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Ausstellungen

Neue Funde oder Forschungsergebnisse zeigt die Kantonsarchäologie in der Vitrine Aktuell, in Pop-Ausstellungen oder in Kooperation mit Museen

Vitrine Aktuell

Thema der alljährlich wechselnden Ausstellung im Vindonissa Museum sind aktuelle Grabungen, aussergewöhnliche Funde oder neue Forschungsergebnisse.

In Stein gemeisselt. Grabsteine aus Vindonissa – real und digital

Schrägansicht einer römischen Inschrift.
Visualisierung Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Römische Steininschriften gehören zu den wichtigsten Quellen für die Rekonstruktion der Geschichte von Vindonissa. Die in Stein gemeisselten Buchstaben nennen Namen von Kaisern, Legionskommandanten und Menschen, die vor 2000 Jahren hier gelebt haben. Insbesondere Grabinschriften sind sprechende Steine, denn sie nennen uns Namen, Herkunft und manchmal gar den Dienstgrad der Verstorbenen.

Die Vitrine AKTUELL zeigt ausgewählte Grabsteine aus Vindonissa und bringt uns die Soldaten näher, für die sie errichtet wurden. Erzählt wird aber auch das Schicksal dieser Grabinschriften selbst. Denn ob sich Inschriften aus römischer Zeit bis heute erhalten haben, ist oft eine Frage des Zufalls. Das Steinmaterial wurde gerne als Baumaterial wiederverwendet oder zu Mörtel verbrannt.

Ein ganz besonderes Erlebnis ist die dreidimensionale Visualisierung, die drei Grabsteine mit Augmented Reality in Originalgrösse ins Museum holt.

Hinweis:Vitrine Aktuell im Vindonissa Museum

Die Ausstellung dauert vom 21. November 2024 bis im November 2025.

Archiv Vitrine Aktuell

Handel und Handwerk vor 3500 Jahren

Handel und Handwerk vor 3500 Jahren

Verschiedene grünlich verfärbte Bronzeobjekte.
Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell November 2023 bis November 2024

Am Fuss des Kestenbergs in Möriken-Wildegg untersuchte die Kantonsarchäologie in einer Rettungsgrabung 2021 und 2022 Teile eines bronzezeitlichen Dorfes. Es kamen unerwartet viele Metallobjekte zum Vorschein. Sie erlauben Rückschlüsse auf Handwerk und Handel. Wo die Rohstoffe möglicherweise herkamen, wie man sie verarbeitete und was man daraus fertigte, zeigt die Ausstellung in der Vitrine Aktuell.

Hot oder Schrott?

Hot oder Schrott? Mit dem Detektor in die Vergangenheit

Vier Freiwillige mit einem Metalldetektor auf einem Feld im Einsatz.
Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell 2022 bis November 2023

Auf Feldern und Wiesen sammelte sich über die Jahrhunderte jede Menge Zivilisationsschrott an. Angefangen bei Aludosen, über Musketenkugeln bis zu seltenen keltischen Münzen ist alles dabei. Im Auftrag der Kantonsarchäologie Aargau sind freiwillige Detektorgänger unterwegs und bergen diese Metallobjekte.

Nur ein kleiner Teil davon ist von archäologischem Interesse. Dieser eröffnet uns jedoch neue Einblicke in die Vergangenheit. So werden neue Fundstellen entdeckt, alte Fundmeldungen bestätigt oder widerlegt. Dank diesem Erkenntnisgewinn tragen die Freiwilligen zum Schutz des archäologischen Erbes bei.

Erstmals wurden Preziosen und Kuriosa aus der Tätigkeit der Freiwilligen aus fünf Jahren Freiwilligenprogramm präsentiert.

Verbrannt und verschüttet

Verbrannt und verschüttet − ein frühneuzeitliches Hausinventar aus Wallbach

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell November 2021 bis November 2022

Im Frühjahr 2019 begleitete die Kantonsarchäologe den Abbruch eines Bauernhauses an der Rheinstrasse in Wallbach. Dabei wurde man auf eine Brandschicht aufmerksam, die reichlich Holzkohle, Asche und Fachwerklehm enthielt. Im weiteren Fortgang der Ausgrabungen kam ein Keller zutage. Vermutlich stand an dieser Stelle in der frühen Neuzeit um 1600 ein Gebäude. Bei einem Brand stürzten seine Überreste mitsamt dem Hausrat in den Keller.

