Wohnen statt spinnen
In einer Reussschlaufe in Windisch legte "Spinnerkönig" Heinrich Kunz 1827 den Grundstein seines Spinnereiimperiums. Wo um 1900 auf dem damals grössten Industrieareal der Schweiz 1500 Menschen 14 Stunden täglich arbeiteten, wird heute gewohnt und gelebt. In den grossszügigen Grundstrukturen der alten Industrieanlagen wurden innovatives Gewerbe sowie traditionelle und neue Wohnformen untergebracht – teils durch Umnutzung historischer Gebäude, teils durch gut eingebettete Neubauten. Die Spinnerei lebt wieder. Die Industrie- und Baugeschichte, die Teile des Kunz-Areals zum Kulturgut von nationaler Bedeutung gemacht hat, bleibt spürbar.
Kunz-Areal in Windisch
Das neue Kunz-Areal hat halb so viele Einwohner wie das angrenzende Unterdorf von Windisch. Trotz dieses sprunghaften Wachstums ist keine anonyme Schlafstadt entstanden. Es ist gelungen, das aktive Quartierleben des Unterdorfs ins Kunz- Areal weiterzutragen. Zudem sorgen die Auen und das Reussbädli, die verkehrsberuhigten Aussenräume und die vielen Kinder für Leben im Areal, obwohl das Wohnen dominiert.
Die Umnutzung des Areals ist von grosser Bedeutung für die Entwicklung der Gemeinde Windisch. Die Schliessung der Spinnerei, die die Gemeinde lange prägte, löste im Quartier grosse Verunsicherung aus. Umso mehr freue ich mich, dass hier ein Ort von hoher Lebensqualität entstanden ist, wo alteingesessene und zugezogene Leute am Samstagmorgen im ‹Diesellokal› Kaffee trinken, Kinder Raum zum Spielen haben und weiterhin gearbeitet wird. Der sorgfältige Umgang mit der Industriegeschichte, die hier allgegenwärtig ist, beeindruckt mich immer wieder und trägt entscheidend zur Identität der Gemeinde Windisch bei.
Kunz-Areal in Windisch
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