Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1899 |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohn- und Geschäftshaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | In zeittypischen Formen des späten Historismus erbautes, dreigeschossiges Gasthaus von 1899. Mit seinem Eckerker samt originaler Bedachung aus verzinktem Eisenblech sowie seinen teils giebelförmig verdachten Fenstern im ersten Obergeschoss ("bel étage") hat das markante Gebäude sein ursprüngliches Erscheinungsbild in wesentlichen Teilen bewahrt. Das Gasthaus "Langenstein" kann zusammen mit einigen ähnlich gestalteten Nachbargebäuden als Ansatz einer Zentrumsbildung an der Gemeindegrenze zwischen Wettingen und Baden verstanden werden. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Etablierung der Maschinenfabrik Brown Boveri in Baden im Jahre 1891 verlieh auch der baulichen Entwicklung des Nachbardorfs Wettingen entscheidende Impulse. Um 1895 begannen sich an zwei Orten an der Gemeindeperipherie Kleinquartiere herauszubilden: im Bahnhofquartier und im Langenstein, an der Grenze zwischen Baden und Wettingen. Vorerst erfolgte die Bautätigkeit noch punktuell, später dann mit planmässig angelegten Arbeiterhäusern, einigen Wirtschaften, Wohn- und Geschäftshäusern sowie einzelnen Mehrfamilienhäusern [1]. Mit dem Baudatum von 1899 gehört das Restaurant "Langenstein" zu den ersten Bauten im Quartier. Das östlich der 1963 abgebrochenen Schartentrotte errichtete Gebäude ist ein Wohn- und Geschäftshaus des späten Historismus. Im Laufe der Zeit fanden mehrmals Eigentümerwechsel statt, was auf ein eher schwieriges wirtschaftliches Umfeld schliessen lässt. 1984/85 wurde das Gebäude einer grösseren Renovation unterzogen. Auf der Ostseite entstand eine grosse überdachte Gartenterrasse als Ergänzung einer bereits bestehenden rückwärtigen Terrasse. Die innere Raumaufteilung der drei Wohnungen und des Restaurants blieben grösstenteils bestehen [2]. In späteren Jahren fanden zusätzliche Veränderungen vor allem im Aussenbereich statt (Wintergarten, Terrassenerweiterung). |
Beschreibung: | In seiner stattlichen dreigeschossigen Anlage sollte das Restaurant "Langenstein" zusammen mit den benachbarten, ähnlich gestalteten Geschäftshäusern (vgl. Bauinventarobjekt WET 941) dem aufstrebenden Quartier einen städtischen Charakter verleihen, so auch mit dem beliebten Motiv des Eckerkers. Der kompakte Baukörper ist mit einem steilen, gekappten Walmdach eingedeckt. Eine kräftig profilierte Geschossgurte über dem Parterre und umlaufende Sohlbankgesimse gliedern das Gebäude in der Horizontalen. Als starkes Element der Vertikalen wirkt der von einem steilen Spitzhelm überhöhte zweige¬schossige Eckerker, der auf üppigen Volutenkonsolen ruht. Der Spitzhelm bewahrt die originale, schindelartig wirkende Eindeckung aus verzinktem Eisenblech, bekrönt von einer Eisenkugel mit Wetterfahne. Die Aussenkanten der beiden Hauptfassaden sind mit bossierten Eckquadern gefasst. An den Schauseiten ist das Erdgeschoss sind mit einem gebänderten, glatten Verputz versehen – ein gebräuchliches Stilmittel zur optischen Abhebung des Sockelbereichs vom Oberbau. Rechteckfenster mit profilierten, teils giebelförmig ausgebildeten Verdachungen zeichnen das erste Obergeschoss als "bel étage" aus. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Hoegger 1995, S. 187, Anm. 26 S. 222. [2] Bauarchiv Wettingen, Umbaupläne von 1984/85. |
Literatur: | - Eugen Meier/Walter Scherer, Wettingen früher, Baden 1981, S.183 (Abb.). - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 7, Basel 1995. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0069-0072: Brandkataster Wettingen 1899-1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47742 |
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