Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1832 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Hauseingang) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1508" (Rundbogenportal); "1832 J * B" (Hauseingang) |
Würdigung: | Weitgehend intaktes biedermeierliches Wohnhaus von 1832, welches eine ortsbaulich wichtige Stellung in einer Strassenbiegung unterhalb des Kirchhügels einnimmt. Am rückwärtigen Quergiebelanbau ist ein breit gefastes Rundbogenportal von 1508 erhalten, was einen historischen Bezug zum westlich anschliessenden ehemaligen Gebäudekomplex der "Alten Mühle" vermuten lässt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss einer Inschrift am Haustürsturz wurde das bestehende biedermeierliche Wohnhaus 1832 durch J. B[ächli] erstellt. Ein rückwärtiger Quergiebelanbau mit einer als 1508 zu interpretierenden Jahreszahl am Rundbogenportal verweist jedoch auf eine wesentlich weiter zurückgehende Geschichte. Mit grosser Wahrscheinlichkeit bestand ein Zusammenhang mit dem westlich anschliessenden Gebäudekomplex der "Alten Mühle", welcher 1992 abgebrochen wurde (vgl. Bilddokumentation). Es könnte sich um ein altes Nebengebäude handeln, das 1832 in den Grundriss einbezogen wurde. Eine zusätzliche lokalgeschichtliche Bedeutung kommt dem Haus im Zusammenhang mit der 1921 erfolgten Gründung der Darlehenskasse Würenlingen zu. So hatte der erste Bankkassier, Lehrer Johann Gauch, von 1921 bis 1940 das Bankbüro hier in seiner Stube eingerichtet [1]. |
Beschreibung: | Das Haus steht unterhalb des Kirchhügels, leicht zurückversetzt in einer Strassenbiegung. Über einer mannshohen Terrainstützmauer aus Kalksteinquadern erhebt es sich als hübsch proportionierter Biedermeierbau mit knappem, leicht geknicktem Satteldach. Die aus verputztem Bruchsteinmaterial bestehenden Umfassungswände zeigen an der strassenseitigen Stirnfront zwei weit auseinanderliegende und an der östlichen Trauffassade vier rhythmisch verteilte Fensterachsen. Die Gewände aus Muschelkalk sind mit Ladenfalz und quaderförmigen Gesimsen ausgestattet. Der exzentrisch gelegene Hauseingang zeigt ein schlichtes Rechtgewände mit keilförmigem Schlussstein, in den das Baudatum 1832 und die Initialen "J*B[ächli]" des Bauherrn eingemeisselt sind. Bergseitig schliesst unter leicht gestaffeltem First ein zweiachsiger Gebäudetrakt mit quergestelltem Schopf an, der ursprünglich wohl landwirtschaftlichen Zwecken diente. Auf der westlichen Hausrückseite springt ein übergiebelter Risalit vor. Hier findet sich ein breit gefastes, ockergelb bemaltes Rundbogenportal mit der mutmasslichen Jahreszahl 1508 am Scheitel. Eine nebenliegende Fensteröffnung mit gefalzten Gewänden dürfte ebenfalls älteren Datums sein. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Jubiläums-Geschäftsbericht der Raiffeisenbank Würenlingen von 1995, S. 6, 10 (Abb.). |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 236. - Fridolin Meier, Geschichte von Würenlingen, 2. Auflage, Würenlingen 1981. - Würenlingen 1990, Kalender (Zeichnungen: Karl Albiez). |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Würenlingen II-26/14. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=49938 |
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