Smarte Dienstleistungen des Kantons Aargau
Die folgende Übersicht zeigt einige Digitalisierungsbeispiele, die im Kanton Aargau bereits realisiert beziehungsweise initiiert wurden.
Abgeschlossene Projekte
AGVE-Web-Portal
Aargauer Gerichts- und Verwaltungsentscheide (AGVE) zentral an einem Ort
Der Kanton Aargau stellt für die Rechtssuchenden seit dem 3. Januar 2022 ein neues zentrales Web-Portal zur Verfügung. Dieses enthält die wegleitenden sowie zahlreiche weitere Entscheide des Aargauischen Obergerichts und des Spezialverwaltungsgerichts sowie des Regierungsrats und der kantonalen Verwaltung ab dem Jahr 2000.
Das AGVE-Web-Portal stellt eine Erweiterung der bisherigen Sammlung der Aargauischen Gerichts- und Verwaltungsentscheide dar, in der bislang einzig die wegleitenden Entscheide des Obergerichts, des Spezialverwaltungs-gerichts sowie des Regierungsrats und der kantonalen Verwaltung publiziert wurden. Neu werden zusätzlich zahlreiche weitere Entscheide der genannten Behörden veröffentlicht. Zudem wird die Publikation in gesteigertem Rhythmus, zeitnah zur Urteilseröffnung, erfolgen. In das Portal integriert finden sich zudem die Systematische Sammlung des Aargauischen Rechts (SAR) und die Aargauische Gesetzessammlung (AGS).
Bedienung der Web-Applikation ist intuitiv
Die Entscheide im Web-Portal sind barrierefrei aufbereitet und auf der kantonalen Homepage einsehbar (www.ag.ch/agve). Die Rechtssuchenden haben die Möglichkeit, über die Suchfunktion innerhalb der AGVE chronologisch, nach Gesetzesartikel oder über die Volltextsuche zu recherchieren. Treffer werden nach Relevanz geordnet, und die anonymisierten Entscheide können als PDF-Datei heruntergeladen werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, mittels kostenlosem Newsletter über neu publizierte Entscheide informiert zu werden.
Mit dem modernen AGVE-Web-Portal wird der Öffentlichkeit ein grosser Teil der gerichtlichen Arbeit zeitnah zugänglich und bekannt gemacht.
Amtsblatt 4.0
Online-Plattform kantonales Amtsblatt
Das Amtsblatt des Kantons Aargau ist voll digitalisiert. Seit 1. Juli 2019 steht den Nutzerinnen und Nutzern neu auch eine leistungsstarke Such- und Recherchefunktion zur Verfügung, die Darstellung wurde für alle Endgeräte optimiert. Weiter gibt es für die Erfassung und Publikation von Inhalten verschiedene Vereinfachungen und Verbesserungen.
App für die Ranger am Hallwylersee
Ein erfolgreiches SmartAargau-Projekt der Abteilung Landschaft und Gewässer
Die Ranger am Hallwylersee sind in erster Linie zur Aufsicht und zur Information da. Sie schauen, was die Menschen am See machen, geben Auskunft über die Natur und beobachten Tiere und Tierbestände (Monitoring). 2022 entstand in der Abteilung Landschaft und Gewässer des kantonalen Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) die Idee, dass man den Rangerdienst am Hallwylersee mit einer Applikation auf einem Tablet unterstützen könnte.
Heute ist man so weit, dass die Ranger ihre gesamten Begehungen, ihre Inventarisierungen, ihre Exkursionen, usw. komplett digital verwalten können. Papier wurde im Prozess komplett abgelöst: Was zuvor eine dicke Mappe war, die die Ranger mit sich herumtrugen, ist heute nur noch ein handliches Tablet. Mit dem neuen System können alle Vorkommnisse und Beobachtungen sehr flexibel und schnell am richtigen Ort abgelegt werden. Zustäzlich kann man die Einträge direkt und ganz einfach mit Fotos, Filmen, Text und sogar Sprachaufnahmen versehen. Alle diese Daten sind auf einem Server gespeichert, sodass nichts verloren geht.
Obwohl der Rahmenprozess mit den Begehungen, usw. natürlich derselbe geblieben ist, sagt Ranger Peter Wyss: "Im Vergleich zu früher ist es wie Tag und Nacht."
