INV-WIT909 Hauptstrasse 88, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WIT909
Signatur Archivplan:WIT909
Titel:Hauptstrasse 88
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wittnau
Adresse:Hauptstrasse 88
Versicherungs-Nr.:96A, 96B
Parzellen-Nr.:468
Koordinate E:2640173
Koordinate N:1258689
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2640173&y=1258689

Chronologie

Entstehungszeitraum:19th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Weitgehend intaktes gemauertes Juragiebelhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das mit seinen regelmässigen Fensterachsen, dem korbbogigen Tennportal und den Lünetten an der Heubühnenwand charakteristische Züge des spätklassizistisch-biedermeierlichen Bauens zeigt. Das Doppelbauernhaus mit stockwerkweise aufgeteilten Wohnungen, gemeinsam genutztem Tenn und beidseits angeordneten Ställe weist ein charakteristisches Nutzungsmuster jener Zeit auf. An exponierter Stelle unmittelbar neben dem Gasthaus zur Krone (Bauinventarobjekt WIT924) gelegen, ist das Gebäude prägender Bestandteil der zeilenförmigen Bebauung im Wittnauer Oberdorf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das spätklassizistische Erscheinungsbild des Hauses weist auf eine Bauzeit im früheren 19. Jh. hin. Bauherren sollen die Gebrüder Fritz und Josef Schmid gewesen sein [1]. Im Brandkataster von 1850 wird es als "Wohnhaus samt Scheune, Stallung und Schopf nebst Anbau mit Holzhaus und Tremkeller", in den Händen von Mathias Schmid, aufgeführt [2]. 1885 ist eine Aufteilung in zwei stockwerkweise angeordnete Wohnungen mit jeweils der Hälfte des Scheunenteils, nun mit einem zusätzlichen Gewölbekeller, vermerkt. Gemäss den Akten wurden die Räume im oberen Stockwerk erst 1897 ausgebaut; aus dieser Zeit könnte der heute noch bestehende Stubenofen mit den braunen Reliefkacheln stammen.
Beschreibung:Das langgestreckte, als Doppelbauernhaus konzipierte Gebäude ist in verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtet und trägt ein leicht geknicktes Giebeldach, das sich auch über die axialsymmetrisch angelegte Scheune mit mittigem Tenn und flankierenden Ställen hinzieht. Die strassenseitige Schaufassade des Wohnteils ist mit vier regelmässigen Fensterachsen grosszügig besetzt, während die Giebelseite nur wenige Öffnungen aufweist (Fenster im Obergeschoss nachträglich ausgebrochen). Die mit Blockbänken und Ladenfalz versehenen Gewände sind zur Strasse hin aus Sandstein gefertigt, auf der Hausrückseite begnügte man sich mit schlichten Holzrahmenfenstern. Als charakteristisches Element der Juragiebelhäuser aus dem 19. Jh. erscheint im Scheunenteil das steinerne Korbbogenportal, welches die Einfahrt in das von beiden Parteien genutzte ehemalige Tenn bildet. Ebenso zeittypisch sind die halbkreisförmigen Lüftungsöffnungen (Lünetten) an der Heubühnenwand.
Durch die Haustür mit schlichtem Rechteckgewände gelangt man in einen quer zum First verlaufenden Hausgang. Die Raumordnung zeigt ein gängiges Muster mit Stube und Nebenstube im Vorderhaus sowie Küche und Kammer im rückwärtigen Bereich. Das Obergeschoss ist auf der Hausrückseite über eine Teillaube mit Aussentreppe separat zugänglich und mittels eines Stichgangs erschlossen. An bauzeitlicher Ausstattung sind In der unteren Stube ein grüner, glatter Kachelofen mit Sitzkunst und eine Durchreiche in die Küche erhalten. Der obere, mit braunen Reliefkacheln aufgesetzte Stubenofen dürfte aus der Zeit um 1900 stammen. Jüngere Badzimmereinbauten in der hinteren Tennhälfte. Der quer zur Firstrichtung angeordnete Gewölbekeller ist strassenseitig von aussen zugänglich. Die Sparrendachkonstruktion mit liegendem Stuhl und strebengestützter Firstpfette ist intakt erhalten (Beschreibung Hausinneres gemäss Kurzinventar 1997).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Freundliche Mitteilung Frau Emma Schmid (1997).
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0362-0364: Brandkataster Gemeinde Wittnau 1850-1936.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0362-0364: Brandkataster Gemeinde Wittnau 1850-1936.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Wittnau VI-21/1.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=112923
 

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