Durch den Brand entstand eine Momentaufnahme der Ausstattung eines Wohnhauses. Sie ermöglicht uns einen kleinen Einblick ins Alltagsleben im Fricktal um das Jahr 1600.

Andrea Winkler Autorin Projektarbeit "Wallbach-Rheinstrasse. Untersuchung eines frühneuzeitlichen Hausinventars"

Im Brandschutt lagen keine Ziegel, was darauf hindeutet, dass das Haus beispielsweise mit Stroh gedeckt war. Ausserdem fanden sich zahlreiche Kachelfragmente, die einst zu einem Kachelofen gehörten. Darunter gibt es auch einige herausragende Ofenkacheln mit personifizierten Darstellungen von Tugenden.

Als Zeugnis des täglichen Lebens kamen im Keller auch die Überreste eines verbrannten Fischernetzes zutage. Erhalten haben sich wenige Fasern und 18 Netzsenker aus Stein. Anhaltspunkte für die Datierung des Brandereignisses geben Münzen und verzierte Keramikgefässe. Demnach ereignete sich der Brand ums Jahr 1600.

Von A wie Augustus bis Z wie Zikade

Von A wie Augustus bis Z wie Zikade − neue Funde aus Vindonissa

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell November 2020 bis November 2021

Die Kantonsarchäologie Aargau führt jedes Jahr grössere und kleinere Ausgrabungen im antiken Vindonissa durch, zumeist ausgelöst durch die intensive Bautätigkeit im Raum Brugg−Windisch. Dabei kommen immer wieder aussergewöhnliche Befunde und Funde zum Vorschein, die unser Wissen zur römischen Zeit an Aare und Reuss bereichern.

Die Ausstellung zeigte von November 2020 bis November 2021 Auswahl kleiner, aber feiner Kostbarkeiten aus den letzten zehn Jahren Ausgrabungstätigkeit. Jedes dieser Objekte erzählt uns mindestens eine Geschichte aus der römischen Geschichte von Vindonissa.

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Gold, Silber, Bronze und Eisen, Glas, Ton und Halbedelstein

Aus unterschiedlichsten Materialien wurden die gezeigten Objekte gefertigt. Jeder Fund hat dabei seine eigene Geschichte: Einmal Alltagsgegenstand und zu Bruch gegangen, einmal Schmuckstück und verloren; das andere Mal wurde ein Gegenstand mit ins Grab gegeben. Allen Funden gemeinsam ist, dass sie uns heute, nach rund 2'000 Jahren im Boden, als Zeugen des vergangenen Lebens faszinieren. Es sind zugleich kleine, aber feine Mosaiksteine in unserem Bild des antiken Vindonissa.

Der Rest vom Fest

Der Rest vom Fest − eine spätbronzezeitliche Grube voller Scherben auf dem Seckeberg in Frick

Foto Kantonsarchäologie Aargau, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell November 2019 bis November 2020

Die Kantonsarchäologie Aargau zeigte in der VItrine Aktuell Gefässe, die vor rund 3000 Jahren in einer ungewöhnlichen Grube auf dem Seckeberg bei Frick deponiert worden waren. Die Grube, dicht gefüllt mit bronzezeitlicher Keramik, wurde 1997 beim Verlegen einer Gasleitung entdeckt. Untersuchungen der Kantonsarchäologie zeigten überraschend: Die Gefässe waren damals absichtlich zerschlagen, verbrannt und der Erde übergeben worden. Es sind die Überreste eines Festmahls, das vor rund 3500 Jahren auf dem Fricker Seckeberg stattgefunden hat.

Armi Sieche!

