AG 58 Militärkanzlei mit Kreiskommando, 1880-1970 (Bestand)

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Information on identification

Ref. code:AG 58
Ref. code AP:AG 58
Title:Militärkanzlei mit Kreiskommando
Creation date(s):1880 - 1970
Level:Bestand

Information on context

Name of the creator / provenance:Militärdirektion, Militärkanzlei
Administration history:Mit der Verordnung über die Organisation und Geschäftsführung des Regierungsrates und seiner Direktionen vom 27. November 1885 begann eine erneute Phase der Selbständigkeit der Militärdirektion. Zunächst jedoch war die nun als "Militärverwaltung" bezeichnete Stelle bis 1889 provisorisch der Erziehungsdirektion unterstellt, bevor sie - seit 1922 wieder unter der älteren Bezeichnung "Militärdirektion" - komplett eigenständig wurde. Mit der Verwaltungsreorganisation von 1970 wurde die Militärdirektion aufgeteilt und bis 1975 dem Finanz-, anschliessend dem Gesundheitsdepartement unterstellt.

Mit der Totalrevision der Bundesverfassung von 1874 verloren die Kantone grösstenteils ihre Eigenständigkeit im Bereich des Wehrwesens. Der Bund bekam die alleinige Zuständigkeit im Bereich der Militärgesetzgebung, die früher von den Kantonen gestellten Kontingente wurden in eine feste Truppenordnung überführt. Miit der nunmehr ebenfalls zentralisierten Ausbildung der Infanterie vereinigte der Bund nun auch den gesamten Militärunterricht in einer Hand. Die aargauische Militärdirektion war in der Folge, analog zu den Militärbehörden der übrigen Kantone, als Vollzugsorgan des Bundes in erster Linie zuständig für das Kontrollwesen (Stamm- und Korpskontrollen), den militärischen Vorunterricht und die Rekrutierung der Stellungspflichtigen, die Aufsicht über das ausserdienstliche Schiesswesen und die Auszahlung von Pensionen an bedürftige Wehrmänner. Diese Aufgabenfelder wurden v.a. von der stetig wachsenden Militärkanzlei bzw. dem ihr zugeordneten Kreiskommandanten wahrgenommen. Ausserdem blieben die Kantone verantwortlich für die persönliche Ausrüstung der kantonalen und eidgenössischen Truppen, den Betrieb des Zeughauses und die Ernennung der Subalternoffiziere der kantonalen Truppenkörper. Die diesbezüglich zuständige Zeughausverwaltung bildete zusammen mit dem Kantonskriegskommissariat innerhalb der Militärdirektion ebenfalls eine eigenständige Abteilung, während die Ernennung, Zuteilung und Entlassung der kantonalen Offiziere über die Abteilung Militärkanzlei abgewickelt wurden. 1959 wurde in der Militärdirektion zusätzlich die Kantonale Zivilschutzstelle geschaffen (ab 1970: Abteilung Zivile Verteidigung), die den Bau von Schutzräumen und den Aufbau von Schutz- und Betreuungsorganisationen organisierte und beaufsichtigte.

Quellen:
Reglement betreffend die Organisation und Geschäftsführung der Militärverwaltung vom 24. Juni 1918.
Regierungsbeschluss über die Abänderung des Reglements vom 24. Juni 1918 betreffend die Organisation und Geschäftsführung der Militärverwaltung.
Staatskalender des Kantons Aargau.
Erne, Victor: Beiträge zur Geschichte des Aargauer Miliz 1848-1872. Aarau 1996.
Widmer, Hans-Peter: Helm auf! Das Wehrwesen im Aargau 1803-2003. 200 Jahre Zeughaus Aarau 1804-2004. Baden-Dättwil 2004.
Archival history:Der teilweise in die Ablieferung 2001/00050 integrierte Altbestand DM gelangte zu einem unbekannten Zeitpunkt ins Staatsarchiv. Am 13.03.2001 lieferte die Abteilung Militärverwaltung dem Staatsarchiv Bände und Akten des militärischen Kontrollwesens ab. Am 28.04.2015 lieferte die Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz nebst neuerem Material zusätzlich Akten der Militärdirektion von ca. 1890-1970 ab. Im Juni 2015 übergab Herbert Ott einen einzelnen Brief des Militärdirektors von 1887. Von der Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz, Sektion Kreiskommando und Waffenplatz, übernahm das Staatsarchiv am 02.02.2016 nebst anderen Akten auch Unterlagen im Zusammenhang mit der neuen Truppenordnung 61 sowie Dienstetats und Kontrollen über Sanitarische Untersuchungen aus dem Zeitraum 1908-1963. Mit der Schenkung der Stiftung Archiv Marie Meierhofer vom 27.04.2006 gelangte die Korpskontrolle der Infanterie Park Kompanie 10 (1938-1944) ins Staatsarchiv. Zwei Korpskontrollen der Feldbatterie 59 (1919-1935), aufgefunden in einem Thurgauer Brockenhaus, wurden vom Staatsarchiv Thurgau am 27.09.2011 übergeben. 2019 fand die Bibliothek am Guisanplatz Bern in ihren Beständen drei Offizierslisten des Aargauer Landsturm und schenkte sie dem Staatsarchiv.

Information on content and structure

Contains:Personalwesen, Mobilmachungen und Territorialdienst, Kontrollen und Verzeichnisse betreffend Rekrutierung, Korpskontrollen, Stammkontrollen, Unterlagen zu ausserdienstlichen Tätigkeiten
Appraisal and destruction:Integral archiviert wurden die angebotenen Bürgerlisten, Rekruten- und Korpskontrollen sowie die Stammkontrollen vor der Einführung des Personalinformationssystems der Armee PISA. Aus dem Aktenangebot des Amtes für Militär und Bevölkerungsschutz wurden sämtliche aus der Zeit vor 1970 stammenden Materialien integral ins Staatsarchiv übernommen. Ein kleiner Teil der Druckschriften (Militärverordnungsblatt und Militäramtsblatt) wurde der Nationalbibliothek übergeben, der Rest wurde kassiert.
System of arrangement:Der Bestand wurde nach den Vorgaben des Staatsarchivs gemäss dem Kompetenzenprinzip gegliedert in Administration, Kernaufgaben und Verschiedenes. Innerhalb der Serien und Dossiers wurde die vorgefundene Ordnung soweit als möglich beibehalten, aus dem losen Material in Theken wurden Sachdossiers gebildet.

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Related material:DM01 Kriegsrat
DM02 Militärkommission
DM03 Militärdirektion
DM.T Feldbücher Militärkommission
Bundesarchiv Bern
 

Usage

Permission required:Staatsarchiv Aargau
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Einsichtnahme eingeschränkt
 

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URL:https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=420839
 

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