INV-WIN918 Ländestrasse 8B, C, 1600 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WIN918
Signatur Archivplan:WIN918
Titel:Ländestrasse 8B, C
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Windisch
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterwindisch
Adresse:Ländestrasse 8B, C
Versicherungs-Nr.:42B, C
Parzellen-Nr.:1641
Koordinate E:2659449
Koordinate N:1259340
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2659449&y=1259340

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1600
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Dokumentation

Würdigung:In der Grundanlage wohl aus der Zeit um 1600 stammendes gemauertes Wohnhaus, das im Obergeschoss der strassenseitigen Fassade ein spätgotisch gekehltes Reihenfenster mit zugehöriger Fenstersäule bewahrt hat. Mit drei weiteren Gebäuden (Bauinventarobjekte WIN917, WIN919 sowie Dorfstrasse 53) bildet es die älteste noch erhaltene Bausubstanz von Windisch. An der idyllisch gelegenen Ländestrasse ist das Wohnhaus prägender Bestandteil einer weitgehend noch historischen dörflichen Bebauung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude weist eine lange und vielschichtige, durch verschiedene Umbauten geprägte Baugeschichte auf. Das spätgotisch gekehlte Reihenfenster im Obergeschoss der Strassenfassade verweist auf eine Entstehungszeit um 1600, das erste Mal in einer schriftlichen Quelle ist das Haus 1736 belegt [1]. Ursprünglich dürfte es sich um einen hangseitig freistehenden Baukörper gehandelt haben, an den talseitig womöglich eine Scheune anschloss. Es kann von einem zeittypisch steilen Giebeldach ausgegangen werden, das im Laufe des 19. Jh. unter Totalerneuerung der Dachkonstruktion durch das bestehende mittelsteile Dach ersetzt wurde. Gemäss Windischer Lagerbücher erfolgte eine partielle Neueindeckung mit Ziegeln zur Mitte des 19. Jh. [2].
In neuester Zeit wurde die Bretterschalung an der östlichen Traufseite entfernt und das darunter befindliche alleinstehende Fenster mit Sprossen versehen.
Beschreibung:Der in der Grundanlage spätgotische Mauerbau unter geradem Giebeldach ist Teil einer Häuserzeile an der von kleinen Gärten und Plätzen gesäumten Ländestrasse. Der aus verputztem Bruchsteinmauerwerk zweigeschossig aufgeführten Baus weist einen trapezförmigen Grundriss auf. An dieser Gebäudeseite, der eigentlichen Schaufront des Hauses, bewahrt der Bau die aus der Bauzeit um 1600 stammende Stubenbefensterung. Es handelt sich um ein Staffelfenster und um ein Doppelfenster, deren Muschelkalkgewänder spätgotisch gekehlt und mit einem Ladenfalz sowie einem profilierten Fensterbankgesims versehen sind. Darüber sind die Vorstösse der Sichtbalkendecke zu sehen. Das Erdgeschoss zeigt jüngere Fensteröffnungen.
Die ehemals ganz freistehende nördliche Stirnseite bewahrt aus der Bauzeit zwei kleine hochrechteckige und ein winziges spitzgiebliges Licht mit abgefasten Steingewändern. Ins Obergeschoss gelangt man stirnseitig über eine neuere Aussentreppe und durch ein gefastes segmentbogiges Portal aus Muschelkalkstein. Dieses wird von einem neueren Windfang unter Pultdach verdeckt. Am erdgeschossigen Zugang unter der Aussentreppe wurden Renaissance-Türbänder wiederverwendet.
In der Stube des Obergeschosses hat sich zwischen zwei stichbogigen Leibungsnischen eine aus Muschelkalk gehauene Fenstersäule erhalten. Diese besteht aus einem Achtkantpfeiler, der am Übergang zu den Quadraten der Basis und des Kapitells mit sogenannten Krallen besetzt ist. Die Sichtbalkendecke zeigt an den eingeschobenen Bohlenbrettern eine buntfarbige Bemalung mit Rauten- und Blumenmotiven, die in neuerer Zeit nach Befund aufgefrischt wurde. Hingegen ist das vom Obergeschoss seit jeher geteilte Erdgeschoss mehrheitlich modernisiert. Es wird von einem mittig durchlaufenden Korridor erschlossen. Unter dem Wohnhaus verlaufen in Querrichtung zwei tonnengewölbte Keller.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Freundliche Auskunft Max Baumann, Stilli.
[2] Lagerbücher-Abschrift Max Baumann, Stilli.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=48462
 

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