Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Spätbarock geprägtes Bauernhaus wohl aus der Zeit um 1800, das ein prägendes Element der historischen Strassenbebauung an der Märzengasse bildet. Von seinen Ausmassen her eher kleinbäuerlich geprägt, zeigt das umfassend renovierte und im Scheunentrakt zu Wohnzwecken ausgebaute Gebäude einen sorgfältig gestalteten Fachwerk-Wohnteil mit nach historischem Befund restaurierter grauer Riegelfassung. Im erheblich modernisierten Innern haben sich von der historischen Bausubstanz ein Gewölbekeller mit rundbogigem Eingangsportal und ein grün-schwarz patronierter Kachelofen in der Stube erhalten. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Aufgrund seines spätbarock geprägten Erscheinungsbildes dürfte das Haus in der Zeit um 1800 entstanden sein. Nach mündlicher Überlieferung soll das Gebäude aus dem Jahre 1824 stammen [1]. Über die Bauherrschaft des klein dimensionierten, jedoch sorgfältig gestalteten Gebäudes bestehen keine näheren Kenntnisse. 1987 fand eine Renovation des Wohnteils mit neuer Unterkellerung im rückwärtigen Bereich sowie Ausbau des Dachgeschosses samt Aufsatz von Dachgauben statt. 1989/90 folgte die Umnutzung des ehemaligen Scheunentrakts zu Wohnraum [2]. |
Beschreibung: | Als Pendant zum schräg gegenüber liegenden Doppelbauernhaus Märzengasse 35 (Bauinventarobjekt WET935) und zum ehemaligen Bauernhaus Märzengasse 39 (Bauinventarobjekt WET957) bildet das kleinbäuerlich geprägte Gebäude Märzengasse 44 ein wichtiges Element der historischen Strassenbebauung entlang der Märzengasse. Das traufständig ausgerichtete Gebäude vereint einen Fachwerk-Wohnteil und einen hölzernen Scheunentrakt mit gemauerten Stallwänden unter einem geknickten Satteldach. Das stockwerkweise abgebundene Fachwerk des Wohnteils entfaltet zur Strasse hin eine dekorative Wirkung, indem die Streben unter den Fensteröffungen überkreuzt sind. Bei der jüngsten Renovation erhielt das Fachwerk eine Graufassung mit dunkleren Begleitlinien. Der tennseitig angelegte Hauseingang zeigt ein kräftig profiliertes, geschweiftes Sturzholz in der Art des Spätbarocks, mit einer muschelförmigen Agraffe im Scheitel. Die Fensteröffnungen sind in leicht unregelmässiger, nicht strikt axialsymmetrischer Anordnung über die Fassaden verteilt. Der alte Wohnteil zeigt eine verbreitete kleinbäuerliche Raumordnung mit strassenseitigem Stichgang und daneben liegender Stube sowie Küche und ehemaliger Kammer im rückwärtigen Bereich. Quer zum First erstreckt sich ein kleiner, womöglich noch älterer Gewölbekeller, welcher in den ursprünglichen Verhältnissen von der Hausrückseite über ein grosszügiges Rundbogenportal zugänglich war [3]. Als nennenswerte historische Ausstattung hat sich in der Stube ein grün-schwarz patronierter Kachelofen mit seitlicher Sitzkunst, wohl aus der Mitte des 19. Jh., erhalten. Die zu Wohnzwecken ausgebaute ehemalige Scheune bewahrt weitgehend noch das traditionelle, aus einem früheren Umbau im beginnenden 20.Jh. resultierende Erscheinungsbild. Dieses zeigt ein farblich differenziertes Sichtbackstein-Mauerwerk am Stall und eine vertikale Bretterverschalung am Heuraum. Zu Belichtungszwecken wurde die hölzerne Giebelwand mit grossflächigen Öffnungen versehen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Freundliche Auskunft des Hauseigentümers (2014). [2] Pläne Bauarchiv Wettingen. [3] Beim Bau des modernen rückwärtigen Kellers wurde ein Innenabgang zum Rundbogenportal geschaffen. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Wettingen II-24/4. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47718 |
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