INV-WUL906 Ziegelhütte Bachstrasse 15, 1838 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WUL906
Signatur Archivplan:WUL906
Titel:Ziegelhütte Bachstrasse 15
Bezirk:Baden
Gemeinde:Würenlingen
Adresse:Bachstrasse 15
Versicherungs-Nr.:18
Parzellen-Nr.:423.1-423.11
Koordinate E:2661351
Koordinate N:1265286
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661351&y=1265286

Chronologie

Entstehungszeitraum:1838
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Ziegelhütte

Dokumentation

Würdigung:1838 erbaute Ziegelhütte, die 1842 um einen rechtwinklig angefügten Bauernhaustrakt erweitert und 1988/89 in ein Mehrfamilienhaus umgewandelt wurde. Von der ehemaligen Trocknungshalle, einer imposanten, zweiseitig ummauerten offenen Ständerkonstruktion, sind im heutigen Erscheinungsbild noch Holzsäulen und Büge sowie das grosse, strassenseitig vorkragende Rafendach wahrnehmbar. Der Wohnteil des bäuerlichen Vielzweckbaus bewahrt mit der Schrankwand aus Nussbaumholz, dem Einbausekretär und dem grünen Kachelofen noch aussagekräftige Teile einer spätbiedermeierlichen Ausstattung. Trotz der grossen baulichen Umgestaltung kommt dem Gebäudekomplex ein erheblicher gewerbegeschichtlicher Zeugenwert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:In Würenlingen ist die Existenz einer Ziegelei unmittelbar bei der Schutzengelkapelle (Denkmalschutzobjekt WUL001) seit dem 17. Jh. bekannt [1]. Die Ziegelhütte an der Bachstrasse wurde 1838 als zweite Ziegelei durch den damaligen "Rössli"-Wirt und späteren Gemeindeammann Franz Xaver Schneider erbaut. Auf der Michaeliskarte (um 1840) ist sie als traufständiger Baukörper in leicht abgesetzter Lage von der dörflichen Zeilenbebauung eingezeichnet (vgl. Bilddokumentation). 1842 erwarb Ziegler Gottfried Meier das Gebäude und fügte ihm im rechten Winkel ein gemauertes Wohnhaus mit landwirtschaftlichem Nutztrakt an. 1988/89 fand eine durchgreifende Renovation und Umwandlung zu einem Mehrfamilienhaus statt. Die schon früher vermauerte Ostfassade erhielt im Zuge dieses Umbaus grosse, türhohe Fensterausbrüche, im Übrigen aber blieb das äussere Erscheinungsbild weitgehend erhalten. Bei den Bauarbeiten wurden Fragmente des ehemaligen Brennofens gefunden.
Beschreibung:Die ehemalige Ziegelhütte erhebt sich auf einer Grundfläche von 16 x 19 m als traufständiger Baukörper unter abgewalmter Dachfläche. Die Nord- und Westseite zeigt ein originales Mauerwerk aus Kalkbruchsteinen, teils mit jüngeren Fensteröffnungen. Die östliche Strassenfront wie auch die südliche Stirnseite war ursprünglich als offene Gerüstkonstruktion ausgebildet, deren Pfostenreihe ins nachträglich aufgezogene Mauerwerk integriert wurde. Um eine überdachte Vorzone zu schaffen, hat man die Dachfläche strassenseitig verlängert und mit einer originellen ausladenden Bugabstützung ausgestattet.
Der in den Boden eingetiefte Brennofen mit einer Brennkammer von 3 x 3,5 m Grundfläche und ca. 1,5 m Mauerdicke befand sich in der Mitte der vorderen Haushälfte und wurde von einem nach oben offenen Keller aus beheizt. Die Beschickung mit dem Brenngut dürfte vom oberen Niveau her erfolgt sein. Das 1842 errichtete Wohnhaus wurde offenbar mit dem Wohnstuben- und Küchenteil in die Ziegelhütte hineingestellt und in diesem Bereich mit einem Gewölbekeller versehen, der sich zum offenen Keller der Ziegelei hin öffnet. Lediglich der Schlafstubenteil und die anschliessende Scheune erscheinen im Grundriss des Gebäudekomplexes als Anbau [2].
An historischer Wohnungsausstattung bewahrt die untere Stube eine hübsche biedermeierliche Schrankwand aus Nussbaumholz mit integriertem Sekretär. In der oberen Wohnung haben sich ein Einbausekretär und ein grüner, mit weissen Frieskacheln versehener Kastenofen mit Sitzkunst aus dem 19.Jh. erhalten (gemäss Kurzinventar von 1997).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte der Ziegelhütte vgl. Meier 1981, S. 243-247.
[2] Archäologische Sondierung 1978; vgl. Bericht von Alexander Schlatter 1988, Archiv aargauische Denkmalpflege.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 243.
- Fridolin Meier, Geschichte von Würenlingen, 2. Auflage, Würenlingen 1981.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=49914
 

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