Digitaler Kompetenz-Check
Selbstbeurteilung digitaler Kompetenzen
Mit dem digitalen Kompetenzcheck können sich die Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung mit Hilfe eines Online-Fragebogens einen Überblick über die eigenen digitalen Kompetenzen verschaffen. Basierend auf den Ergebnissen werden den Teilnehmenden Vorschläge gemacht, wie sie diese Kompetenzen stärken oder zielführend entwickeln können. Der digitale Kompetenzcheck dauert ca. 20 Minuten, kann auf Abteilungs-, Departements- und Kantonsebene ausgewertet werden und zeigt mögliche Massnahmen für die Personalentwicklung auf.
Digital Meeting
Digitale Regierungsratssitzungen
Mit dem Projekt "Digital Meeting" wird die Digitalisierung von Sitzungen der Konferenz der Generalsekretärinnen und Generalsekretäre (GSK) sowie des Regierungsrats umgesetzt. Damit wird jeweils der gesamte Sitzungsprozess, das heisst die Bereitstellung der Unterlagen, die Vorbereitung sowie die Durchführung und Nachbearbeitung einer Sitzung vollständig elektronisch und damit papier- und medienbruchfrei ermöglicht. Die technische Umsetzung dieses Vorhabens erfolgt mittels einer "Web-App"-Lösung. Darunter wird ein eigenständiges Browserportal verstanden, das auf der in der kantonalen Verwaltung flächendeckend eingesetzten Anwendung für die elektronische Geschäftsverwaltung "iGEKO" aufbaut. Seit März 2020 steht die Applikation für die Generalsekretärenkonferenz im operativen Einsatz und seit Mai 2021 ebenfalls den Departementen für die Vorbereitung der Regierungsratssitzungen zur Verfügung. Die Departemente werden bei der Einführung durch das Projektteam und mittels Austauschplattformen begleitet. Im Nachgang zur Einführung bei den Regierungsratssitzungen steht die Lösung für die Nutzung in weiteren Sitzungsprozessen bereit.
eAnhörungen
Digitale öffentliche Anhörungen
Der Kanton Aargau führt regelmässig Anhörungen durch. Damit wird die Mitwirkung von Parteien, Interessensgruppen und der Öffentlichkeit bei Erlassen sichergestellt. Seit Ende September 2020 führt der Kanton Aargau öffentliche Anhörungen mehrheitlich als eAnhörungen durch. Das Beantworten des Anhörungsfragebogens erfolgt vollständig digital und ist in "Mein Konto" (Bürgerkonto des Kantons Aargau) integriert.
E-Dossier Asylunterbringung
Elektronische Dossiers im Asylbereich
Die Unterabteilung Asyl hält mit der digitalen Entwicklung Schritt und kann schneller auf allfällige Veränderungen im Umfeld reagieren. Die digitale Sicherung der Daten ist besser vor Verlust geschützt als ein Papierarchiv und ortsunabhängiger Zugriff auf sämtliche Dossiers ist möglich. Auch die Gemeinden profitieren, indem sie beim Zuständigkeitswechsel von der Verwaltung direkt mit den elektronischen Dossiers/Unterlagen bedient werden.
eKlientenadministration SHW (ELWIS)
Fachapplikation CONNET
Der Name des Projekts setzt sich zusammen aus Einrichtungen, Leistungen und Klienten, Web-Interface, SAP.
Einrichtungen im Behindertenbetreuungsbereich können ihre Kernprozesse wie Klienten-Aufnahme, Datenbewirtschaftung, Leistungsabgeltung und Leistungsvereinbarung strukturiert, effizienter und fehlerfreier abwickeln und dem Kanton übermitteln. Mit dem Go-Live der Fachapplikation CONNET am 11. Januar 2021 und der Verarbeitung der ersten Abrechnungen am 1. Februar 2021 ist das Digitalisierungsprojekt erfolgreich umgesetzt.
Einblick in das Projekt ELWIS und die Fachapplikation CONNET
Elektronische Projekteingaben Zivilschutzräume
Zisoft Web
Baugesuche und Baubeginn werden durch die Bauverwaltung einer Gemeinde ins Gebäude- und Wohnregister (GWR) sowie im eBau Aargau erfasst und über eine Schnittstelle der zentralen Datenbank Zivilschutz (Zisoft Web) beim Kanton übermittelt. Mit dieser Optimierung wird die heute doppelte Eingabe – bei den Gemeinden und beim Kanton – eliminiert und Fehlerquellen reduziert.
ePlanung
Der digitale Service für das papierlose Vorprüfungs- und Genehmigungsverfahren in der Nutzungsplanung
ePlanung ist ein digitaler Service der Abteilung Raumentwicklung. Damit können Gemeinden die Planungsgeschäfte und alle zu den Planungen gehörenden Dokumente formularbasiert erfassen und an den Kanton übermitteln. Die kantonalen Stellungnahmen, die abschliessenden Vorprüfungsberichte und die Genehmigungsbeschlüsse des Kantons werden ebenfalls in ePlanung zugestellt (inkl. E-Mail-Benachrichtigungen).
ePolice
Digitalisierung von Verwaltungsprozessen der Polizei
Mit der Online-Plattform Suisse ePolice können Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Aargau Diebstähle einfach und bequem online erfassen. So können Anzeigen rund um die Uhr und ortsunabhängig bei der Polizei gemacht werden.
E-Rechnungen
Umsetzung Projekt ELBA mit Einführung E-Rechnungen Kreditoren
Rechnungsstellende können seit dem 1. April 2019 ihre Rechnungen elektronisch an den Kanton Aargau übermitteln, ohne ihre Rechnung zu drucken oder mit der Post zu senden. Das neue System ELBA (elektronische Belegführung und Archivierung) ermöglicht eine medienbruchfreie Verarbeitung, Verbuchung und Archivierung dieser Rechnungen. Rechnungsstellende profitieren damit von einer papierlosen und portofreien Zustellung.
eUmzug
Umzug online melden
Einwohnerinnen und Einwohner sowie Neuzuziehende können sich seit August 2017 rund um die Uhr bequem online an-, ab- und ummelden. Der Kanton Aargau und weitere Kantone haben sich zum Verbund eUmzug Schweiz zusammengeschlossen und bieten eine gemeinsame Lösung für die online Adressänderung an.
Erfassung Schutzraumeigentümer
Zisoft Web
Die Bauverwaltung einer Gemeinde verknüpft im Gebäude- und Wohnregister (GWR) die Schutzräume mit den dazugehörigen Objekten respektive Eigentümern aus dem Grundbuchamt bzw. nimmt Mutationen vor. Via Schnittstelle werden die Daten bzw. Mutationen in die zentrale Datenbank Zivilschutz (Zisoft Web) beim Kanton übermittelt. Mit dieser Optimierung wird die heute doppelte Eingabe – bei den Gemeinden und beim Kanton – eliminiert und Fehlerquellen reduziert.
GRAGnet 3.0
Single Point of Information für Grossratsmitglieder
GRAGnet 3.0 ist eine auf die Bedürfnisse des Grossen Rats und seiner Kommissionen angepasste und weiterentwickelte Version von Digital Meeting. Den Grossrats- und Kommissionsmitgliedern werden sämtliche Sitzungsakten auf der Plattform Digital Meeting zugänglich gemacht. Der digitale Arbeitsplatz GRAGnet 3.0 erleichtert die Arbeit der Milizpolitikerinnen und Milizpolitiker, während seitens des Parlamentsdiensts durch den Abbau von zuvor bestehenden Medienbrüchen die Arbeitsprozesse effizienter gestaltet werden konnten.
Für die Grossratsmitglieder als Volksvertreterinnen und -vertreter ergeben sich Verbesserungen in Bezug auf das digitale Arbeiten. Durch die Schaffung eines Single Point of Information wurde die parlamentarische Arbeit erleichtert. Insgesamt wurde das Informationsmanagement vereinfacht, weil mit GRAGnet 3.0 die Möglichkeit besteht, eigene Notizen in Dokumenten vorzunehmen. Alles ist in einem Tool möglich. Mit GRAGnet 3.0 werden im Parlamentsdienst Medienbrüche reduziert und in der Datenbank iGEKO bereits vorhandene Daten besser genutzt. Durch die Steigerung der Attraktivität des digitalen Angebots konnte ausserdem mit einer weiteren Reduktion der Porto- und Druckkosten gerechnet werden. Das Sitzungstool GRAGnet 3.0 kann auch durch die Mitglieder des Regierungsrats sowie Verwaltungsvertreterinnen und -vertreter zur Sitzungsvorbereitung (Kommissionen, Grossrats-Plenum) genutzt werden.
JUST-VU
Juristische Steuern – Veranlagungsunterstützung
Das Kantonale Steueramt leitet den Vollzug der kantonalen und eidgenössischen Steuergesetze. Für die Veranlagung und den Steuerbezug der juristischen Personen ist es direkt zuständig. Für die Aufgabenerfüllung sind zweckmässige, effiziente und sichere Werkzeuge bereitzustellen. Das bestehende Tool zur Unterstützung der Veranlagungstätigkeit ist aufgrund seines Alters und der Abhängigkeit mit der Windows-Umgebung nicht ausbaufähig. Einerseits erfüllt es die von der Wirtschaft geforderten Ansprüche an eine digitale Steuererklärung für juristische Personen nicht. Andererseits können damit auch die Veranlagungsprozesse im Kantonalen Steueramt nicht modernisiert und digitalisiert werden. Mit der Realisierung des Projekts JUST-VU (Juristische Steuern – Veranlagungsunterstützung) können der Vollzug für die nächsten Jahre wirkungsvoll unterstützt, die SV17 fristgerecht umgesetzt, die Prozesse weiter automatisiert und digitalisiert sowie die Steuerpflichtigen mit der online Steuererklärung beim Ausfüllen und Einreichen der Steuererklärung unterstützt werden. Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag an die Modernisierung der Prozesse und der Verwaltungsarbeit. Zudem bietet die neue Applikation die Basis für weitere Entwicklungsschritte im Veranlagungsverfahren der juristischen Personen.
Lehrbetriebsportal
Digitale Dienstleistungen rund um die Lehrstelle
Für Prozesse zwischen Lehrbetrieb, Berufsbildenden und Kantonsverwaltung gibt es eine zentrale Lösung. Das interkantonale Lehrbetriebsportal verbindet die bestehenden Online-Prozesse (Lehrstellenausschreibung und Lehrvertrags-Erstellung) und alle weiteren Geschäftsprozesse rund um die Lehrvertragsadministration sowie subsummiert die Administration der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner. Aktuell verfügbare Dienstleitungen umfassen das Verwalten von Lehrstellen und Schnupperlehren im LENA, Lehrvertrag einreichen, aktuelle Lehrverhältnisse anzeigen und Lehrbetriebsadresse mutieren. Die Dienstleistungen werden laufend ergänzt.
Smart Service Portal
Ein Zugang, ein gemeinsames Portal
Kanton und Gemeinden schaffen ein gemeinsames Angebot für Einwohnerinnen und Einwohner, Unternehmen, Organisationen, Vereine usw., um digitale Dienstleistungen der öffentlichen Hand möglichst einfach, effizient und mit niederschwelligem Zugang nutzen zu können. Das neue Portal kann direkt über www.ag.ch/smartserviceportal oder über die Webseiten der mitmachenden 167 Gemeinden genutzt werden. Es wird in den nächsten Jahren fortlaufend ausgebaut und optimiert.
Sportfonds-Gesuchsportal
Fachapplikation Gesuche Swisslos-Sportfonds
Die Erfassung, Bearbeitung und Auszahlung von Beitragsgesuchen aus dem Swisslos-Sportfonds werden dank dem Online-Portal erleichtert und wo möglich automatisiert. Medienbrüche gibt es noch, wenn der Regierungsrat aufgrund der Beitragshöhe über das Gesuch entscheidet. Das Gesuchsportal wird ebenfalls erfolgreich bei den Swisslos-Gesuchen Kultur und vollständig medienbruchfrei beim Aargauer Kuratorium umgesetzt.
Stipendienportal
Neues Stipendienportal gefällt
Seit dem 1. Juli 2021 ist das neue Stipendienportal online. Ein Stipendiengesuch kann nun vollständig digital eingereicht und künftig auch der Bearbeitungsstand abgerufen werden. Die ersten Reaktionen sind sehr positiv. Dem Gesuchportal wird eine grosse Benutzerfreundlichkeit attestiert.
Die Sektion Stipendien hat bereits mit der Einführung von easySTIP (elektronische Gesucheinreichung) im Sommer 2017 einen ersten Schritt Richtung Digitalisierung unternommen. 2019 wurden alle Dossier der Bewerber digitalisiert und es werden seit diesem Zeitpunkt keine physischen Dossiers mehr geführt. Im Rahmen von SmartAargau werden nun auch alle Informatikanwendungen für Ausbildungsförderung konsequent weiterentwickelt und optimiert.
