Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1790 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Nach dem Dorfbrand von 1790 entstandenes Bauernhaus, das sich aus einem grosszügigen Wohnteil und einer vielfältig instrumentierten Scheunenfassade mit markanten Einfahrtstoren zu Tenn und Wagenschopf zusammensetzt. Der intakt erhaltene Mauerbau mitsamt der ruhigen Dachfläche ist prägendes und identifikationsstiftendes Element einer zeilenförmigen Bebauung, welche sich entlang der Endingerstrasse zieht. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Gebäude entstand vermutlich kurz nach dem verheerenden Brandunglück, welches 1790 fast das ganze Oberdorf zerstörte [1]. Mit Ausnahme des Hauseingangs, dessen feine Profilierung ins vorgerückte 19. Jh. verweist, dürfte die gesamte strassenseitige Fassade aus der Erbauungszeit stammen. Wohl im späteren 19. Jh. wurde ein rückwärtiger Quergiebelanbau erstellt, der allerdings nicht über einen ausgeprägten Zeugenwert verfügt. In den 1950er Jahren fand eine Modernisierung im Hausinnern statt (gemäss Bauernhausforschung 1990). |
Beschreibung: | Der traufständig zur Endingerstrasse gestellte längliche Baukörper gliedert sich in einen Wohnteil und einen Scheunentrakt mit Tenn, Stall und Wagenschopf, geborgen unter einem durchlaufenden Satteldach mit hoch ansetzenden Aufschieblingen. In seiner stattlichen Anlage bot der nach Südwesten ausgerichtete sechsachsige Wohnteil für die damalige Zeit grosszügige Wohnverhältnisse. Die regelmässig gesetzten, falzlosen Rechteckfenster zeigen am Erdgeschoss kantige Gesimse. Unmittelbar neben dem Tenn befindet sich der Hauseingang mit fein profiliertem Portalgewände wohl aus dem späten 19.Jh. Den nordöstlich anschliessenden Scheunentrakt prägen zwei grosse Toröffnungen zu Tenn und Wagenschopf, dazwischen befindet sich der Stall. Das Tennportal weist steinerne Gewände und einen leicht geschweiften hölzernen Jochbalken auf, während der Remiseneingang als steinernes Korbbogenportal mit hervorgehobenem Schlussstein und kegelförmigen Radabweisern ausgebildet ist. In der Heubühnenwand sorgen eine stehend ovale Öffnung (Ochsenauge) und zwei Halbkreisfensterchen (Lünetten) für die Durchlüftung des Bergeraums. Den gepflästerten Scheunenvorplatz überspannt ein ausladendes Vordach, dessen Aufschieblingen auf einer buggestützten Flugpfette ruhen. Die Stirnmauer tritt als geschlossene Wandfläche in Erscheinung, die einzige Öffnung bildet ein kleines Rundfensterchen mit radialen Ziegelsprossen ("Sonnenradmotiv") direkt unter dem First. Die Raumordnung des Wohnteils entspricht mit durchlaufendem Quergang und einer Viererteilung mit Stube und Nebenstube im strassenseitigen "Vorderhaus" und Küche und Kammer im rückwärtigen "Hinterhaus" einem gängigen Muster. Rückwärtig führt ein Aussenzugang in den tonnengewölbten Keller. Hausinneres modernisiert (gemäss Bauernhausforschung 1990). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Zum Dorfbrand vgl. Meier 1981, S.181-188.; Meier 1980, S.31-34. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 236. - Fridolin Meier, Geschichte von Würenlingen, 2. Auflage, Würenlingen 1981. - Fritz Meier, Im Schatten des Eichenzweigs: ein Dorf wie Würenlingen, Würenlingen 1980. - Räber, Pius. Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Band 1,: Freiamt und Grafschaft Baden, Basel 1996, S. 318 (Abb. 596). - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 137. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Würenlingen II-26/2. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=49944 |
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