem Volumen weichen musste. 1990 wurde der Speicher wieder instand gestellt, indem das Mauerwerk einen Verputz erhielt und die Sparrendachkonstruktion mit stehendem Stuhl erneuert wurde.
Beschreibung:Der grosszügig dimensionierte Speicher steht von der Bebauung an der Dorfstrasse etwas zurückversetzt am Hangfuss, etwa auf gleicher Höhe wie der weiter westlich gelegene, zum Gasthof "Löwen" gehörende Speicher (Bauinventarobjekt UNS914). Er ist in giebelständiger Ausrichtung in den Hang gebaut und blickt mit der talseitigen Stirnfront nach Süden. Von der Strasse her erscheint der verputze, aus Bruch- und Bollensteinen gemauerte Baukörper zweigeschossig. Der Keller ist ins ansteigende Gelände eingetieft und auf der Talseite durch ein gefastes Segmentbogenportal aus Sandsteinblöcken ebenerdig zu betreten (Türblatt erneuert). Ins Obergeschoss gelangt man ebenfalls ebenerdig von der rückwärtigen Hangseite her. Der Eingang ist unter einem hölzernen Sturz als einfacher rechteckiger Durchgang gestaltet. Unmittelbar schräg darüber befindet sich im Mauerwerk eine vorkragende Steinplatte, die als Podest für einen alten, heute vermauerten Zugang ins Dachgeschoss diente. Die Aussenwände zeigen nach allen Seiten hin kleine schartenartige Öffnungen, die ohne Gewände im Mauerwerk ausgespart sind. Die auf einem stehend Stuhl ruhende Sparrendachkonstruktion schloss ehemals giebelbündig ab und besass an den Traufseiten nur einen knappen, durch kurze Aufschieblinge gebildeten Überstand. Die Sparren sind in Ankerbalken eingezäpft, die vom einen zum anderen auf der Mauerkrone liegenden Schwellholz gespannt sind.
Auf der Innenseite der östlichen Mauer zeigen vorstehende Steinkonsolen die Lage eines früher vorhandenen Streichbalkens an, der früher wohl anstelle der Mauerkrone als Auflager für die obere Balkenlage gedient hat. Das Sockelgeschoss wird durch eine firstparallele Längsmauer in zwei Kellerräume mit kräftigen Balkendecken unterteilt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, II-23/17.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0067: Brandkataster Gemeinde Untersiggenthal 1899-1938.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 7, Basel 1995, S. 173.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0067: Brandkataster Gemeinde Untersiggenthal 1899-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, II-23-17.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46002
 

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