Ansichtsbild: |
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Objekt-Infos |
Autorschaft: | Moser, Karl (1860-1936) |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Historismus |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 10/25/1976 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1894 - 1896 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1892 veranstalteten Kanton und Stadt gemeinsam einen Wettbewerb für eine Kantonsschule und ein Gewerbemuseum mit Gewerbeschule auf dem ehemaligen Feer-Herzog-Gut (zum ehem. Gewerbemuseum vgl. AAR084). Mit dem ersten Rang wurde der Beitrag von Karl Moser (1860-1936) ausgezeichnet, der damals mit Robert Curjel ein Büro in Karlsruhe führte und als der bedeutendste schweizerische Architekt seiner Generation gelten kann. Gleichzeitig mit dem Bau des benachbarten Gewerbemuseums wurde die Kantonsschule 1894-96 ausgeführt. In den Jahren 1914-16 wurde das Gebäude, wiederum durch Karl Moser, um einen an der Westseite anschliessenden Gebäudeflügel erweitert. 1976 wurde der Bau unter Denkmalschutz gestellt. In den Jahren 1990-1993 erfolgte eine Gesamtrenovation, bei der die Natursteinfassaden gereinigt, Eingangshalle, Treppenhaus und Aula restauriert und die Schulräume modernen Anforderungen entsprechend umgebaut wurden. |
Beschreibung: | Die Alte Kantonsschule und das benachbarte ehemalige Gewerbemuseum mit Gewerbeschule bilden zusammen ein im Aargau einzigartiges Ensemble späthistorischer Architektur, wobei die beiden Gebäude ihren Funktionen entsprechend in unterschiedlichen Formen gehalten sind. Der langgestreckte, dreigeschossige Bau der Kantonsschule teilt sich axialsymmetrisch einen Treppenhaus und Aula umfassenden Mitteltrakt und zwei seitliche Flügelbauten, in denen die Mehrzahl der Schulräume liegt. Die Fassadengestaltung kombiniert in eklektischer Weise Formen unterschiedlicher stilistischer Herkunft und wurde zeitgenössisch wegen der Vielfalt der verwendeten Materialien gelobt. Die nach Süden gerichtete einzigartige Hauptfassade wird durch den Wechsel zwischen einem flächig gehaltenen Sandsteinmauerwerk und scharfkantigen Fenstergewänden aus gelblichem Sandstein bestimmt. Sie lässt mit ihren eigenwillig abgewandelten Renaissanceformen noch am ehesten an zeitgenössische amerikanische Architektur denken. Ihr Mittelrisalit öffnet sich mit einem weites, in die Tiefe gestuften Rundbogenportal und wird über den grossformatigen Segmentbogenfenstern der Aula von einem floralen Fries mit dem Namen der Schule abgeschlossen. In den Seitenflügeln werden die zu dreien gekoppelten Fenster vertikal über alle Geschosse zusammengefasst und die Fassaden so in jeweils drei Kompartimente gegliedert. Über die von Säulen mit Schaftringen unterbrochenen Obergeschossfenster spannen sich dekorativ ausgemalte Blendbogen, welche die chromatisch reiche Fassade noch zusätzlich beleben. In starkem Kontrast dazu zeigen die gegen Norden gewandte Rückfassade und die schmalen Seitenfassaden eine grob bossierten Hausteinquaderung und mehrheitlich Einzel- und Zwillingsfenster in gotisierenden Gewänden. An der östlichen Schmalseite allegorische Fresken von Werner Büchli. Rückwärtig schliesst der 1914-16 errichtete Erweiterungsbau mit Observatorium an, dessen Putzfassaden von einer strengen neoklassizistischen Pilastergliederung überzogen sind; vor seinem Treppenhaus öffnet sich eine von dorischen Säulen getragene Portikus. Im Inneren sind vor allem das grosszügige und reich detaillierte, von einer gotisierenden Balkendecke abgeschlossene Treppenhaus und die zeitgenössisch als "englisch" empfundene Decke der Aula bemerkenswert. Dekorationsmalereien von Eugen Steimer. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=4751 |
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