INV-VIN910 Tenntor Hauptstrasse 11, 1670 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-VIN910
Signatur Archivplan:VIN910
Titel:Tenntor Hauptstrasse 11
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Villnachern
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Hauptstrasse 11
Versicherungs-Nr.:an 5
Parzellen-Nr.:24
Koordinate E:2654648
Koordinate N:1257881
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2654648&y=1257881

Chronologie

Entstehungszeitraum:1670
Grundlage Datierung:Inschrift (Torflügel)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Bestandteile und Zugehör von Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Tür, Tor

Dokumentation

Würdigung:Das in das Jahr 1670 datierte und mit den Initialen „K H M“ versehene Tenntor der ehemaligen freistehenden Stallscheune zeigt in der für die Entstehungszeit charakteristischen Art aufgemalte Zimmermannsembleme, Ritzverzierungen sowie eingekerbte Sternmotive. Es handelt sich um eines der ältesten und wenigen noch vollständig erhaltenen Tenntore dieser Art. Während beide seitlichen Stallteile im Verlauf der Jahrhunderte grosse Veränderungen erfuhren, hat sich das kunstvoll gefertigte Tenntor in der Mitte – über die Jahre hinweg der Angelpunkt zwischen den beiden jeweiligen Teilhabern - als einziges Element in seiner ursprünglichen Form bewahren können. Es verweist nicht nur auf den Ausgangspunkt einer bewegten Nutzungsgeschichte, sondern deutet auf eine ältere, aus den Schriftquellen nicht erschlossene Bauphase der ehemals vermutlich ganz in Holz erstellten, prominent im Unterdorf stehenden Stallscheune.
Gebäude erheblich umgebaut.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Beim Gebäude, das heute den Anschein eines stark veränderten bäuerlichen Vielzweckbaus macht, handelte es sich ursprünglich um eine freistehende Scheune mit zwei Ställen und dazwischen liegendem Tenn [1]. Gemäss Brandkataster gehörte sie 1809 zu je einem Teil Heinrich Spillmann, Gemeinderat, und Jakob Hartmann, alt Kirchmeier, welche beide im Haus Unterdorf 2 und 6 (Bauinventarobjekt VIN909), schräg gegenüber wohnten. Sie war schon damals mit einem Ziegeldach ausgestattet. Der Eintrag von 1829 berichtet von „einer abgesonderten Scheuer, in einem Tenn und 2 Ställen, auch einem Schopf bestehend, theils von Stein, grösstenteils aber von Holz, mit Ziegeldach“. 1838 erhöhte sich der Wert der Scheune „wegen Anbringung einer Schmiedewerkstätte im Antheil B“, welcher Margritha Hartmann, alt Kirchmeiers, gehörte. Dabei dürfte es sich um die Werkstatt von Jakob Hartmann handeln, der zur gleichen Zeit von Margaritha den Wohnteil im gegenüber liegenden Wohnhaus Unterdorfstrasse 2 übernommen hatte. 1850 ist Jakob als Eigentümer der östlichen Hälfte, bestehend aus einem Stall, dem halben Tenn und der „gantz ummauerten“ Schmiede, verzeichnet. Abraham Spillmann, Maurer und seit 1841 Eigentümer der westlichen Gebäudehälfte, richtete sich 1850 anstelle des Stalls eine Wohnung ein. 1876 lautet der Eintrag auf „Wohnhaus, Scheune, Schmiede & Schopf v. Stein & Holz, gew. Keller“. Jakobs Sohn und beruflicher Nachfolger Adolf Hartmann führte 1936 die beiden Teile zusammen und betrieb die Schmiedewerkstatt zumindest noch einige Jahre weiter.
Der jüngste Umbau führte erneut zu einem Verlust der historischen Substanz.
Beschreibung:Vollständig erhaltenes, zweiflügliges und mit einem stichbogigen "Mannstürchen" versehenes Tenntor, das im Kerbschnitt die Jahreszahl „1670“ und die Initialen „K H M“ [Hartmann] sowie Sternmotive trägt. Neben der erwähnten Inschrift sind die Torflügel mit aufgemalten Zimmermannswerkzeugen und diagonalen (nachgezogenen) Strichmustern verziert. Die vertikalen Bretter sind mit Hilfe von Holznägeln auf Holzbalken fixiert. Die Torflügel laufen in steinernen Drehpfannen, Jochbalken und Pfosten sind mittels überblatteter Kopfhölzer versteift.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0210-0212: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1850-1938; Staatsarchiv Aargau, ZwA 1942.0001: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1809-1850.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, IV-31, 6.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0210-0212: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1850-1938.
- Staatsarchiv Aargau, ZwA 1942.0001: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1809-1850.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46950
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds