Hauptmenü

Siedlungsentwicklung, Ortsbild und Freiraum

Ortsbilder von nationaler und regionaler Bedeutung werden aktualisiert

Das Bundesamt für Kultur und die Abteilung Raum­entwicklung des Kantons Aargau aktualisieren ab Mai 2025 die Orts­bilder von nationaler und regionaler Bedeutung. Alle Inhalte werden künftig in einer inter­aktiven Karte im Geo­portal des Bundes und über die Online-Karten des Kantons Aargau zugänglich sein.

Im Aargau wurden die Ortsbilder in den 1970er-Jahren erstmals erfasst. Seither gab es keine Überarbeitung. Entsprechend hoch ist der Aktuali­sierungs­bedarf, damit Kanton und Gemeinden wieder über aktuelle Planungs­grundlagen verfügen.

Zuständigkeiten

Die 61 Ortsbilder von nationaler Bedeutung im Kanton Aargau gehören zum Bundes­inventar der schützens­werten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS). Sie sind im kantonalen Richtplan in ihrer Einstufung fest­gesetzt. Zuständig für das ISOS und dessen Aktualisierung ist das Bundes­amt für Kultur. Die Abteilung Raum­entwicklung wird die Arbeiten des Bundes begleiten und ist Ansprech­partnerin für Gemeinden, regionale Planungs­verbände und Interessen­gruppen wie kantonale Fach­stellen oder den Aargauer Heimatschutz.

Die 136 Ortsbilder von regionaler Bedeutung sind ebenfalls im kantonalen Richtplan in ihrer Einstufung festgesetzt. Die Aktualisierung liegt in der Zuständigkeit der Abteilung Raum­entwicklung.

Vorgehen

Das Bundesamt für Kultur rechnet für die Revision des ISOS im Kanton Aargau mit einer Bearbeitungs­zeit von sechs Jahren. Die Bearbeitung erfolgt etappen­weise nach regionalen Planungs­verbänden. Parallel dazu wird die Abteilung Raum­entwicklung die Ortsbilder von regionaler Bedeutung aktualisieren.

Im Rahmen der Aktualisierung werden Mitarbeitende des Bundesamtes für Kultur und der Abteilung Raum­entwicklung Recherchen und Orts­begehungen im gesamten Kantons­gebiet durchführen. Der Fokus liegt auf der baulichen Entwicklung der Orte seit der Erst­inventarisation in den 1970er-Jahren und dem heutigen Erscheinungs­bild. Bei der Analyse und Bewertung der Ortsbilder werden die Lage­qualitäten, räumliche und architektur­historische Qualitäten berücksichtigt.

Für jedes Ortsbild von nationaler oder regionaler Bedeutung wird eine Ortsbild­aufnahme erstellt. Dabei handelt es sich um ein Inventar­blatt mit Übersichts­plan, Beschreibungen und Fotos, das Angaben zur Bewertung und Informationen zu einzelnen Ortsbild­teilen und Erhaltungs­zielen enthält.

Die Entwürfe der Ortsbild­aufnahmen werden den jeweiligen Gemeinden und regionalen Planungs­verbänden zur Stellung­nahme zugestellt. Über den zeitlichen Ablauf wird die Abteilung Raum­entwicklung frühzeitig informieren.

Häufige Fragen

Warum gibt es eine Aktualisierung?

Die bestehenden Ortsbild­aufnahmen (Inventar­blätter) stammen aus den 1970er-Jahren. Sie bilden den baulichen Ist-Zustand in den Gemeinden nicht mehr ab, was die Anwendung erschwert. Eine Über­arbeitung der Grundlagen ist daher dringend notwendig. Im Rahmen der Aktualisierung wird die bauliche Entwicklung bis heute berück­sichtigt und in den Ortsbild­aufnahmen nach­geführt. Zudem werden die einzelnen Ortsbild­teile und Erhaltungs­ziele überprüft und unter Berück­sichtigung der heutigen Gegeben­heiten neu bewertet.

Was genau wird aktualisiert?

Überprüft und gegeben­falls aktualisiert wird einerseits die Einstufung der Ortsbilder, also ob ein Ortsbild von nationaler oder von regionaler Bedeutung ist. Andererseits erhalten alle Ortsbilder von nationaler oder regionaler Bedeutung eine neue Ortsbild­aufnahme (Inventarblatt).

Wann liegen die ersten Ergebnisse vor?

Die Bearbeitung erfolgt etappen­weise nach regionalen Planungs­verbänden. Den Zeitplan für die Aktualisierung des ISOS bestimmt das Bundesamt für Kultur.