Armi Sieche! Aussergewöhnliche Einblick in das ehemalige Laufenburger Siechenhaus

Foto: Kantonsarchäologie Aargau, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell November 2018 bis November 2019

Im Frühling 2014 entdeckten Mitarbeiter der Kantonsarchäologie Aargau bei Ausgrabungen auf den Laufenburger Kraftwerkwiesen einen unscheinbaren spätmittelalterlichen Keller. Die Überraschung war perfekt, als sie aus der Verfüllung ein reichhaltiges Ensemble mit über 4300 Fundstücken bergen konnten, darunter viele intakte Keramikgefässe.

Die zahlreichen Schröpfköpfe, der Flurname Siechebifang sowie Pläne des 18. Jahrhunderts weisen darauf hin, dass es sich beim Keller um das letzte Überbleibsel des spätmittelalterlichen Siechenhauses in Laufenburg handelt.

Lämmer, Lampen, Münzen

Lämmer, Lampen, Münzen − Ein rätselhafter Depotfund aus Vindonissa

Foto: Kantonsarchäologie Aargau, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell September 2017 bis November 2018

Einmal mehr sorgt Vindonissa für eine Überraschung! Nur wenige Handbreit unter dem Asphalt kommt im Herbst 2016 auf der Grabung Windisch-Zürcherstrasse ein ebenso spektakulärer wie rätselhafter Fund zum Vorschein: Eigentlich eine ganz normale Kochschüssel eines Legionärs, deren Inhalt jedoch alles andere als gewöhnlich ist. Insgesamt 22 Öllampen sind in die Schüssel gelegt worden. Und auf jeder Lampe liegt, sorgfältig platziert, eine Bronzemünze. Der unerwartete und einzigartige Fund beschäftigt seither die Archäologinnen und Archäologen.

Gefunden im Baumgarten

Gefunden im Baumgarten − Der Münzschatz von Ueken

Der Münzschatz von Ueken in der Vitrine AKTUELL im Vindonissa Museum in Brugg. Foto Kantonsarchäologie Aargau, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell November 2016 bis September 2017

Ein Landwirt entdeckt in seinem Kirschbaumgarten in Ueken zufällig ein paar Münzen. Dies führt im Herbst 2015 zur Bergung eines der grössten römischen Münzschätze der Schweiz.

Die über 4'000 Antoniniane wurden zwischen 260 und 293 geprägt. Ihr Besitzer muss die hochwertigen Münzen gezielt gehortet und um 294 vergraben haben.

Kaisten − 6'000 Jahre Geschichte(n) in Schichten

Kaisten − 6'000 Jahre Geschichte(n) in Schichten

© Kantonsarchäologie Aargau: Die Schichtenabfolge von Kaisten ist in der Vitrine nachgestellt. Funde aus fünf Schichten auf fünf Tablaren.

Vitrine Aktuell September 2015 bis September 2016

Selbst für erfahrene Archäologen bot sich 2014 in Kaisten ein spektakuläres Bild: 18 verschiedene Erdschichten lagen vier Meter hoch übereinander. Ein seltener Glücksfall für die Archäologie – und einmalig für den Kanton Aargau. Fünf archäologische Schichten mit Funden und Strukturen wechseln sich mit natürlichen Schichten ab. Die Stratigraphie erzählt Geschichte(n) aus 6'000 Jahren Kaisten.

Die Präsentation zeigte einen Querschnitt durch die Funde der über vier Meter hohen Stratigraphie. Römisches Geschirr und Ziegel, Gefässe, Steinwerkzeuge und eine Bronzenadel aus der Bronzezeit, ein Steinbeil aus der Jungsteinzeit und aus der Eisenzeit als kleine Sensation Scherben der frühesten scheibengedrehten Keramik der Region.

Berikon-Welschloo – Gefragte Lage am Mutschellenpass

Berikon-Welschloo – Gefragte Lage am Mutschellenpass

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell September 2014 bis September 2015

Im Aargau weist kaum ein Fundort eine solche Kontinuität auf wie Berikon-Welschloo. Hier haben stein-, bronze- und eisenzeitliche Siedlungen ihre Spuren hinterlassen.

