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Invasive Tierarten (Neozoen)

Asiatische Hornisse

Foto: Thomas Ulrich

Asiatische Hornissen sind invasive Neozoen, die ursprünglich aus dem indochinesischen Raum stammen. Im Jahr 2017 wurden die ersten Individuen in der Schweiz gesichtet, seit 2022 auch im Kanton Aargau. Asiatische Hornissen gefährden die heimische Biodiversität, insbesondere Wildbienen und Honigbienen.

Im Jahr 2004 wurde die Asiatische Hornisse in Südfrankreich eingeschleppt. Seither hat sich diese invasive Art rasch verbreitet. Die erste Meldung einer Asiatischen Hornisse in der Schweiz erfolgte 2017 im Kanton Jura. 2021 wurden im Kanton Genf die ersten vier Nester in der Schweiz gefunden. Von dort aus hat sich die Asiatische Horrnisse entlang des Jurarückens weiter ausgebreitet. Im Kanton Aargau wurden die ersten Funde im Jahr 2022 gemeldet. Ein Jahr später wurden bereits sechs Nester gefunden und entfernt.

Aktuell

Die Asiatischen Hornissen sind nun ab dem Spätsommer daran, aus dem Primärnest in ein deutlich grösseres Sekundärnest zu ziehen. Die Sekundärnester werden in der Regel hoch oben in Baumkronen gebaut (siehe unten). Das Hornissenvolk wächst und die Jungköniginnen schlüpfen. Nun benötigen die Asiatischen Hornissen viel proteinhaltiges Futter (Wild- und Honigbienen sowie weitere Insektenarten), um ihre Larven zu ernähren.

Um die Ausbreitung der Asiatischern Hornisse zu verlangsamen und Schäden zu verhindern, bitten wir, verdächtige Hornissen sowie Verdachtsfälle von Primär- und Sekundärnestern unbedingt zu melden:

www.asiatischehornisse.ch

Vergleich invasive Asiatische Hornisse und einheimische Europäische Hornisse (Bild:)
© Q. Rome

Steckbrief Asiatische Hornisse

Aussehen
  • schwarze Grundfärbung mit einer breiten orangen Binde am Ende des Hinterleibs
  • orange Kopfvorderseite
  • gelbe Beinenden
  • Körperlänge 17 bis 31 mm
Herkunft
  • Indochina
Lebenszyklus
  • Frühling: Königin gründet Primärnest und beginnt Volk aufzubauen
  • Sommer: Aus Platzgründen wird Standort gewechselt und Arbeiterinnen bauen ein Sekundärnest. Königin beginnt geschlechtsreife Nachkommen zu produzieren
  • Herbst: Jungköniginnen paaren sich und verlassen das Nest. Die Königin inklusive restliches Volk stirbt
  • Winter: Jungköniginnen überwintern an geschütztem Ort (Bsp. Höhlen, Streuschicht, Baumhöhlen)
Ausbreitung
  • Schnell (in der Regel mehr als 8 km / Jahr)
Invasives Potential
  • Aufgrund effizientem Fortpflanzungszyklus (ein Nest kann über 300 Jungköniginnen produzieren) sehr schnelle Verbreitung
  • Wenig Druck durch Fressfeinde
  • Fehlender Abwehrmechanismus Honigbienen

Verbreitung Kanton Aargau

Laufend aktualisierte Übersichtskarte mit Fundorten und Pufferzonen im Kanton Aargau.

Problematik

Die Asiatischen Hornissen...

  • ...ernähren sich von anderen Insekten und können so die Biodiversität beeinträchtigen.

  • ...ernähren sich auch von Honigbienen und können so die Honigproduktion beeinträchtigen.

  • ...können die Bestäubungsleistung beeinträchtigen.

  • ...besitzen einen Stachel mit dem sie stechen können. Ihr Stich ist schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als der anderer Wespenarten, ausser für Allergikerinnen und Allergiker. Die Asiatische Hornisse verhält sich dem Menschen gegenüber bisher nicht aggressiver als die Europäische Hornisse. Es wird geraten sich von Nestern fernzuhalten, da die Asiatischen Hornissen sensibel auf Annäherungen an das Nest reagieren.

Bekämpfung

Nestsuche

Die Nestsuche wird durch Imkerinnen und Imker und weitere Interessierte organisiert. Mittels Triangulation und Telemetrie (Besenderung von Hornissen) wird versucht die Nester zu lokalisieren, um sie in einem zweiten Schritt entfernen zu können.

Nestentfernung

Für die Entfernung von Nestern ist die Koordinationsstelle Neobiota zuständig. Gefundene Nester werden von Fachleuten sicher entfernt.

Informationen für Imkerinnen und Imker

Mehr zum Thema

Merkblatt "Asiatische Hornisse" - Bienengesundheitsdienst

Merkblatt "Nestsuche durch Triangulation" - Bienengesundheitsdienst