INV-ZEZ901 Schulhaus, 1923-1925 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ZEZ901
Signatur Archivplan:ZEZ901
Titel:Schulhaus
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Zetzwil
Adresse:Hauptstrasse 10
Versicherungs-Nr.:10
Parzellen-Nr.:490
Koordinate E:2653727
Koordinate N:1237617
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2653727&y=1237617

Chronologie

Entstehungszeitraum:1923 - 1925
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schul- und Gemeindehaus

Dokumentation

Autorschaft:Otto Senn, Zofingen (Architekt)
Würdigung:Nach Plänen des Zofinger Architekten Otto Senn errichtetes Schul- und Gemeindehaus von 1923-25. Das prominent an der Hauptstrasse stehende Gebäude mit sorgfältig gefasstem Vorplatz zeigt unter dem behäbigen Walmdach eine symmetrisch gegliederte Hauptfront mit zentralem Eingangsrisalit und sowie einen rückwärtigen Treppenturm. Stilistisch noch in der Tradition des späten Heimatstils stehend, weist der lebhaft komponierte Bau mit den bandartig zusammengezogenen, fein gerahmten Fenstern schon fortschrittliche Züge auf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Existenz einer Schule ist in Zetzwil bis ins 17. Jh. zurück bezeugt [1]. Lange Zeit fand der Unterricht jeweils in der privaten Wohnstube des Lehrers statt. So wird ein Häuschen am Rain (Vers.-Nr. 58), angeblich 1749 errichtet, im Volksmund heute noch als "altes Schulhaus" bezeichnet [2]. Um 1800 errichtete die Gemeinde Zetzwil an der Landstrasse, wo heute der Volg-Laden steht, ein neues zweistöckiges Schul- und Gemeindehaus mit prägendem Dachreiter (vgl. Bilddokumentation).
Die zunehmend engen Platzverhältnisse veranlassten die Gemeinde 1923-25 zur Realisierung eines Neubaus, welcher nördlich des Gasthofs "Bären" auf einem eigens hierfür erworbenen Grundstück zu stehen kam. Das Gebäude wurde nach den Plänen des bekannten Zofinger Architekten Otto Senn erstellt [3]. Bis zum Bau des heutigen Gemeindehauses 1962 war im Schulhaus auch die Gemeindeverwaltung untergebracht. 2010-14 fand eine umfassende Renovation des Gebäudes mit Ausbau des Dachgeschosses statt.
Beschreibung:Das Schulhaus erhebt sich als wohlproportionierter, symmetrisch gestalteter Baukörper unter einem mächtigen, geknickten Walmdach. Die platzseitige Schaufront des über einem halbhohen Sockel zweigeschossig aufgeführten Mauerbaus akzentuiert ein Mittelrisalit mit Uhrenturm und laternenartigem Abschluss, bekrönt von einer Windfahne. Die mit feinen Kunststeineinfassungen versehenen Fenster sind bandartig zusammengefasst. Die dazwischen liegenden Fensterpfosten schmücken an der Hauptfassade figürlichen Malereien, die in neusachlicher Art Schulkinder darstellen, während die Seitenfassaden mit floralen Motiven verziert sind.
Der Erschliessung dient ein Treppenhaus in Gestalt eines Schneckenturms in der Mittelachse der Rückfront. Charakteristisches, expressionistisch geprägtes Schmuckmotiv der 1920er Jahre sind die zackenförmigen Fensteröffnungen. Auf der Südwestseite des Untergeschosses war früher der Turnsaal untergebracht (heute Werkraum), im 2.Obergeschoss eine Abwartwohnung (heute Bibliothek).
Auf dem Schulhausplatz vor dem Haupteingang steht ein Brunnen aus Kunststein, mit dem Wappen der Gemeinde Zetzwil an der Trogwand.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Zur Schulgeschichte von Zetzwil vgl. Widmer-Dean/Bolliger/Hüni 2009, S. 184-189.
[2] Widmer-Dean/Bolliger/Hüni 2009, S. 186.
[3] Otto Senn (1879-1963) hat verschiedene öffentliche Bauten in Zofingen und Umgebung projektiert, unter anderem das Schulhaus "Dörfli" in Rothrist (1913-14), das reformierte Pfarrhaus in Oftringen (1923-24), das Stadthaus am Kichplatz in Zofingen (1929), die Aargauische Ersparniskasse in Zofingen (1932), das Postgebäude in Zofingen (1932-33), das reformierte Kirchgemeindehaus in Schöftland (1937) und das Schulhaus mit Turnhalle in Villmergen (1939-40).
[4] Ein typenähnliches Nebengebäude steht beim ev.-ref. Pfarrhaus in Reinach (Bauinventarobjekt REI909).
Literatur:- Markus Widmer-Dean/Rolf Bolliger/Ilse Hüni, Ortsgeschichte Zetzwil, Zetzwil 2009.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 50.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=50352
 

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