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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1906 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Fabrikgebäude, Manufakturgebäude |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2012 |
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Dokumentation |
Würdigung: | 1906 als Filiale der Wollweberei Häfliger aus Zofingen errichtetes langgestrecktes, schmales Fabrikgebäude an der Hauptstrasse. Der gut erhaltene kleine Industriebau ist ein wichtiger lokal- und gewerbegeschichtlicher Zeuge der baulichen Entwicklung Reitnaus im beginnenden 20. Jahrhundert und hatte zuerst als "Wäbi", dann ab 1937 bis 1989 als Schuhfabrik von Samuel Hochuli eine grosse wirtschaftliche Bedeutung für das Dorf. Hergestellt wurden u. a. die heute Kultstatus geniessenden "Tigerlifinken". |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1891 wurde die Wollweberei Zofingen gegründet. Die Filiale in Reitnau wurde 1906 erbaut [1]. In die heute noch als "Alte Wäbi" bzw. "Alte Schueni" bekannte Liegenschaft zog ab 1937 die Schuhfabrik von Samuel Hochuli ein [2]. Samuel Hochuli baute nach seiner Entlassung als Mitarbeiter der Bally-Filiale Reitnau ab 1929 eine eigene Schuhproduktion auf, welche sich zunächst in den Obergeschossen seines Hauses an der Dorfstrasse 145 (Bauinventarobjekt RAU926) befand. 1969 übernahm FretzMen, eine durch Hans Fretz 1903 gegründete Schuhfabrik in Aarau, den Produktionsstandort. Nach der Stillegung der Filiale im Jahr 1989 blieb das Haus lange leer, bis der Druckereibesitzer Bruno Altherr 1998 die Fabrikgebäude kaufte. Der Altbau wird seither an Gewerbetreibende vermietet. |
Beschreibung: | Langgestreckter, über gekuppelte Fenster mit Kunststeingewänden und regelmässig angeordnete Oberlichter gut belichteter Putzbau mit Satteldach. Die Bauzier konzentriert sich auf alternierend aus roten und gelben Ziegeln und Zementformstücken bestehenden Ecklisenen und die schöne, gestemmte Eingangstür mit Fensterlichtern und Schmiedeisengitter. Das zweistöckige, nicht unterkellerte Gebäude verfügt am nördlichen Ende über ein Treppenhaus, an welches ursprünglich auf den Zwischenpodesten Toiletten angegliedert waren. Im Innern boten die zwei Hauptgeschosse und das Dachgeschoss Platz für je einen grossen, ungeteilten Websaal. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0643, 1898 - 1938. [2] freundliche Mitteilung von Bruno Altherr (2011). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Literatur: | Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Band 2, Basel 2002. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0641-0643, 1850 - 1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=115880 |
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