INV-WLO927 Klosterscheune Tägerhard, 1769 (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WLO927
Signatur Archivplan:WLO927
Titel:Klosterscheune Tägerhard
Bezirk:Baden
Gemeinde:Würenlos
Ortsteil / Weiler / Flurname:Tägerhard
Adresse:Chlosterschürweg 1
Versicherungs-Nr.:1
Parzellen-Nr.:940
Koordinate E:2667960
Koordinate N:1255469

Chronologie

Entstehungszeitraum:1769
Grundlage Datierung:Inschrift (Stalleingänge)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Klösterliches Ökonomiegebäude

Dokumentation

Würdigung:Ehemalige Weidescheune des Klosters Wettingen, die 1769 als freistehendes Ökonomiegebäude errichtet, im 19. Jahrhundert vorerst mit einzelnen Wohnräumen versehen und 1952 schliesslich um einen Wohntrakt nach Südosten erweitert wurde. Ein an der Rückfassade angebrachtes Wappenrelief von 1679 soll von einem Vorgängerbau stammen. Das grossvolumige Gebäude mit gut erhaltener Grundkonstruktion und ruhiger Dachfläche steht westlich des Dorfes in der Nähe des heutigen Autobahnanschlusses Tägerhard. Es bezeugt die frühere wirtschaftliche Tätigkeit des Klosters und die Privatisierung der Landgüter nach dessen Aufhebung, als die Scheune in einen Bauernbetrieb umgewandelt wurde.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss zweier Inschriften an den Stalleingängen wurde die ehemalige Weidescheune des Klosters Wettingen 1769 erbaut. Möglicherweise stand an gleicher Stelle bereits ein Vorgängerbau, wovon eine in die Südwestfassade eingebaute ältere Wappentafel von 1679, mit den Schilden des Klosters und des Abtes Nikolaus Göldin unter Mitra und Bischofsstab, zeugt [1].
Im ersten Brandkatastereintrag von 1813 wird eine "Scheuer von Stein mit Ziegeldach", im Eigentum des Gotteshauses Wettingen, aufgeführt [2]. 1829, also schon vor der offiziellen Klosteraufhebung von 1841, ging das Gebäude an Niklaus Zimmermann über. 1846 fand gemäss Brandkataster eine "Verbesserung mit Einrichtung einer Wohnung" statt. Im Brandkataster von 1875 ist nun von einer "Scheune von Stein, Stube und Kammer, mit Ziegeldach" die Rede; die Gebäudemasse betrugen damals 17.20 auf 11.10 Meter, was dem heutigen Kernbau – ohne den südöstlichen Wohnteil und dem Remisenanbau auf der nordwestlichen Stirnseite – entspricht.
Von der Familie Zimmermann ging die ehemalige Klosterscheune 1894 an den in Wettingen wohnhaften Albrik Meier über, dessen Nachkommen heute noch in Besitz der Liegenschaft sind. 1952 wurde das Gebäude durch einen südöstlichen Wohntrakt sowie einen Remisenanbau auf der nordwestlichen Stirnseite erweitert. Westlich des historischen Gebäudes erhebt sich in abgewinkelter Stellung eine neue grossvolumige Stallscheune mit schmalem Verbindungstrakt zum Kernbau (gleiche Vers.-Nr. 1; Scheune und Verbindungstrakt nicht Teil des Schutzumfangs). Heute stehen die Räumlichkeiten der ehemaligen Klosterscheune leer bzw. werden nur noch extensiv als Abstellfläche genutzt.
Beschreibung:Westlich von Würenlos liegt, durch das Trassee der Autobahn vom Dorf abgeschnitten, die "Klosterscheune", eine ehemalige Weidescheune der Abtei Wettingen. Es handelt sich um einen stattlichen gemauerten Baukörper, geborgen unter einem steilen, leicht geknickten Satteldach, das von einer mächtigen, solide ausgeführten Sparrenkonstruktion mit liegenden Stuhljochen und gekreuzten Windstreben getragen wird. Der Ursprungsbau von 1769 besteht aus einem zentralen Tenn und zwei beidseitig angeordneten Ställen. Die Stalleingänge, von denen einer heute zu einem Fenster umfunktioniert ist, verfügen über kräftige Rechteckgewände aus Muschelkalk. Am Sturz sind der eingravierte Meerstern als Symbol des Klosters "Stella Maria" sowie der Buchstabe "W" (für Wettingen) zwischen dem Baudatum 1769 zu erkennen. Das vermutlich vom Vorgängerbau übernommene Wappenrelief von 1679 ist in die südwestliche Trauffassade eingelassen (vgl. Baugeschichte).
Der 1952 stirnseitig angefügte Wohnteil besteht vermutlich aus Backsteinmauerwerk. Die nach Südosten gerichtete Giebelfront ist als eigentliche Schaufassade ausgebildet und mit grossformatigen Fenstern in regelmässiger Anordnung besetzt. Die Fenstergewände wie auch die Hauseingänge an beiden Traufseiten sind zeitgemäss aus Kunststein gefertigt. Hausinneres nicht gesehen.
Anmerkungen:[1] Hoegger 1995, S. 264-265.
[2] Gemeindearchiv Würenlos, Brandassekuranz-Kataster.
Literatur:- Peter Witschi, Ortsgeschichte Würenlos, Würenlos 1984.
- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 263-264.
Quellen:- Gemeindearchiv Würenlos, A39, Gebäudeversicherung: Brandassekuranz-Kataster.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar II-27/21.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=49068
 

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