INV-VIM921 Bodenackerweg 14, 1830 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-VIM921
Signatur Archivplan:VIM921
Titel:Bodenackerweg 14
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Villmergen
Adresse:Bodenackerweg 14
Versicherungs-Nr.:157, 156 (Stallscheune)
Parzellen-Nr.:3006
Koordinate E:2661907
Koordinate N:1244408
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661907&y=1244408

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1830
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:VIM922
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Das um 1830 errichtete Herrenhaus "Farngut" ist ein schmucker spätklassizistischer Mauerbau mit symmetrisch gegliederten Fassaden und prominenter, durch einen Mittelrisalit und eine grosszügige Treppenanlage hervorgehobener Eingangssituation. Das Haus und die zugehörige Stallscheune bilden eine intakte Hofanlage, welche zusammen mit der etwas älteren Nachbarliegenschaft Bodenackerweg 18 (Bauinventarobjekt VIM922) einen wichtigen ortsbaulichen Akzent am östlichen Dorfeingang von Villmergen setzt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Ein 1827 datierter Brunnentrog im Hofgelände weist auf die Entstehungszeit des „Farnguts“ hin. Das Wohnhaus dürfte kurz nach dem etwas älteren, spätbarock geprägten Nachbargebäude Bodenackerweg 18 (Bauinventarobjekt VIM922) errichtet worden sein. Auf der Michaeliskarte von 1840 sind an dieser Stelle bereits drei Gebäude eingezeichnet, bei denen es sich wohl um das bestehende Wohnhaus Bodenackerweg 14, das nordöstlich benachbarte Haus Bodenackerweg 18 und eine dazwischen liegende, gemeinsam genutzte Scheune handelt, welche heute nicht mehr existiert. Das aktuelle Ökonomiegebäude des „Farnguts“ dürfte etwas später, in den 1870er Jahren hinzugekommen sein. Im Brandkatastereintrag von 1875 werden jedenfalls ein "Wohn- und Herrenhaus“ sowie eine neu erbaute Stallscheune, in den Händen von Peter Flury, erwähnt [1].
Beschreibung:Das mit einem geraden Satteldach versehene Wohnhaus „Farngut“ präsentiert sich als spätklassizistischer Mauerbau mit 5 x 3 Fensterachsen in zeittypisch straffer, axialsymmetrischer Anordnung. An der südwärts zur Wohlerstrasse gerichteten Eingangsfront springt unter einem Dreieckgiebel ein dreiachsiger Mittelrisalit leicht vor. Die Haustür wird von einem Glasdach auf schmiedeisernen Konsolen geschützt. Ein profiliertes Gewände mit Gesimsverdachung rahmt das zweiflüglige Portal mit Oblicht und kunstvollen Fenstergittern. Der Zugang erfolgt über eine zweiläufige Treppe aus Muschelkalk, welche mit einem kunstvollen Schmiedeisengitter besetzt ist. In das breite Podest eingelassen ist eine Kellertür ebenfalls mit vergitterter Verglasung (Kellerabgang zugeschüttet). Direkten Bezug auf die herrschaftliche Freitreppe nimmt eine hübsche Gartenanlage mit schmiedeiserner Einfriedung und zwei von Postamenten gesäumten Toren.
Wie der Hauseingang sind auch die schlichten gefalzten Fenstergewände und die zeittypischen Lünetten in den Giebelfeldern aus Muschelkalk gehauen. Die schlanken, stark überhöhten Fensterformate im Hochparterre zeichnen dieses als repräsentatives Wohngeschoss aus. Zur inneren Erschliessung dient ein rückwärtiger, kräftig vorkragender Treppenhausanbau. Daran schliessen ein jüngerer Terrassenvorbau und niedrige Garagen mit Flachdach an.
Die südwestlich des Wohnhauses gelegene, ebenfalls traufständig zur Strasse ausgerichtete Stallscheune Vers.-Nr. 156 ist ein verputzter Mauerbau unter ungebrochenem Satteldach. Der grossvolumige Baukörper umfasst ein Tenn, zwei Ställe und ein dazwischen gesetztes Futtertenn. Korbbogige Torumrahmungen aus Muschelkalk und mit Jalousieläden versehene Fensteröffnungen an der Heubühnenwand verweisen auf die Entstehungszeit im späteren 19. Jh. Das intakt erhaltene Ökonomiegebäude, welches heute als Abstellraum dient, ist prägender Bestandteil des einstigen Bauerngehöfts "Farngut".
Erwähnung in anderen Inventaren:- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Villmergen, 4080-9.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Villmergen, Brandlagerbuch Villmergen 1875.
Literatur:- Peter Felder, Die Kunstdenkmäler des des Kantons Aargau, Bd. 4, Basel 1967, S. 402.
Quellen:- Gemeindearchiv Villmergen, Brandlagerbuch Villmergen 1875.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46704
 

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