Die Kunden im Fokus
Das neue Stipendienportal soll insbesondere Gesuchstellenden einen Mehrwert bieten. Nutzende wurden mittels Umfrage ins Projekt einbezogen. Das Stipendienportal wurde entsprechend bedürfnisorientiert entwickelt.
Eine besondere Herausforderung war dabei der Miteinbezug von bevollmächtigten Personen in den Gesuchsprozess, wenn die Person in Ausbildung noch unter 18 Jahre alt ist. Was früher in einer Unterschrift der bevollmächtigten Person mündete, muss im Stipendienportal über Berechtigungen gelöst werden. Dass dafür alle Personen ein kantonales "Mein Konto"-Login benötigen, führte anfänglich zu grösserem Supportbedarf. Dank eines Erklärvideos und zielgruppenspezifischen Anleitungen konnten viele Anfragen aber abgefangen werden.
Auch wenn der Kunde im Fokus steht, resultieren daraus auch Erleichterungen für die Sektion Stipendien selber.
Laufende Weiterentwicklung
Das Stipendienportal wird kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt. Die Bedürfnisse der User werden damit miteinbezogen. Dafür ist eine weitere Kundenumfrage geplant. Ziel ist es, dass die Kommunikation zwischen der Sektion Stipendien und den Nutzern künftig ausschliesslich über das Portal erfolgt.
Durch die Einführung des Stipendienportals wird die Sektion Stipendien die Gesuche effizienter bearbeiten können sowie die Kommunikation zwischen Gesuchstellenden und der Verwaltung verbessert und vereinfacht.
Vereinfachung Prozess Swisslos-Fonds
Gesuchseingabe, Gesuchsbearbeitung, Kommunikation zwischen Verwaltung und Kunden
Der Prozess Swisslos-Fonds (Gesuchseingabe, Gesuchsbearbeitung, Kommunikation zwischen Verwaltung und Kunden) wurde vereinfacht und digitalisiert. Für die Kunden wurde die Gesucheingabe vereinfacht, indem sämtliche Informationen rund um den Swisslos-Fonds gebündelt und verständlich aufzufinden sind. Mittels Online-Portal, können die Gesuche elektronisch eingegeben werden und eine einfache Kommunikation zwischen Verwaltung und Kunden wird ermöglicht. Die optimierten verwaltungsinternen Prozesse führen zu kürzeren Bearbeitungszeiten.
Voicebot
Voicebot im Strassenverkehrsamt
Beim Strassenverkehrsamt sind 2018 rund 260'000 Telefonanrufe eingegangen. Eine Analyse der Frageinhalte zeigte, dass ein Grossteil der Anfragen (ca. 60-70 Prozent) einfachen Inhalts sind. Diese Standardfragen können mit einer Anrufabwicklung durch den Einsatz eines Voicebots automatisiert abgearbeitet und beantwortet werden. Durch die Erhöhung des Service-Levels sowie der Erreichbarkeit rund um die Uhr konnte eine Erhöhung der Kundenzufriedenheit erreicht werden. Auch die Mitarbeiterzufriedenheit stieg aufgrund der Entlastung.
Der Voicebot ist seit März 2021 in Betrieb.
X-Plikator5000
Gewinnerprojekt der civicChallenge 2020
Im Asylbereich sprechen viele Menschen nur ihre Muttersprache oder sind Analphabeten. Wenn sie einen Antrag auf Asyl stellen wollen, führt dies bei Antragstellenden und Behörden zu grossen Herausforderungen, denn viele Informationen sind schriftlich festgehalten, und Verständnisprobleme können in diesem sensiblen Bereich weitreichende Konsequenzen haben. Mit dem X-Plikator5000 erhalten Menschen aus dem Asylbereich Zugang zu Erklärvideos über Asyl und Rückkehr in 16 Sprachen. Aktuell sind die Sprachen Amharisch, Arabisch, Dari, Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch, Georgisch, Kurmanci, Somalisch, Sorani, Tamilisch, Tibetisch, Tigrinya, Türkisch und Urdu verfügbar. Die Videos können via Startseite oder QR-Code aufgerufen werden.
Die Website richtet sich auch an Behörden, Fach- und Beratungsstellen, Schlüsselpersonen, Migrantenorganisationen oder andere Vereine und Personen, die in ihrer täglichen Arbeit mit Fragen zu Asyl und Rückkehr zu tun haben. Das Projekt X-Plikator5000 wurde vom Amt für Migration und Integration des Kantons Aargau realisiert.
