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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1805 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Türsturz) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1911" (Sitzkunst), "18 HIAKOB HO VL 05" (Türsturz) |
Würdigung: | Das ehemals strohgedeckte Bauernhaus ist ein gut erhaltener Bohlenständerbau von 1805 mit eichenem Schwellenkranz und als solcher heute von Seltenheitswert. Der um 1850 erneuerte Wirtschaftstrakt wurde in jüngerer Zeit um den befensterten nordseitigen Anbau erweitert. Das an historischer Originalsubstanz reiche Gebäude bewahrt im Innern schlichte biedermeierliche Täfer und einen hellblauen Kastenofen mit Sitzkunst. An der bereits seit dem 19. Jh lose bebauten Pleggasse tritt der mit seinem gemauerten Sockel dicht an der Strasse stehende Baukörper markant in Erscheinung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das ehemalige Strohdachhaus wurde laut einer Inschrift am alten Türsturz 1805 für Hans Jakob Hochuli errichtet [1]. Das "Scheuerwerk", d.h. der Ökonomieteil, wurde kurz vor 1850 erneuert [2]. Nordwärts wurde gegen Ende des 19. Jh. im rechten Winkel an die Ökonomie ein Anbau angehängt. Die Dachkonstruktion des Kernbaus wurde um 1910/20 im Zuge der Umdeckung von Stroh auf Ziegel erneuert und der Küchenbereich mit gemauerten Wänden ausgerüstet. |
Beschreibung: | Das in der Fallinie des Hangs und giebelständig zur Strasse liegende Haus gliedert sich in einen talseitigen Wohnteil und einen Wirtschaftstrakt mit Tenn, Stall und Futtertenn. Der in Ständerbauweise erstellte Wohnteil erhebt sich über einem hohen, verputzten Mauersockel mit ebenerdigem Kellereingang. Die in den eichenen Schwellenkranz eingezäpften Eck- und Wandständer sind mit eingenuteten Bohlen ausgefacht. Am Obergeschoss ist das konstruktive Rahmengefüge zur Versteifung mit Kopfhölzern versehen. Zum originalen Bestand der Bohlenständerfassaden gehören die durchlaufenden, profilierten Brustriegel am Obergeschoss der Stirnfront und die hübschen, barock beschnitzten Büge, welche den verschalten Giebelvorkrag tragen. Erdgeschossig zählt die Stirnfront 3 + 2 Einzelfenster, die vermutlich wie die dazwischen angenagelte waagrechte Isolations-Bretterverschalung einer Umbauphase entstammen. Die Nordfassade schützt eine erdgeschossig vollständig eingewandete Laube.
Der Wohnteil gliedert sich in das talwärts blickende Vorderhaus mit Stube und Nebenstube und das tennseitige Hinterhaus mit Küche und Kammer (heute Badezimmer) sowie den mittigen Stichflur. Die südseitig angelegte Küche und der Raum darüber erhielten in der ersten Hälfte des 20. Jh. massive Fassaden mit Kunststeingewänden. Im Hausinneren hat sich teilweise die schlichte biedermeierliche Vertäferung erhalten. Vorhanden ist auch noch ein hellblauer Kastenofen mit Sitzkunst aus dem späten Biedermeier. An der aus Staffelbacher Sandstein zubehauenen Sockelwange der Sitzkunst ist die Jahrzahl 1911 zu lesen, die sich auf den Einbau eines neuen Feuerwerks bezieht. Unter der Stube befindet sich ein Trämkeller mit giebelseitigem Zugang. |
Anmerkungen: | [1] Die originale hölzerne Türrahmung wurde schon vor Jahrzehnten durch ein Zementgewände ersetzt, jedoch bewahrte man der alten Stichbogensturz mit der Inschrift "18 HIAKOB HOVL 05" auf. [2] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0641, 1850. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0641-0643, 1850 - 1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=115866 |
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