Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1825 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Gasthaus, Gasthof |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Biedermeier |
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Dokumentation |
Würdigung: | Das um 1825 als Landwirtschaftsbetrieb mit Pintenwirtschaft errichtete und kurz danach um einen Tanzsaal erweiterte Restaurant "Sonne" markiert den südwestlichen Dorfeingang von Würenlingen. Es zeigt die Form eines gemauerten Juragiebelhauses und besticht durch sein intaktes äusseres Erscheinungsbild. Der straffe, axial geprägte Fassadenaufbau und die grossen Korbbogenportale sind prägende Merkmale des spätklassizistisch-biedermeierlichen Bauens auf dem Lande. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Gasthaus "Sonne" entstand um 1825 südwestlich des damaligen "Weissen Rössli" und heutigen Gasthofs "Bären" (Bauinventarobjekt WUL903) an der Durchgangsstrasse, die von der Fähre bei Stilli her kommend ins Surbtal führte und zur Zeit der Zurzacher Messe stark frequentiert war [1]. Als erster Wirt wird 1827 Fidel Schneider, wahrscheinlich der Erbauer der Liegenschaft, genannt. Um 1830 erhielt die Pintenwirtschaft das Tavernenrecht, welches dem Inhaber erlaubte, den Durchreisenden Getränke und warme Speise, Obdach und Stallungen anzubieten. In einem Schuldbrief von 1836 umfasst die Liegenschaft das Gasthaus samt Scheune und Stallung, Holz- und Wagenschopf, nebst Tanzsaal und zwei gewölbten Kellern. 1850 verkaufte der damalige Besitzer das Tavernenrecht an Herrn Köferli zur "Sonne" in Lengnau. Der Gastbetrieb vor Ort wurde erst wieder in den 1870er Jahren durch August Suter-Müller, einem Vorfahren des heutigen Eigentümers, aufgenommen. Anlässlich einer jüngeren Renovation erhielt das Gebäude einen neuen giebelseitigen Zugang. |
Beschreibung: | Das traufständig zur Durchgangsstrasse gestellte Restaurant "Sonne" ist ein schmuckes zweigeschossiges Mittertennhaus im spätklassizistisch-biedermeierlichen Stil. Den langgestreckten, aus verputztem Bruchsteinmauerwerk erstellten Baukörper schützt ein leicht geknicktes Satteldach. Der südwestliche Trakt mit Wohnung und Gaststube zählt traufseitig fünf symmetrisch disponierte Fensterachsen, wobei die vier äusseren von der inneren leicht abgerückt sind. Hier befindet sich in der Mittelachse der alte Hauseingang, dessen Gewände kürzlich erneuert worden ist. In der Stirnfassade liegen drei regelmässig verteilte Fensterachsen, die linke mit nachträglich eingefügtem Portal (neuer Eingang). Das Giebelfeld zieren ein gekuppeltes Rundbogenfensterchen und eine Lünette. Nordöstlich schliesst der ebenfalls massiv aufgeführte Scheunentrakt mit Tenn, Stall und Remise an. Die korbbogigen Scheunentore weisen Muschelkalkgewände mit Kämpfer und erhabenem Schlussstein auf. Die Heubühnenwand ist spärlich mit halbkreisförmigen Lüftungsöffnungen besetzt. Das Hausinnere ist modernisiert und weist keine nennenswerte historische Ausstattung mehr auf (gemäss Kurzinventar 1997). Nur wenig jünger als der Hauptbau ist der rückwärtig unter einem Querfirst angefügte Annexbau mit dem ehemaligen Tanzsaal (Vers.-Nr. 6). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Zur Geschichte des Gasthofs vgl. Meier 1981, S. 255-257; Hoegger 1995, S. 243-244. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 243-244. - Fridolin Meier, Geschichte von Würenlingen, 2. Auflage, Würenlingen 1981. - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 137. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Würenlingen II-26/17. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=49908 |
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