INV-WEG912 Hauptstrasse 44, 1830 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WEG912
Signatur Archivplan:WEG912
Titel:Hauptstrasse 44
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Wegenstetten
Adresse:Hauptstrasse 44
Versicherungs-Nr.:31
Parzellen-Nr.:257
Koordinate E:2637213
Koordinate N:1260959
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2637213&y=1260959

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1830
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Das vermutlich um 1830 errichtete Bauernhaus ist ein in der äusseren Erscheinung weitgehend intakter gemauerter Vielzweckbau unter durchlaufendem geknicktem Satteldach. Seine Fassaden zeigen eine für die Bauzeit typische axiale Gestaltung, die durch jüngere, ins frühe 20. Jahrhundert weisende Stilmerkmale wie Eckquaderung und dekorativ ausgesägte Holzverkleidung an der Heubühne ergänzt wird. Der Wohnteil, der von 1912 bis 1984 im Erdgeschoss das Postbüro von Wegenstetten beherbergte, bewahrt die originalen, sorgfältig gearbeiteten Hausteinelemente, wobei der gesimsbekrönte Hauseingang den Hauptakzent bildet.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Bauernhaus dürfte um 1830 erstellt worden sein. Auf der Michaeliskarte ist der traufständige Baukörper mit rechtwinklig angefügtem rückwärtigem Anbau bereits eingezeichnet. Das Mittertennhaus mit zwei Wohnungen und gewölbtem Keller gehörte gemäss Brandkataster von 1850 Friedrich Erny und Franz Joseph Brogli [1]. Der spätere Eigentümer Arnold Wendelspiess-Schreiber (1884-1964) übernahm 1912 das bislang im gegenüberliegenden Haus Hauptstrasse 29 (Bauinventarobjekt WEG911) untergebrachte Postbüro. Sein Sohn Max und dessen Ehefrau Hedwig Wendelspiess-Wunderlin führten den Postbetrieb bis zum Bau des neuen Postbüros 1984 weiter. Bereits 1957 waren eine Vergrösserung und bauliche Anpassungen der entsprechenden Einrichtungen im Erdgeschoss nötig [2]. Bis vor einigen Jahren war die Lage des Postbüros, welches den Bereich der Stube einnahm, aussen noch an den strassenseitig angebrachten Fenstergittern erkennbar. Später wurde das mit einem profilierten Kämpferholz und Oblicht ausgestattete Biedermeiertürblatt durch eine neue Holztür ersetzt.
Beschreibung:Das in der Ecke an der Einmündung des Mühlegässlis in die Hauptstrasse stehende Bauernhaus tritt gegenüber der Hauptstrasse um Vorplatztiefe zurück, während es mit seiner Stirnfront und dem rückwärtigen Anbau die Grenze zum Mühlegässli definiert. Der die Nordseite der Hauptstrasse säumende traufständige Vielzweckbau besitzt ein Satteldach, das rückwärtig gerade über eine ummauerte Laubenfront herabgezogen ist. Der bis auf die Heubühnenwände aus verputztem Bruchsteinmauerwerk bestehende Baukörper gliedert sich in Wohnteil, Tenn und aussen liegenden Stall. Der Wohntrakt zeigt traufseitig vier und stirnseitig zwei Fensterachsen in klassizistisch straffer Anordnung, die umgebaute rückseitige Laubenfront nicht eingerechnet. Die Fenster besitzen teils Jalousieläden, teils einfache Bretterläden (vgl. historische Aufnahme Bilddokumentation). Ihre steinernen Gewände sind zeittypisch mit Ladenfalz und Blockgesimsen gearbeitet, an der strassenseitigen Hauptfront mit Kehlgesimsen, die oben mit einer feinen Kante abschliessen. Besondere Auszeichnung kam bei der Gestaltung dem tennseitig angelegten Hauseingang zuteil, der mit einem reich profilierten Rechteckgewände aus Sandstein und einer konsolengestützten Gesimsbekrönung ausgestattet ist. Im Giebelfeld am Wohnteil verteilen sich nach üblichem Muster drei kleine Rechtecklichter. Der grobkörnige Zementverputz mit der verzahnten Eckquadrierung stammt aus dem frühen 20. Jh. Am Tenntor sind die steinernen, mit Radabweisern und einer manschettenartig betonten Mittelpartie versehenen Stützen mit gekrümmtem hölzernem Jochbalken kombiniert. Dekorativ ausgeschnittene Bretter in der Art des Schweizer Holzstils bilden die vermutlich im frühen 20. Jh. erneuerte Verschalung der Heubühnenfront und sorgen auf diese Weise für eine gute Durchlüftung des Bergeraums. Anstelle des früheren Stalls befindet sich eine einfache Garageneinfahrt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0586-0588: Brandkataster Gemeinde Wegenstetten 1850-1938.
[2] Schreiber-Brändlin 1996, S. 91.
Literatur:- Hans Schreiber-Brändlin, Dorfgeschichte Wegenstetten, Wegenstetten 1996, S. 38 (Abb.), 91.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0586-0588: Brandkataster Gemeinde Wegenstetten 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47316
 

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