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Orts-, Siedlungs- und Regionalplanung

Siedlungsentwicklung, Ortsbild und Freiraum

Hochwertig gestaltete Siedlungen und Freiräume bilden den Mittel­punkt des kulturellen und wirtschaft­lichen Lebens in Gemeinden und Städten. Auf den folgenden Seiten finden kommunale Behörden und Planende zahlreiche Grundlagen und Unterstützungs­angebote, um die Siedlungs­qualität zu erhöhen und damit die Lebens­qualität zu steigern.

Velofahren und im Schatten verweilen auf dem Schlossbergplatz in Baden.
Schlossbergplatz in Baden: Begegnungszone statt Verkehrskreuzung – zwischen Neu- und Altstadt ist ein attraktiver und belebter Platz entstanden. Foto: Ona Pinkus.
Eine Velofahrerin fährt auf der neu gestalteten Dorfstrasse in Spreitenbach.
Dorfstrasse in Spreitenbach: Der freigelegte Dorfbach und die begrünten Bachufer schaffen einen Mehrwert für Mensch und Natur. Foto: Ona Pinkus.
In den Zwillingsbauten der alten Spinnerei auf dem Kunz-Areal in Windisch wurden zu Wohnraum umgenutzt.
Kunz-Areal in Windisch: In den grossszügigen, alten Industrieanlagen wurden innovatives Gewerbe sowie traditionelle und neue Wohnformen untergebracht. Foto: Michel Jaussi.
Die Neubauten der Siedlung "Im Obstgarten" respektieren den historischen Ortskern von Boswil.
Siedlung "Im Obstgarten" in Boswil: Die Anordnung und Dimensionierung der Neubauten respektieren die historischen Strukturen des Bauerndorfs. Foto: Michel Jaussi.
Dank einer temporären Intervention wurde die Unterführung am Bahnhof Muri zur imaginären Metro-Station.
Temporäre Intervention in Muri: Wenig beachtete Orte rückten in den Mittelpunkt. Die Unterführung am Bahnhof wurde zur imaginären U-Bahn-Station. Foto: Florian Amoser.
Jugendliche verweilen auf modernen Sitzelementen in der Altstadt von Zofingen.
Altstadt in Zofingen: Der öffentliche Raum wurde punktuell und sorgfältig umgestaltet, zum Beispiel mit modernen Sitzelementen beim historischen Brunnen. Foto: Ona Pinkus.
Der moderne Holz-Bürobau im Laur-Park in Brugg ist der Hauptsitz des Schweizer Bauernverbands.
Laur-Park in Brugg: Das Wechselspiel aus Baukörpern und Freiräumen lässt den neuen Holz-Bürobau und die Altbauten rundum wie ein gewachsenes Ensemble wirken. Foto: Michel Jaussi.
Ein junger Velofahrer fährt über die neue Brücke zum Park Bünzhalde in Dottikon.
Dorfpark Bünzhalde in Dottikon: Dank der neuen Brücke über die Bünz ist der öffentliche Park gut ins Fusswegnetz eingebunden. Foto: Ona Pinkus.
Die Wohnhäuser in der Altstadt von Aarau waren früher ein Teil der Stadtmauer.
Altstadthaus in Aarau: Früher ein Teil der Stadtmauer, heute mit 36 m² Grundfläche ein Musterbeispiel für platzsparendes Wohnen. Foto: Michel Jaussi
Das neue Altstadthaus fügt sich harmonisch in die historische Stadtsilhouette von Klingnau ein.
Altstadthaus in Klingnau: Das neue Gebäude wirkt von aussen wie eine Gruppe aus drei Häusern und fügt sich nahtlos in die Stadtsilhouette ein. Foto: Michel Jaussi.

Siedlungsqualität ist Lebensqualität

Die Siedlungsqualität wird massgeblich durch die funktionale und gestalterische Qualität der Siedlung, das Erscheinungsbild eines Ortes – das Ortsbild – und das Nutzungsangebot bestimmt. Studien haben gezeigt: Menschen halten sich häufiger an attraktiv gestalteten Orten auf und wohnen gerne in der Nähe von Zentren, Freiräumen und naturnahen Naherholungsgebieten. Mit einer hochwertigen Siedlungsentwicklung können wir die Lebensqualität in unseren vielfältigen Gemeinden im Aargau fördern und damit auch ihre Standortattraktivität erhöhen.

Ortsbild und Freiraum gehören zusammen

Das Ortsbild reicht über den historischen Kern eines Ortes hinaus. Es umfasst nicht nur die Gebäude, sondern auch den Freiraum: Strassen, Wege, Plätze, Gärten, Pärke und die umgebende Landschaft. Die Qualität dieser Elemente und ihre Beziehung zueinander entscheiden, ob ein Ortsbild als schützenswert eingestuft wird.

Den schützenswerten Ortsbildern kommt eine besondere Bedeutung zu. Intakte Weiler, Dörfer und Altstädte, aber auch Ensembles aus der Zeit der Industrialisierung und der Moderne prägen mit ihrer unverwechselbaren Erscheinung und regional­typischen Eigenheit die vielfältigen Landschaften des Aargaus. Sie sind nicht nur unser baukulturelles Erbe, sondern auch unschätzbare Ressourcen für die sorgfältige Weiter­entwicklung unserer Baukultur und Anknüpfungs­punkt für eine hochwertige Siedlungsentwicklung.

Mit der Ortsanalyse fängt alles an

Um eine hochwertige Siedlungsentwicklung zu erreichen, ist die Auseinandersetzung mit dem Ort unumgänglich. Qualitäten und Stärken, aber auch Potenziale für Verbesserungen und Aufwertungen können mit einer Ortsanalyse aufgezeigt werden. Ausgehend von der Ortsanalyse kann Handlungs­bedarf nachvollziehbar begründet und die Entscheidungs­findung – von Planenden, Projektierenden und Bewilligungs­behörden – erleichtert werden.

Fachliche Beratung und Unterstützung

Die kommunalen Behörden lassen sich bei ortsbaulichen Frage­stellungen durch externe Fachpersonen unterstützen: durch interdisziplinär zusammen­gesetzte Baukommissionen oder je nach Fragestellung durch den Zuzug einer Fachperson aus dem Bereich Ortsbild, Architektur, Landschafts­architektur, Raumplanung, Städtebau, Denkmalpflege oder Bauen im Bestand.