Laufende Projekte
Archäologische Fundstellenkarte
Optimierung zur Effizienzsteigerung bei der Bearbeitung von Baugesuchen und Raumplanungsvorhaben
Der Öffentlichkeit soll eine umfassende Datengrundlage zu den archäologischen Fundstellen im Kanton Aargau zur Verfügung stehen. Sie ermöglicht selbständige Abklärungen zu archäologischen Fundstellen, z.B. beim beabsichtigten Kauf eines Grundstücks. Sie gewährleistet Planungssicherheit und ist eine aktuelle Informationsquelle zur (Prä-)Historie des Kantons.
Den Planungsbehörden in der kantonalen Verwaltung soll eine vollständige und präzise Datengrundlage zu den archäologischen Fundstellen im Kanton Aargau zur Verfügung stehen. Sie ist Grundlage für die Beurteilung von Baugesuchen sowie Raumplanungsvorhaben, bietet Planungs- sowie Rechtssicherheit und orientiert darüber, wo ein Einbezug der Kantonsarchäologie nötig ist.
Der Wissenschaft soll eine umfassende Datengrundlage zu den archäologischen Fundstellen im Kanton Aargau zur Verfügung stehen. Die vollständig aufgearbeiteten und erfassten archäologischen Informationen ermöglichen eine rasche, ressourcenschonende Bereitstellung von Daten.
Building Information Modeling (BIM)
Digitalisierung im Bauwesen
Seit 2017 setzt sich die Abteilung Tiefbau des Kantons Aargau intensiv mit der Digitalisierung im Bauwesen, meist mit Building Information Modeling (BIM) umschrieben, auseinander. Bei BIM geht es aber nicht nur um die Digitalisierung bestehender Prozesse. Eine Planung, die auf BIM basiert, erfordert in vielerlei Hinsicht Anpassungen, da sie in zahlreiche Grundlagen, Prozesse und Strukturen eingreift. Um der komplexen Thematik gerecht zu werden, wurde ein Strategiepapier erarbeitet.
BIM-Strategie und erste Projekte der Abteilung Tiefbau
Die Abteilung Tiefbau sieht in der Digitalisierung eine Chance, auf die wachsenden Anforderungen besser reagieren zu können. Wesentlich ist, dass der gesamte Lebenszyklus der Bauwerke betrachtet und berücksichtigt wird. Die Abteilung Tiefbau nimmt die Herausforderungen durch BIM an und geht sie sowohl strategisch als auch mit gezielten Aktivitäten an. So wurden erste Pilotprojekte bereits 2020 initiiert. Standardmässig eingesetzt werden soll BIM ab 2025 bei allen neu startenden Projekten.
Digitales Leistungsangebot des Strassenverkehrsamts
Verkehrsexperten-App, Zulassungs-App, VoiceBot
Das Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau (StVA) nutzt die Chancen der digitalen Transformation, um der Bevölkerung und der Wirtschaft seine Dienstleistungen zunehmend in elektronischer Form anbieten zu können. Digitale Lösungen werden von den Kundinnen und Kunden des Strassenverkehrsamtes erwartet, wobei der Nutzen und die Einfachheit in der Anwendung zentrale Erfolgsfaktoren darstellen.
Die bereits eingeführte digitale Erfassung der Daten bei Fahrzeugprüfungen (Verkehrsexperten-App) hat sich gut bewährt. Mit dem neuen elektronischen Reparaturbestätigungsverfahren (eRBV) kann die Behebung von bei der Fahrzeugprüfung festgestellten Mängeln elektronisch durch den berechtigten Garagenbetrieb bestätigt werden. Die Entwicklung ist mittlerweile abgeschlossen. Die Prozess-Optimierungsmöglichkeiten durch die digitalen Abläufe im Bereich Fahrzeug- und Führerprüfungen werden zusätzlich im laufenden Projekt «Sanierung Prüfhalle» berücksichtigt und mögliche sowie notwendige Anpassungen der Infrastruktur vorgenommen.
