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Invasive Tierarten (Neozoen)

Asiatische Hornisse

Asiatische Hornisse im Flug.
© ApiSuisse

Die Asiatische Hornisse ist eine invasive, gebietsfremde Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt. Sie gefährdet die heimische Insektenvielfalt, insbesondere Wild- und Honigbienen.

Im Jahr 2004 wurde die Asiatische Hornisse in Südfrankreich eingeschleppt. Seither hat sich diese invasive Art in Europa und inzwischen auch in der Schweiz rasch ausgebreitet. Im Kanton Aargau wurden die ersten Funde im Jahr 2022 gemeldet.

Verbreitung im Kanton Aargau

Die AGIS Online Karte(öffnet in einem neuen Fenster) gibt eine Übersicht über die aktuelle Verbreitung der Asiatischen Hornisse im Kanton Aargau.

imagemap-area-0 Bildschirmaufnahme einer Online Karte. Darauf sieht man alle Meldungen von Asiatischen Hornissen im Kanton Aargau. Nester werden mit einem 1km orangen Radius gezeigt.

Asiatische Hornisse erkennen

Das Bild zeigt den Vergleich der invasiven Asiatischen Hornisse auf der linken mit der einheimischen, nicht invasiven Europäischen Hornisse auf der rechten Seite. Die Asiatische Hornisse ist mehrheitlich schwarz mit gelben Enden an den Beinen. Die einheimische, Europäische Hornisse ist dagegen rotbraun und hat am gelben Hinterleib schwarze Punkte oder Streifen.

Nester der Asiatischen Hornisse

Die Asiatische Hornisse baut im Frühling kleine, kugelförmige Primärnester an wettergeschützten Orten im Siedlungsgebiet. Im Sommer und Herbst zügeln sie aus Platzgründen in grössere Sekundärnester in Baumkronen.

Primärnest unter einer Tanne. © R. Diener

Primärnester sind klein und kugelförmig. Man findet sie im Frühling im Siedlungsgebiet an wettergeschützten Orten:

  • Unter Vordächern
  • An Garagen und Unterständen
  • In Hecken und Büschen

Sekundärnest in einer Baumkrone.

Sekundärnester mit bis zu 80 cm Grösse findet man im Sommer und Herbst hoch oben in Baumkronen:

  • Im Siedlungsgebiet
  • Im Wald
  • Selten an Gebäuden

Weitere Informationen

Steckbrief

Aussehen
  • schwarze Grundfärbung mit einer breiten orangen Binde am Ende des Hinterleibs
  • orange Kopfvorderseite
  • gelbe Beinenden
  • Körperlänge 17 bis 31 mm
Herkunft
  • Südostasien
Lebenszyklus
  • Frühling: Königin gründet Primärnest und beginnt Volk aufzubauen
  • Sommer: Aus Platzgründen wird Standort gewechselt und Arbeiterinnen bauen ein Sekundärnest. Königin beginnt geschlechtsreife Nachkommen zu produzieren
  • Herbst: Jungköniginnen paaren sich und verlassen das Nest. Die alte Königin inklusive restliches Volk stirbt
  • Winter: Jungköniginnen überwintern an geschütztem Ort (Bsp. Höhlen, Streuschicht, Baumhöhlen)
Ausbreitung
  • Schnell (in der Regel mehr als 8 km / Jahr)
Invasives Potential
  • Aufgrund effizientem Fortpflanzungszyklus (ein Nest kann über 300 Jungköniginnen produzieren) sehr schnelle Verbreitung
  • Wenig Druck durch Fressfeinde
  • Fehlender Abwehrmechanismus der Honigbienen

Merkblatt: Asiatische Hornisse: Allgemeine Informationen und Wissenswertes (öffnet in einem neuen Fenster)(BDG)

Problematik

  • Asiatische Hornissen füttern ihre Larven mit Insekten, darunter Wild- und Honigbienen. Ein Volk der Asiatischen Hornisse konsumiert bis zu 11 kg Insekten pro Jahr. Es muss daher bei einer weiten Verbreitung der Asiatischen Hornisse mit einer Reduktion der einheimischen Insekten- und Artenvielfalt gerechnet werden.
  • Honigbienen (Apis mellifera) sind ein wesentlicher Teil der Beute Asiatischer Hornissen. Sie jagen in der Nähe von Bienenstöcken, was dazu führt, dass die Bienen aufgrund der Bedrohung ihre Flugaktivität einstellen. Dies kann zu Einbussen in der Honigproduktion führen.
  • Die adulten Hornissen ernähren sich von zuckerhaltigen Flüssigkeiten. Bei einer weiten Verbreitung und einer grossen Häufigkeit des Vorkommens kann die Asiatische Hornisse auch zu einem Schädling im Obst- und Weinbau werden.
  • Da die Asiatische Hornisse neben den Honigbienen weitere wichtige Bestäuber (Hummeln, Schwebfliege, Wildbienen) jagt, muss längerfristig bei einem vermehrten Vorkommen von Asiatischen Hornissen mit Einbussen bei der Bestäubungsleistung ausgegangen werden.
  • Die Königinnen und Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse besitzen einen Stachel, mit dem sie stechen können. Ihr Stich ist schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als der anderer Wespenarten, ausser für Allergikerinnen und Allergiker.

Nestsuche

Die Nestsuche wird durch Imkerinnen und Imker organisiert und duchgeführt. Hornissen-Scouts bieten Unterstützung beim Einsatz von technischen Hilfsmitteln (Radiotelemetrie).

Methoden der Nestsuche:

Triangulation: Das Ziel der Triangulation ist die Eingrenzung des Gebietes, in dem das Nest vermutet wird. Im besten Fall kann das Nest mit Hilfe der Triangulation gefunden werden. Als Hilfsmittel werden Dochtgläser eingesetz, um Asiatische Hornissen anzulocken.

Anleitung Nestsuche durch Triangulation(öffnet in einem neuen Fenster) (BGD)

Aneitung Nestsuche durch Triangulation mit Dochtgläsern (öffnet in einem neuen Fenster)(BGD)

Etikette Dochtgläser (PDF, Etikette für Dochtgläser, 189 KB)

Radiotelemertrie: Nach dem Eingrenzen des Gebietes, in dem das Nest vermutet wird, kommt die Radiotelemetrie zum Einsatz. Mit Hilfe eines Senders, der einer Asiatischen Hornisse angebunden wird, kann ihr Rückflug zum Nest mit einem Empfänger verfolgt werden.

Bekämpfung

Die wirksamste Methode zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse ist die Vernichtung der Nester. Die gefundene Nester werden im Auftrag des Kantons durch professionelle Schädlingsbekämpfer nach Möglichkeit entfernt. Bei den Sekundärnestern wird es je nach Standort aufgrund von rechtlichen Bestimmungen (Einsatz von Bioziden) und der Zugänglichkeit zum Nest nicht möglich sein, jedes Sekundärnest entfernen zu können.

Es wird davon abgeraten, Fallen zur Bekämpfung der Asistischen Hornisse einzusetzen. Es gibt bisher keine wissenschaftlichen Nachweise, dass das Fangen der Asiatischen Hornisse mit Fallen deren Ausbreitung oder die Überlebenschancen der Honigbienen beeinflussen können.

Flyer und Poster Asiatische Hornisse

Flyer Asiatische Hornisse (PDF, Flyer Asiatische Hornisse, 371 KB)

Poster Asiatische Hornisse (PDF, Poster Asiatische Hornisse, 350 KB)