Für die Ortsbilder von regionaler Bedeutung werden die ersten Ergebnisse voraus­sichtlich im Herbst 2026 veröffentlicht. Über den genauen zeitlichen Ablauf wird die Abteilung Raum­entwicklung frühzeitig informieren.

In welcher Form werden die Ergebnisse publiziert?

Das neue ISOS wird vom Bundesamt für Kultur digital erstellt und in einer inter­aktiven Karte(öffnet in einem neuen Fenster) erfasst.

Für die Aktualisierung der Ortsbilder von regionaler Bedeutung wird sich die Abteilung Raum­entwicklung am neuen ISOS orientieren und alle Inhalte über die Online-Karten des Kantons Aargau veröffentlichen. Die Inhalte stehen auch zukünftig als PDF-Dokumente zur Verfügung.

Was bedeutet die Aktualisierung für Gemeinden?

Als Gemeinde mit einem Ortsbild von nationaler und/oder regionaler Bedeutung erhalten Sie mit den aktualisierten Ortsbild­aufnahmen (Inventar­blättern) eine neue Planungs­grundlage. Sie berück­sichtigen diese wie bisher im Rahmen der Nutzungs­planung und bei Bau- und Planungs­vorhaben. Die detaillierte Ortsbild­analyse liefert Ihnen wichtige Informationen zur Siedlungs­entwicklung und hält die Qualitäten eines Ortes und dessen Erhaltungs­ziele fest.

Über Orts­besichtigungen durch Mitarbeitende des Bundes oder des Kantons wird Sie die Abteilung Raum­entwicklung frühzeitig informieren.

Die Entwürfe der aktualisierten Ortsbild­aufnahmen erhalten Sie zur Stellung­nahme. Sie haben die Möglichkeit, sich auf fachlicher Ebene zu den Vorschlägen zu äussern. Wichtig ist, dass es sich bei der Stellung­nahme nicht um eine Interessen­abwägung handelt. Diese erfolgt erst in den nach­folgenden Planungs- und Bewilligungs­verfahren.

Was bedeutet die Aktualisierung für Einwohnerinnen und Einwohner?

Sofern es in Ihrer Gemeinde Ortsbilder von nationaler und/oder regionaler Bedeutung gibt, werden diese in den nächsten sechs Jahren ein- oder mehrmals von Mitarbeitenden des Bundes oder des Kantons besichtigt. Bei Bedarf können sich diese ausweisen.

In einem zweiten Schritt wird für jedes Ortsbild von nationaler oder regionaler Bedeutung eine neue Ortsbild­aufnahme (Inventar­blatt) erarbeitet. Die darin enthaltenen Fotos werden professionell beauftragt und in Abstimmung mit den Gemeinden erstellt.

Nach Abschluss der Aktualisierung stehen die Ortsbild­aufnahmen (Inventar­blätter) allen Interessierten über das Geoportal des Bundes oder über die Online-Karten des Kantons Aargau zur Verfügung. Sie erhalten somit Informationen zur Siedlungs­entwicklung und zu weiteren Aspekten, die Ihren Wohnort besonders machen.

Erfahren Sie hier, ob Ihre Gemeinde ein Ortsbild von nationaler und/oder regionaler Bedeutung besitzt:

Wann findet eine Interessen­abwägung statt?

Fachinventare wie das ISOS oder die Ortsbilder von regionaler Bedeutung liefern Inhalte, die es in der Nutzungs­planung und bei weiteren Bau- und Planungs­vorhaben zu berück­sichtigen gilt. Das Bundesamt für Kultur definiert das ISOS als fachliches Grundlagen­instrument. Es zeigt auf, was an einem Ortsbild besonders wertvoll ist. Gleiches gilt auch für die Ortsbild­aufnahmen (Inventar­blätter) der Ortsbilder von regionaler Bedeutung. Eine Interessen­abwägung, zum Beispiel zwischen den Zielen der Innen­entwicklung und des Ortsbild­schutzes, erfolgt in den Planungs- und Bewilligungs­verfahren.

Werden die Ortsbilder von lokaler Bedeutung ebenfalls aktualisiert?

Nein, es ist im Moment nicht vorgesehen, die Ortsbilder von lokaler Bedeutung zu aktualisieren. Die Aktualisierung umfasst nur Ortsbilder, die im kantonalen Richtplan festgesetzt sind. Die bereits bestehenden Ortsbild­aufnahmen (Inventar­blätter) der lokal bedeutenden Ortsbilder sind jedoch weiterhin über die Online-Karten(öffnet in einem neuen Fenster) des Kantons Aargau abrufbar. Für Planungen und Projekte enthalten sie wertvolle Informationen zur Siedlungs­entwicklung und zu Ortsbild-Qualitäten.