INV-WET924 Frauenthaler Hof, Kirchstrasse 12, 1675 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WET924
Signatur Archivplan:WET924
Titel:Frauenthaler Hof, Kirchstrasse 12
Bezirk:Baden
Gemeinde:Wettingen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Kirchstrasse 12
Versicherungs-Nr.:171
Parzellen-Nr.:1205
Koordinate E:2667196
Koordinate N:1257583
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2667196&y=1257583

Chronologie

Entstehungszeitraum:1675
Grundlage Datierung:Inschrift (Wappentafel)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Ländlicher Oberschichtbau

Dokumentation

Inschriften:1675 (Wappentafel)
Würdigung:Als "Lehenmannshaus" des Frauenthaler Hofs bekanntes, stattliches Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, das in Mischbauweise aus Bruchstein und Fachwerk erstellt wurde. In den Baukörper integriert sind Teile eines 1675 datierten Speichers oder Kellers, von dem sich der Schlussstein eines Rundbogenportals mit skulptiertem Wappenschild und Inschrift erhalten hat. In den 1970er Jahren erfuhr das Haus eine durchgreifende Renovation und weist daher im Inneren nur noch wenig historische Bausubstanz auf. Mit dem zugehörigen Wohnhaus Kirchstrasse 16 (Bauinventarobjekt WET925) nimmt der grossvolumige Baukörper eine bedeutende ortsbildprägende Stellung am südlichen Rand des alten Dorfkerns ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die beiden Gebäude Kirchstrasse 12 und Kirchstrasse 16 (Bauinventarobjekte WET924, 925) stehen auf dem Gelände eines 1504 bezeugten klösterlichen Meierhofs, der "hinder an der grosen schür" (gemeint ist die "Zehntenscheune" Dorfstrasse 6) lag und 1656 durch Äbtissin Maria Cäcilia Huber für Wettingens Tochterkloster Frauenthal als Lehengut erworben wurde [1]. Ein Grossteil des Wettinger Besitzes wurde 1663 bereits wieder verkauft. Die Frauenthaler Nonnen behielten aber das so genannte "Sässhaus" mit Speicher, den Krautgarten, etwas Mattland und die Rebberge, zu deren Verwaltung ein Pächter eingesetzt wurde. Im 18.Jh. waren die Huser und Brühlmeier Lehensmänner. 1839 gelangte der Rest des Wettinger Guts in private Hände, darunter auch die beiden genannten Häuser.
Das "Lehensmannhaus" Kirchstrasse 12 dürfte im späten 18. Jh. entstanden sein, wobei der wiederverwendete Schlussstein des Kellereingangs mit der Jahreszahl 1675 und den Initialen FMVA (= Frau Maria Verena Äbtissin) auf einen Vorgängebau verweist.
In den 1970er Jahren wurde das Gebäude durchgreifend umgebaut, wobei der ehemalige Ökonomietrakt und das gesamte Dachgeschoss eine Umnutzung zu Wohnraum erfuhr [2]. Von der Altbausubstanz erhalten geblieben sind Teile der massiven Umfassungsmauern und Fachwerkwände sowie die Dachkonstruktion mit mächtigem liegendem Stuhl.
Beschreibung:Der grossvolumige Baukörper erhebt sich in Nordost-Südwest-Ausrichtung traufständig zur Dorfstrasse (heutige Kirchstrasse), geborgen unter einem mächtigen Teilwalmdach. Der alte Wohnteil ist in Mischbauweise mit massivem Erdgeschoss und Fachwerk-Oberbau aufgeführt, der ehemalige Scheunentrakt bestand bis zum Umbau vollständig aus Fachwerk. Der an die Stelle des früheren Scheunentors gesetzte Hauseingang integriert den Schlussstein eines alten Kellerportals, welches angeblich zu einem Speichergebäude gehörte. Dieser zeigt das skulptierte und farbig gefasste Wappen der Äbtissin Verena Wirth zwischen der Jahreszahl 1675 und den Initialen FMVA." Die Initialen stehen für "Frau Maria Verena [Wirth] Äbtissin", welche dieses Amt von 1657 bis 1688 innehatte.
Hausinneres unter weitgehender Veränderung der alten Raumstruktur umgebaut. Erhalten geblieben sind die Geschossbalkenlagen und die alte Dachkonstruktion mit liegendem Stuhl.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte des "Frauenthaler Hofs" vgl. Hoegger 1995, S. 208-209; Brüschweiler/Kottmann/Senft/Oettli 1978, S. 222-233, 245-247.
[2] Gemeindearchiv Wettingen, Umbaupläne von 1973.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 7: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 208-209.
- Roman Brüschweiler/Anton Kottmann/Fritz Senft/Max Oettli, Geschichte der Gemeinde Wettingen, Wettingen 1978.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Wettingen II-24/2.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47646
 

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