Wo heute Wohnblöcke und Geschäftshäuser stehen, lagerten in der mittleren Steinzeit, also bereits vor über 8000 Jahren, Jäger und Sammler. Um 4000 v. Chr. siedelten an dieser Stelle jungsteinzeitliche Bauern, die das umliegende Land rodeten und bewirtschafteten. Um 1500 v. Chr. wurde dann ein bronzezeitliches Dorf gegründet und in der frühen Eisenzeit ein Grabhügel aufgeschüttet. Darin fanden Archäologen die Reste von mindestens zwei Bestattungen aus der Zeit um 700 v. Chr. Einige Funde zeigen, dass in der Nähe des Hügels noch bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. Bauern siedelten.

Hier ruhen … Maxsimila und Heuprosinis.

Hier ruhen … Maxsimila und Heuprosinis. Ein römischer Grabbau im neu entdeckten Gräberfeld Brugg – Remigersteig

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell September 2013 bis September 2014

Tief unter Hangschutt begraben, kamen im Winter 2012/13 am "Remigersteig" in Brugg unerwartet mehr als hundert römische Gräber zum Vorschein. Sie liegen nördlich der antiken Strasse nach Augusta Raurica. Besonders hervorzuheben sind mehrere Grabbauten. Einer davon war mit einem Grabstein geschmückt. Dieser ist vollständig erhalten und trägt ein Bild der beiden Verstorbenen sowie eine Inschrift mit der Nennung ihrer Namen. Im Grabbau fanden sich zwei Bestattungen. Wir haben also das ausserordentliche Glück, Gesicht, Namen und persönliche Gegenstände von zwei Menschen zu kennen, die vor rund 2000 Jahren in Vindonissa lebten und starben.

Vom Stein zum Beil – ein Werkplatz in Künten

Vom Stein zum Beil – ein Werkplatz in Künten

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell September 2012 bis September 2013

Die Kantonsarchäologie entdeckte im Herbst 2011 in Künten-Chüeweid einen jungsteinzeitlichen Werkplatz. Die Präsentation der Funde veranschaulicht die Arbeitsschritte, welche vor 5000 Jahren zur Herstellung von Steinbeilen notwendig waren. Das dafür notwendige Gestein fanden die Menschen damals im Moränengeröll und in einem nahen Bach. Die Funde zeigen alle Stadien des Herstellungsprozesses. Es handelt sich um misslungene, meist zerbrochene und deshalb liegen gelassene Werkstücke.

Meienberg – Im Sempacherkrieg 1386 zerstört

Meienberg – Im Sempacherkrieg 1386 zerstört

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell September 2011 bis September 2012

Die ehemalige Stadt Meienberg liegt bei Sins im oberen Freiamt. Sie wurde um 1240 durch die Habsburger gegründet. Im Verlauf der Kriegsereignisse vor der Schlacht bei Sempach wurden im Konfliktgebiet nördlich von Luzern verschiedene Städte zerstört, darunter auch Meienberg, das zu Beginn des Jahres 1386 durch eidgenössische Truppen niedergebrannt wurde.

Im Keller eines zerstörten Hauses befand sich die ungestörte Brandschicht von 1386. Daraus stammen aussergewöhnliche und teilweise einzigartige Funde. Sie vermitteln uns einen Einblick in das Leben und die Arbeit einer überraschend wohlhabenden Handwerkerfamilie in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

In der Fremde verstorben

In der Fremde verstorben

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Vitrine Aktuell September 2010 bis September 2011

In den letzten Tagen der grossflächigen Ausgrabungen im Bereich der zivilen Siedlung von Vindonissa stiess ein Ausgräber in einer Grube auf einen bearbeiteten Steinblock. Um den Stein zu heben, drehte er ihn mit dem Pickel um und entdeckte dabei zu seinem Erstaunen ein Relief. Leider wurde dabei das linke Ohr der Figur beschädigt. Abgesehen davon ist das Steinrelief aber ganz erhalten, eine Seltenheit bei Bodenfunden. Die Grube entstand beim Abbau von Kies. Vor der Mitte des 1. Jahrhunderts wurde sie wieder zugeschüttet und darin auch das Relief "entsorgt". Den Zeitpunkt kennen wir, da sich die in der Grube mitgefundene Keramik zwischen 25 und 50 n. Chr. datieren lässt.