Die Zulassungs-App (digitale Abwicklung von Halterwechseln von Fahrzeugen) wurde 2020 eingeführt. 2021 wird die Zulassungs-App auf die Zulassung von Neufahrzeugen inklusive Wechselschildzulassungen ausgeweitet. Da eine Zulassung in der Regel einen Versicherungsnachweis benötigt, wird die Möglichkeit geschaffen, das Vorhandensein eines Versicherungsnachweises durch Kundinnen und Kunden auf einer Plattform überprüfen zu lassen. Damit kann die unnötige Fahrt zum Strassenverkehrsamt oder ein telefonisches Nachfragen verhindert werden.
Mit VoiceBot können häufig gestellte Fragen automatisiert beantworten werden. Die Testphase des VoiceBot ist abgeschlossen. Seit Juli 2021 wird der VoiceBot offiziell als Überlaufventil für Telefonanrufe in der Warteschleife eingesetzt. Erste Auswertungen zeigen, dass rund 20 Prozent der Kundinnen und Kunden, die sich in der Telefonwarteschleife befinden, das Angebot des VoiceBots in Anspruch nehmen.
Weitere Vorhaben werden in den nächsten Jahren umgesetzt. So wird zum Beispiel geplant, eine Software zu beschaffen, welche die medienbruchfreie Verarbeitung der Polizeirapporte erlauben wird. Für die digitale Transformation beim Strassenverkehrsamt wurde vom Grossen Rat ein Rahmenkredit "Digitalisierung Strassenverkehrsamt" im Umfang von 2,2 Millionen Franken bewilligt (GRB 2020-1804 vom 16. Juni 2020).
Digitaler Offerten-Prozess ÖV-Angebot
Digitalisierung und Automatisierung der Offerten-Einholung und Bewirtschaftung des öV-Angebots
Der öffentliche Verkehr (öV) ist ein Grundpfeiler der Schweiz und spielt eine unbestrittene Rolle für die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben. Der Kanton Aargau verfügt über ein dichtes und stetig wachsendes öV-Netzwerk und ist einer der grössten Auftraggeber bei PostAuto AG sowie der zweitgrösste bei SBB Regionalverkehr. Die steigenden Anforderungen an die Branche resultieren aus dem starken Wachstum der Nachfrage bei begrenztem Raum. Ein deutlicher Trend zu mehr digitalen Lösungen ist im öV erkennbar, insbesondere im Offertprozess, der ein zentraler Bestandteil des Bestellverfahrens ist. Die Digitalisierung dieses Prozesses ist unerlässlich, um zukunftsfähige Lösungen zu schaffen und Ressourcen freizusetzen, um der steigenden Komplexität gerecht zu werden.
Doppelte Dateneingaben entfallen, was zu mehr Flexibilität bei Änderungen führt und eine bessere Abstimmung zwischen den Unternehmen und den Bestellern ermöglicht.
Bevölkerungszuwachs, zusammen mit Veränderungen in der Altersstruktur, wird das Mobilitätsverhalten verändern und die Bedeutung des öVs weiter steigern. In den nächsten zwanzig Jahren wird die Anzahl der im öV gefahrenen Personenkilometer in der Schweiz voraussichtlich um durchschnittlich fünfzig Prozent zunehmen. Die Digitalisierung im Offertprozess öV-Angebot trägt dazu bei, den steigenden Anforderungen der Bevölkerung an den öV besser gerecht zu werden.
Die Einführung ist per Frühling 2026 geplant.
Digitalisierung im Bildungsbereich
Möglichkeiten der Digitalisierung im Bildungsbereich nutzen
Im Rahmen des Entwicklungsschwerpunkts "Möglichkeiten der Digitalisierung im Bildungsbereich nutzen" werden verschiedene Massnahmen zur Unterstützung von Schulen und Gemeinden bei der Förderung der Digitalisierung im Bildungsbereich initiiert. Die Erkenntnisse aus einem Projekt, in welchem der Beitritt zu Edulog, der Föderation der Identitätsdienste im Bildungsraum Schweiz, geprüft wurde, führen zu einem weiteren Vorhaben. Darin wird ermittelt, inwieweit die zwei Ziele "Anbindung aller Aargauer Volksschulen an Edulog" und "eine digitale Bildungsidentität für die gesamte schulische Laufbahn" über eine kantonal einheitliche Schuladministrationslösung optimal erreicht werden können. 2021 und 2022 werden unter Einbezug verschiedener Volksschulen die Möglichkeiten und Voraussetzungen für eine solche Lösung geklärt. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse wird 2022 über den Projektauftrag und das weitere Vorgehen betreffend eine kantonale Bildungsidentität entschieden.
