AG 62 Bezirksschule Muri, 1840-1993 (Bestand)

Archive plan context


Information on identification

Ref. code:AG 62
Ref. code AP:AG 62
Title:Bezirksschule Muri
Creation date(s):1840 - 1993
Level:Bestand

Information on context

Name of the creator / provenance:Erziehungsdirektion, Bezirksschule Muri
Administration history:Schon in den Dekreten des Grossen Rates von 1841 zur Aufhebung der Klöster im Kanton Aargau war die Errichtung einer Bezirksschule in Muri vorgesehen, da Muri als einziger Bezirk noch keine solche Schule aufgebaut hatte. Mit dem Dekret vom 16. Dezember 1842 über die Errichtung der Bezirksschule Muri und dem Dekret vom 12. Februar 1845 über ihre Dotation wurde sie als Staatsanstalt gegründet, in den Räumen des ehemaligen Klosters Muri untergebracht und aus dessen Vermögen finanziert. Als einzige vollständig vom Kanton getragene Bezirksschule sollte sie dazu dienen, die Jugend in der katholisch-konservativen Gegend im Sinne der liberal-radikalen Kräfte zu erziehen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden erste politische Vorstösse eingereicht, welche die "Entstaatlichung" und die Übergabe der Schule an die Gemeindebehörden verlangten. Zu diesem Zeitpunkt war das Dotationsvermögen aufgebraucht und andere Bezirke empfanden es als ungerecht, dass der Staat für Muri zahlte. Das Schulgesetz von 1940 beauftragte in § 92 den Grossen Rat mit der Neuordnung der Verhältnisse. Mit dem Dekret vom 15. September 1976 über die Neuregelung der Trägerschaft der Bezirksschule Muri ging diese per 1. Januar 1978 vom Kanton an die Einwohnergemeinde Muri über, die sie danach einem kommunalen Zweckverband übertrug: dem "Gemeindeverband Kreisbezirksschule Muri". Gleichzeitig begann die Planung einer von Kanton und Gemeinden finanzierten zeitgemässen Schulanlage in der Bachmatten. 1985 schliesslich zog die Bezirksschule Muri aus dem Klostergebäude Muri aus.

Als staatliche Schule stand die Bezirksschule Muri unter der Leitung eines Rektors und der Lehrerversammlung, zur Aufsicht wurde eine spezielle Schulpflege eingesetzt, die den allgemeinen Schulbehörden unterstand. Die Schule nahm im Mai 1843 mit 70 Schülern ihren Betrieb auf, 1883 traten die ersten Mädchen in die Bezirksschule ein. Seit 1910 wuchsen die Schülerzahlen kontinuierlich an. Im Zeichen von Bevölkerungszunahme und Zuwanderung erreichten sie in den 1970 Jahren mit 300 ihren Höchststand. Der Unterricht erfolge stets nach den aargauischen Lehrplänen für Bezirksschulen. 1851 wurde ein Kadettenkorps gebildet, das bis in die Zwischenkriegszeit militärische Übungen abhielt. Danach verlagerte sich das Schwergewicht auf den Sport. 1969 führte der Kanton die zentrale Bezirksschul-Abschlussprüfung ein und Muri nahm von Anfang an Teil.

Quellen:
Festschrift 150 Jahre Bezirksschule Muri, 1843-1993.
Weber, Leo: Die Bezirksschule Muri und deren Entstaatlichung. Muri 1949.
Archival history:Die Unterlagen der Bezirksschule Muri aus den Jahren 1843-1920 wurden 1964 von Anton Kottmann, Bezirkslehrer, anlässlich eines schulinternen Archiv-Umzugs nach dem Pertinenzprinzip geordnet, mit Signaturen versehen und durch ein Verzeichnis erschlossen. Dieses Schularchiv wurde 1985 in die neue Schulanlage in den Bachmatten gezügelt. 2009 übergab die Bezirksschule Muri bzw. der Gemeindeverband Kreisbezirksschule Muri aus Platzgründen die noch vorhandenen Akten aus dem Zeitraum 1843 – 1950 der neu gegründeten Sammlung Murensia als Dauerleihgabe. Ziel war es, eine Benutzung für die geplante Geschichte Kloster Muri 1017-2027 zu gewährleisten. Dazu wurden die Akten der Bezirksschule in archivtaugliche Materialien umgepackt, nach dem Verzeichnis Kottmann kontrolliert und verzeichnet. Dabei zeigte sich, dass die noch bei Kottmann erwähnten Hauptgruppen Reglemente & Lehrpläne, Schularzt und Allgemeines praktisch ganz fehlten, bei den andern Hauptgruppen nur einzelne Faszikel. Dafür waren einige zusätzliche Bände und Akten vorhanden.
2014 bot die Sammlung Murensia die Akten dem Staatsarchiv Aargau an, da es sich um Unterlagen einer ehemals kantonalen Institution handelt und die Sammlung sich primär als Bibliothek versteht. Das Staatsarchiv übernahm die Unterlagen 2015 mit der Einwilligung des Gemeindeverbands Kreisbezirksschule Muri als Schenkung in sein Eigentum. Weitere Akten übergab die Schulleitung der Bezirksschule Muri 2017 der Sammlung Murensia, diese übergab die Akten 2018 ihrerseits wiederum dem Staatsarchiv.

Information on content and structure

Contains:Protokolle der Schulpflege und der Lehrerversammlung, Schülerverzeichnisse und Notentabellen, Akten und Korrespondenz der Schulleitung betreffend Bauten, Finanzen, Lehrerschaft, Schüler, Schulfächer und Lehrmittel, Prüfungen und Kadettenwesen
Appraisal and destruction:Die übergebenen Akten wurden integral archiviert, einzig Doppel wurden bei der Erschliessung entfernt.
System of arrangement:Der Bestands wurde auf der obersten Ebene nach dem Archivplan für Schulen des StAAG gegliedert. Die von A. Kottmann gebildeten thematischen Hauptgruppen wurden beibehalten und als Serien der obersten Ebene zugeordnet. Nachträge wurden in die bereits bestehenden Serien integriert.

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Related material:DE01: Kantonsschulrat mit Serie zur Bezirksschule Muri
DE02: Erziehungsdirektion und Erziehungsrat mit Serie zur Bezirksschule Muri
ZwA 2002.0016: Erziehungsdirektion und Erziehungsrat mit Serie Bezirksschulen
AG 45: Bezirksschulrat Muri
Publications:Festschrift 150 Jahre Bezirksschule Muri 1843-1993. Muri 1993.
Kottmann, Anton: Archiv der Bezirksschule Muri. Muri 1964
Boner, Georg: Die Gründung der Bezirksschule Muri. In: Unsere Heimat 36 (1962), S. 9-37
Schilter, Josef: Bezirksschule Muri: Gedenkschrift zur Jahrhundertfeier, 1843-1943. Muri 1943.
Programm der Bezirksschule in Muri als Einladung zur öffentlichen Schlussprüfung, 1855-1860.
Schlussbericht der Bezirksschule in Muri für das Schuljahr 1860/61-1973/74.
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Einsichtnahme eingeschränkt
 

URL for this unit of description

URL:https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=431515
 

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