Wie geht es der Aargauer Bevölkerung?
Der Kanton Aargau begleitet die Aargauerinnen und Aargauer in jeder Lebensphase: von klein auf, in der Schule, im Betrieb, im Alter, bei Suchtthematiken und zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Die Ergebnisse der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022 (SGB22) und der Schülerinnen- und Schülerbefragung "Health Behaviour in School-aged Children" (HBSC) 2022 bieten einen umfassenden Einblick in die Gesundheit der Aargauer Bevölkerung.
Im Flyer Gesundheitsdaten 2022 (PDF, 14 Seiten, 2,7 MB) finden Sie alles Wissenswerte zum Gesundheitsverhalten und -zustand der Bevölkerung im Kanton Aargau. Zudem lassen sich aus den Ergebnissen relevante Tendenzen ableiten, die von Bedeutung sind. Diese aargauspezifischen Ergebnisse sind wegweisend für die Weiterentwicklung der Schwerpunktprogramme der Gesundheitsförderung und für die Arbeit der Fachstelle Sucht des Kantons Aargau. Die ausgewählten Aussagen sind meist Resultat eines komplexen Zusammenspiels verschiedenster Faktoren auf gesellschaftlicher und individueller Ebene.
Die Ergebnisse der Gesundheitsdaten sind aufgeteilt in die Schwerpunktprogramme Ernährung und Bewegung, Psychische Gesundheit, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsfördernde Schulen sowie die Fachstelle Sucht.
Breite Datenbasis
Die Daten zur Aargauer Bevölkerung basieren auf der im Jahr 2022 durchgeführten Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB22) und der Schülerinnen- und Schülerbefragung (HBSC).
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) wird seit 1992 alle fünf Jahre durchgeführt. Zu deren Grundgesamtheit gehören alle Personen ab 15 Jahren, die in privaten Haushalten leben, einschliesslich ausländischer Staatsangehöriger.
Bei der Schweizer Schülerinnnen- und Schülerbefragung (HBSC) werden alle vier Jahre 11- bis 15-jährige Schülerinnen und Schüler zu ihrer Gesundheit und zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt. Die Daten zum Thema "Schule" beruhen auf dieser Befragung.
Entwicklung
In Bezug auf das Suchtverhalten zeigen die Ergebnisse, dass 4.2 % der Aargauerinnen und Aargauer täglich mindestens einer Stunde Passivrauch ausgesetzt sind. Im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2017 entspricht dies einem Rückgang von 1.7 %. Rund ein Viertel der Aargauer Bevölkerung raucht täglich oder gelegentlich. Männer rauchen etwas häufiger als Frauen, wobei sich der Anteil rauchender Frauen und Männer in den letzten 10 Jahren verringert hat. Bei den Männern um 2.7 % und bei den Frauen um 2 %. Zudem hat der chronisch riskante Alkoholkonsum in den letzten 20 Jahren abgenommen. Im Gegensatz dazu hat der punktuell risikoreiche Konsum, das sogenannte "Rauschtrinken", zugenommen. Zwischen 2007 und 2022 ist der Anteil von 8.8 % auf 12.2 % gestiegen.
Hinsichtlich der psychischen Gesundheit weisen die Ergebnisse darauf hin, dass sich jede sechste Person im Kanton Aargau psychisch belastet fühlt und mehr als jede Dritte ist von Einsamkeit betroffen. Sensibilisierung und der Zugang zu Hilfsangeboten bleiben wichtig, denn tiefe Kontrollüberzeugung, Depressionssymptome und entsprechende Behandlungen nehmen in der Aargauer Bevölkerung stetig zu.
Mehr als drei Viertel der Aargauer Bevölkerung trainiert regelmässig oder bewegt sich ausreichend. Jedoch hat der Anteil der Menschen mit Adipositas (BMI ≥ 30) im Kanton Aargau von 1992 bis 2022 kontinuierlich von 5.8 % auf 14.2 % zugenommen, wobei Personen mit einem tiefen Bildungsstand häufiger von Adipositas betroffen sind.
Im Hinblick auf die Gesundheit am Arbeitsplatz hat das Stressempfinden der Aargauer Erwerbstätigen verglichen mit der Befragung aus dem Jahr 2017 (21.1 %) um 2.8 % zugenommen (23.9 %). Zudem wurde anhand der Ergebnisse eine Zunahme von Schlafstörungen festgestellt.
Daten zur Gesundheit in der Schule belegen, dass sich lediglich jedes fünfte Aargauer Schulkind zwischen 11 und 15 Jahren ausreichend bewegt. Zudem fühlt sich jedes dritte Schulkind in diesem Alter gestresst. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass sich der Anteil konsumierender Schulkinder seit 2002 deutlich verringert hat. Bei den Jungen ist eine Abnahme um 22.4 % und bei den Mädchen um 15.1 % zu verzeichnen.