INV-TEG909 Dorfstrasse 69, 1882-1886 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-TEG909
Signatur Archivplan:TEG909
Titel:Dorfstrasse 69
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Tegerfelden
Adresse:Dorfstrasse 69
Versicherungs-Nr.:5
Parzellen-Nr.:438
Koordinate E:2664100
Koordinate N:1267655
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664100&y=1267655

Chronologie

Entstehungszeitraum:1882 - 1886
Grundlage Datierung:Brandkataster; Inschrift (Haustür)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"18 I MB B W B 86" (Haustürsturz)
Würdigung:Das ehemalige Restaurant "Frohsinn" ist ein schmucker spätbiedermeierlicher Mauerbau in der Konstellation eines bäuerlichen Vielzweckbaus, welcher Wohn- und Scheunentrakt unter dem gleichen First vereint. Am südlichen Dorfausgang in der Nähe der Kirche gelegen, nimmt das Gebäude zusammen mit dem benachbarten "Bücklerhaus" (Bauinventar TEG925) eine prägende Stellung im Ortsbild ein. Als ehemaliger Gastwirtschaft kommt ihm auch lokalgeschichtliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das Haus in den 1880er Jahren durch Johann Mühlebach in zwei kurz aufeinanderfolgenden Bauetappen erstellt. 1882 entstand zuerst eine freistehende Scheune, welche 1886 zu einem Mittertennhaus mit Wohnteil und gewölbtem Keller erweitert wurde [1].
Bis Ende der 1950er Jahre wurde im Haus eine Gastwirtschaft, das Restaurant "Frohsinn", betrieben. Der Standort in der Nähe der Kirche und unmittelbar an der alten Surbtalstrasse war für den Gastbetrieb günstig. Als Wirt wird 1911 Franz Xaver Mühlebach genannt, später folgten Georg Mühlebach, Alois Knecht und Andreas Hausenstein, Lörlis [2]. Während des Zweiten Weltkrieges spielte der "Frohsinn" für die Soldaten der Grenzbesetzung eine wichtige Rolle. Auf dem baumbestandenen Vorplatz wurde damals eine Gartenwirtschaft geführt.
Strassenseitig hat das Haus sein ursprüngliches Erscheinungsbild vollumfänglich bewahrt. Auf der Rückseite wurde anstelle eines früheren Pultdachanbaus ein moderner Quergiebelanbau mit offenen Lauben erstellt. In den 1980er Jahren hat eine Innenrenovation stattgefunden.
Beschreibung:Der von der Strasse leicht zurückversetzte, längliche Baukörper birgt unter dem durchlaufenden First einen Wohnteil und einen Ökonomietrakt mit Tenn und Stall. Am Wohnteil hebt eine Putzgliederung das erhöhte Sockelgeschoss und den Eckverband hervor. Vier traufseitige und zwei giebelseitige Fensterachsen geben dem Gebäude ein regelmässiges Gepräge. Neben dem Tenn liegt leicht erhöht, über einige Steinstufen erreichbar, der Hauseingang. Das hübsch profilierte Türgewände mit kantiger Verdachung weist am Sturz die Inschrift "18 I MB B W B 86“ auf (I MB = Johann Mühlebach). Das Türgericht wie auch die gefalzten Fenstergewände sind aus bräunlichem Sandstein gefertigt. Drei runde Lüftungsöffnungen kennzeichnen das südliche Giebelfeld. Das mittelsteile, ungeknickte Satteldach weist eine verkleidete Untersicht und ein laubsägeartig verziertes Traufbrett auf.
Der Scheunentrakt besteht an der Giebelseite und im Bereich des Stalls ebenfalls aus Mauerwerk, während der Heuraum als Ständerkonstruktion mit vertikaler Bretterverschalung aufgeführt ist. Dekorativ ausgeschnittene Lüftungsöffnungen sind hier zu einem hübschen ornamentalen Muster angeordnet. Auf der Hausrückseite schliesst anstelle eines früheren Pultdachanbaus ein moderner Quergiebelbau mit offenen Lauben an. Von den zwei quer zur Firstrichtung verlaufenden Gewölbekellern ist der eine über eine neuere Aussentreppe, der andere vom Stall aus zugänglich.
Im Innern hat sich aus der Bauzeit des Hauses ein hellblauer Biedermeier-Kachelofen mit Messingknöpfen und weissem Kranzgesims erhalten (gemäss Kurzinventar von 1999).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
[2] Zur Geschichte des Restaurants "Frohsinn" vgl. Tegerfelden 2003, S. 44.
Literatur:- Tegerfelden, Band II, Tegerfelden 2003.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116219
 

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