Digitalisierung im Migrationsamt
Digitalisierung der Meldungen im Ausländerwesen
Das Projekt zur Abschaffung der formularbasierten Papiermeldungen im Ausländerwesen hat zum Ziel, Meldeflüsse zwischen Gemeinden und Migrationsamt bis 2023 zu digitalisieren. Dies führt beim Migrationsamt und bei den Gemeinden zu einer Effizienzsteigerung und schnelleren Verarbeitungen der Mutationen.
- Einwohnerkontrollen müssen keine manuellen Mutationsmeldungen mehr ans MIKA weiterleiten
- Keine Anpassungen an den Fachsoftwarelösungen der EWK nötig
- Schnellere Durchlaufzeiten der Verfahren und damit schnellere Ausweiserstellung
- Steigerung der Datenqualität durch medienbruchfreien Transport und Verarbeitung der Daten
- Steigerung der Datenqualität
- Das MIKA muss keine manuellen Mutationsmeldungen mehr verarbeiten
Digitalisierungs- und Applikationsstrategie (DuAS) im Steuerwesen
DuAS im Steuerwesen
Das Kantonale Steueramt (KStA) will die Chancen der digitalen Transformation nutzen und der Bevölkerung und den Unternehmen medienbruchfreie und digitale Dienstleistungen zur Abwicklung des Steuerwesens anbieten. Dazu wurde eine Digitalisierungs- und Applikationsstrategie (DuAS) für die kommenden Jahre ausgearbeitet. Mit den definierten Zielbildern und den initiierten Umsetzungsprojekten soll die Digitale Transformation des Steuerwesens in den Jahren 2021 bis 2025 vorangetrieben werden. Für die Umsetzung der Strategie wurden zwei Arbeitspakete definiert:
- Die Ausarbeitung von Grundlagen in den Bereichen Datenmanagement, Prozessoptimierung und Evaluation neuer Methoden und Techniken für die Unterstützung der Digitalen Transformation
- Die Bereitstellung von digitalen Dienstleistungen (eServices) für die Steuerkundinnen und -kunden
Das Steuerwesen ist eine Verbundaufgabe von Kanton und Gemeinden. Neue Methoden und Techniken können nur gemeinsam evaluiert und über die Staatsebenen hinweg effizient eingesetzt werden. Das Projekt wird daher in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden umgesetzt.
eBau Aargau
Elektronischer Baubewilligungsprozess
Mit eBau Aargau schafft der Kanton eine benutzerfreundliche, medienbruchfreie elektronische Dienstleistung, welche sowohl den Gesuchstellenden, als auch den Gemeinden und dem Kanton einen Mehrwert bringt. Mit der neuen Applikation können Baugesuche mit allen notwendigen Unterlagen digital erfasst und an die zuständige Gemeinde zur Prüfung übermittelt werden. Die weiteren Arbeitsschritte im Baubewilligungsprozess kann die Gemeinde in der E-Government-Lösung abwickeln. Mittels eCH-Schnittstelle können künftig Gemeinden mit eigener Bauverwaltungslösung angeschlossen werden. Der Kanton bietet für Gemeindemitarbeitende Schulungen an.
Wissensmanagement Gemeinden-Kanton
Zweijähriges Pilotprojekt seit Januar 2022
Bei der Gemeindeabteilung gehen in den Fachbereichen Finanzen und Recht rund 3'000 Anfragen pro Jahr, beim kantonalen Sozialamt mehrere Hundert Anfragen ein. Das gefragte Wissen ist häufig dokumentiert und öffentlich zugänglich, aber schwer auffindbar. Seit Januar 2022 steht den Gemeindemitarbeitenden neu eine moderne Wissensplattform zur Verfügung.
KI-Wissensplattformen sind bereits in Unternehmen im privaten Sektor im Einsatz. Die Gemeindeabteilung und das kantonale Sozialamt des Kantons Aargau gehören zu den ersten Nutzern des öffentlichen Sektors.
In einem ersten Schritt erhielten ab Januar 2022 die Gemeindekanzleien, die kommunalen Finanzabteilungen und Sozialdienste für eine zweijährige Pilotphase Zugriff auf die Wissensdatenbank. Nach Abschluss der Pilotphase gilt es zu prüfen, ob weitere kantonale Abteilungen die Anfragen der Gemeinden über die WPG abwickeln wollen.